Sabiri feiert den Treffer zum 1:0 mit marokkanischer Nationalmannschaft
  • Die Freude nach dem Treffer zum 1:0 ist bei Abdelhamid Sabiri und dem marokkanischen Team riesig.
  • Foto: imago/Xinhua

Belgien besiegt! Marokko-Held spielte für deutsche U21

Für Belgien will es einfach nicht rund laufen. Der WM-Dritte von 2018 verlor verdient mit 0:2 (0:0) gegen Marokko und verpasste damit den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. Die Pleite läutete Abdelhamid Sabiri – ehemaliger Spieler der deutschen U21-Nationalmannschaft – ein. Anders als noch bei ihrem schmeichelhaften Auftaktsieg gegen Kanada wurden die Belgier diesmal für eine träge und uninspirierte Vorstellung auch bestraft.

In dem Moment wird Genua-Profi Sabiri (ist in Frankfurt aufgewachsen) wohl froh gewesen sein, sich gegen die DFB-Auswahl und für die Nationalelf Marokkos entschieden zu haben. Mit seinem Freistoßtor in der 73. Minute begann der Siegeszug der Marokkaner. Deshalb und wegen des späten Treffers von Zakaria Aboukhlal (90.+2) muss Belgien nun sogar um das Weiterkommen bangen. 

Die sehr engagierten und taktisch weitaus disziplinierteren Marokkaner zogen in der Tabelle der Gruppe F jedenfalls schon einmal vorbei. Sie haben es nun in der eigenen Hand, zum ersten Mal nach 36 Jahren wieder ein WM-Achtelfinale zu erreichen. 

WM: Bayerns Noussair Mazraoui wieder fit

Wie immer, wenn ein europäisches Team in Katar auf Nordafrikaner wie Tunesien oder Marokko trifft, hatten auch diesmal die Belgier im Al Thumama Stadion im Südosten von Doha ein gefühltes Auswärtsspiel. Mehr als zwei Drittel der 43.738 Zuschauer unterstützten die Marokkaner in einer teils ohrenbetäubenden Lautstärke.

Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui wurde bei den Außenseitern nach seiner Hüftverletzung aus dem ersten Spiel (0:0 gegen Kroatien) zwar wieder rechtzeitig fit. Dafür mussten die Marokkaner auf ihren starken Torwart Yassine Bounou verzichten. Die Nummer eins des FC Sevilla stand zunächst zwar noch auf dem Aufstellungsbogen und sang auf dem Rasen sogar noch die Nationalhymne mit, fiel dann aber kurzfristig aus.

Belgien mit Eden Hazard und Kevin De Bruyne zunächst stark

Marokkos Trainer Walid Regragui hatte vor dem Spiel noch gefordert, alle afrikanischen Mannschaften müssten deutlich europäischer und damit ergebnisorientierter spielen, um bei einer Weltmeisterschaft Erfolg zu haben. Und sein Team folgte dieser Strategie auch gegen die Belgier.


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Nur in den ersten 20 Minuten sah es so aus, als ließen sie den immer noch prominenten, aber spürbar in die Jahre gekommenen Offensivstars wie Eden Hazard und Kevin De Bruyne etwas zu viel Raum. Doch danach wurden die Marokkaner immer mutiger, ohne ihre defensive Ordnung aufzugeben.

Der ehemalige Dortmunder Achraf Hakimi (Paris Saint-Germain) gab in der 35. Minute einen ersten Warnschuss ab. Und nach einem Freistoß des zweiten großes Stars Hakim Ziyech (FC Chelsea) landete der Ball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sogar im Tor (45.+2). Doch nach einem Einsatz des Videobeweises zählte der Treffer nicht, weil Abwehrspieler Romain Saiss bei seinem Kopfball im Abseits gestanden hatte.

Ex-HSV-Spieler Amadou Onana konnte gegen Marokko nicht überzeugen

Den Belgiern fehlte das Tempo, um eine vergleichbare Gefahr zu erzeugen. Der ehemalige HSV-Profi Amadou Onana enttäuschte als Neubesetzung im zentralen Mittelfeld genauso wie der Dortmunder Thomas Meunier auf der rechten Seite. Und Eden Hazard kam im Dribbling kaum einmal an Hakimi oder Mazraoui vorbei.

In der 52. Minute zwang der Kapitän von Real Madrid Marokkos Ersatztorwart Monir El Kajoui mal zu einer Parade. Keine zehn Minuten später holte Trainer Roberto Martínez ihn aber vom Platz. Bezeichnend für die Situation des belgischen Teams ist, dass der 31-jährige Hazard gegen den 35-jährigen Dries Mertens ausgetauscht wurde. Der neuen Generation in seinem Kader scheint Martínez noch nicht zu trauen.

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Vor allem aber blieb dieser Wechsel ohne jeden Effekt für das Spiel. Marokko blieb die deutlich leidenschaftlichere und im zweiten Durchgang sogar bessere Mannschaft. Den Belgiern fiel auch nach der Einwechselung ihres lange verletzten Stürmerstars Romelu Lukaku (81.) nichts mehr ein. (aw/dpa)

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