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„Wir hatten Bock“: Wie Trainer Schultz St. Pauli zum Coup gegen Fürth trieb

Der FC St. Pauli schlägt zurück und mischt den Aufstiegskampf auf. Das freut auch den Stadtrivalen. Vier Tage nach der 0:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf feierten die Kiezkicker einen 2:1 (1:0)-Heimsieg über den Tabellenzweiten Greuther Fürth und vermasselten den Gästen ein Sechs-Punkte-Polster auf den HSV.

Vor dem obligatorischen Siegerfoto richtete sich Torhüter Dejan Stojanovic noch schnell die Frisur mit Wasser aus seiner Trinkflasche, um sich dann vor die Truppe auf den sattgrünen Rasen des Millerntorstadions zu hocken und in das Siegergebrüll einzustimmen.

Der FC St. Pauli feiert den achten Heimsieg in dieser Saison

St. Pauli ist zurück in der Erfolgsspur und steuert nach dem achten Heimsieg und 13. Dreier der Saison stramm auf die 50-Punkte-Marke zu. Der Erfolg gegen die beste Auswärtsmannschaft der Liga war ein Ausrufezeichen. Mit Kampf, Klasse und der nötigen Portion Glück.

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„Das war eine sehr, sehr gelungene Mannschaftsleistung“, lobte Trainer Timo Schultz. „Wir hatten einfach Bock auf das Spiel. Ich denke, das hat man gesehen.“

Hinspiel gegen Fürth als Motivation für St. Pauli

Vor der Partie hatte Schultz seine Spieler in der Kabine an das Hinspiel erinnert. Am 3. Januar hatte St. Pauli, damals Tabellen-17., in Fürth mit 1:2 verloren – ein schmeichelhaftes Ergebnis angesichts der Chancenlosigkeit. Diesmal war es ein Duell auf Augenhöhe und hohem Niveau. „Ich habe den Jungs verdeutlicht, aus was für einer Scheiß-Situation wir gekommen sind“, berichtete der Coach. „Ich habe gesagt: Genießt das. Geht raus und macht ein richtig geiles Spiel.“

Zander bringt St. Pauli gegen Fürth auf die Siegerstraße

Mit dem 1500. Tor in St. Paulis Zweitliga-Geschichte hatte Luca Zander die Gastgeber nach Vorarbeit des starken Rodrigo Zalazar früh in Führung geschossen (10.). Ein Tor aus heiterem Himmel, denn die spielstarken Gäste hatten bis dato klar dominiert und waren auch danach spielbestimmend.

St. Pauli-Torhüter Stojanovic mit vielen guten Paraden

Dass es mit der Führung in die Pause ging, hatten die Kiezkicker vor allem Torhüter Stojanovic zu verdanken, der gegen Ernst (29.) und nach einem schlimmen Ballverlust von Lawrence im eigenen Strafraum gegen Hrgota (40.) parierte. Paqarada klärte den Ball in höchster Not zur Ecke.

Burgstaller sorgt mit dem 2:0 für die Vorentscheidung

Sechsmal ist St. Pauli in dieser Spielzeit am Millerntor in Führung gegangen und hat sechsmal gewonnen. Das liegt auch daran, dass Guido Burgstaller kurz nach der Pause nach einem perfekten Steilpass von Zalazar gekonnt  auf 2:0 erhöhte (50.).

Die Gäste hätten in dieser Phase böse unter die Räder kommen können, doch Fürths Keeper Burchert rettete reihenweise gegen Burgstaller (52.), Marmoush (55.), Zalazar (70.) und Dzwigala (71.). Wie so oft in letzter Zeit ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Nach einem Sieg gegen ein Spitzenteam fällt das eindeutig in die Kategorie „Jammern auf hohem Niveau“.

Später Anschlusstreffer nur noch Ergebniskosmetik

Aufgrund der überlegenen zweiten Halbzeit war der Sieg der Kiezkkicker verdient. Der Anschlusstreffer der Fürther durch Seguin (90+3) fiel nicht mehr ins Gewicht und war laut Schultz nur ein „kleiner Wermutstropfen“. Am meisten ärgerte sich Stojanovic darüber, aber das änderte nichts daran, dass er auf dem Siegerfoto mit der Sonne um die Wette strahlte.

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