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  • Thomas Müller mag das Spiel mit den Medien.
  • Foto: imago/Alterphotos

„Wie der Gottschalk“: Thomas Müller mit Entertainer-Qualitäten vorm Bayern-Spiel

Moskau –

Für die meisten Fußball-Profis sind Besuche von Pressekonferenzen ungefähr so beliebt wie Wurzelbehandlungen beim Zahnarzt. Thomas Müller aber genießt das Spiel mit den Medien. Das Podium ist die perfekte Bühne des Entertainers, was Müller nach dem 2000 Kilometer langen Flug im Privatjet der Bayern nach Moskau am Montag unter Beweis stellte.

Termin-Hatz? Schnurz. „Wir freuen uns, dass unser Wettbewerb wieder ansteht. Wir wollen ein bisschen diesen Flow, in dem wir uns befinden, fortsetzen“, sagte der 31-Jährige vor dem Spiel gegen Lok Moskau (Dienstag, 18.55/live bei DAZN), den Tabellenvierten der russischen Liga und krassen Außenseiter.

Thomas Müller: „Wir sehen nur das Hotel und den Rasen“

Der Aufenthalt in der Corona-Krisenregion? „Unbedenklich. Wir sehen nur das Hotel und den Rasen“, sagte Müller, der nach einer halben Stunde im Flow feststellte: „Ich habe wieder überzogen. Wie der Gottschalk.“

Trainer Hansi Flick aber hatte sich geduldig gezeigt und durfte im Anschluss auch noch reden. Der 55-Jährige war erleichtert über die Rückkehr von Serge Gnabry nach der Corona-Quarantäne.

Hansi Flick sieht bei Leroy Sané noch Luft nach oben

Der Nationalspieler sei auch wieder eine „Option für die Startelf“, sagte Flick. „Er ist happy und wir sind auch froh, dass er da ist.“ Bei Comebacker Leroy Sané, der beim 5:0 gegen Frankfurt ein sehenswertes Tor geschossen hatte, sah der Trainer noch „einiges an Luft nach oben. Das Tor hat er sensationell gut gemacht, aber es gibt noch einiges, das er verbessern kann“, forderte der Coach.

Viel spricht bei der eng getakteten Reise nach Moskau dafür, dass Flick der Formation vertraut, die beim 4:0 vor einer Woche gegen Atlético Madrid imponierte und die Rekordserie der Münchner auf zwölf Siege am Stück hochschraubte. Also eine Startelf ohne Gnabry und ohne Sané, dafür wieder mit Tolisso im Zentrum sowie Coman und Müller auf den Flügeln. „Mit den letzten drei Spielen war ich wirklich sehr zufrieden“, sagte der Bayern-Trainer vor einer Terminhatz, in dem seine Stars bei vier Auswärtsspielen in zwölf Tagen nur wenig zu Hause schlafen werden.

In der Bundesliga wartet der 1. FC Köln auf den FC Bayern

Nach der Rückkehr in München am Mittwochmorgen gegen 2.15 Uhr richtet sich der Blick des Ensembles um Torgarant Robert Lewandowski schon wieder auf das Liga-Spiel beim 1. FC Köln. Danach geht’s in einer Woche in der Königsklasse bei RB Salzburg weiter und am 7. November folgt vor der Länderspielpause der deutsche Clásico bei Borussia Dortmund. „Wir schauen gerade bei den Auswärtsspielen, dass wir möglichst schnell irgendwie hinkommen und möglichst schnell zurück. Das gehört zur Belastung dazu“, sagte Trainer Flick am Montag. „Wir wollen schauen, dass wir das so gering wie möglich halten.“

Auch in Russland steigen die Corona-Zahlen rasant an

Dazu gilt es, wie allerorts, das Corona-Risiko zu minimieren. Ähnlich wie in Deutschland steigt auch im flächenmäßig größten Land der Erde die Zahl der Neuinfektionen rasant. Landesweit mehr als 17.000 neue Corona-Fälle waren es allein am Montag. „Wir bewegen uns im Fußball in der Bubble oder Blase“, gab sich Müller entspannt. „Ich wüsste nicht, wo da für uns als Mannschaft eine Gefahr lauern sollte.“

7000 Zuschauer sind in Moskau im Stadion

Das Spiel vor erwarteten 7000 Zuschauern sollte sportlich ebenfalls zu einer größeren Herausforderung werden. Allerdings gab sich Gastgeber-Trainer Marko Nikolic selbstbewusst: „Oft heißt es, dass auch ein Unentschieden ein gutes Ergebnis ist, aber wir wollen die drei Punkte.“

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Flick warnte vor Lokomotive Moskau als „eine der formbeständigsten Mannschaften in der russischen Liga“. Müller sollte vor seinem 117. Einsatz in Europas Elite dagegen russischen Reportern schonmal die Frage nach einem möglichen Rekordsieg gegen den 1995 von Jürgen Klinsmann & Co. im UEFA-Cup bezwungenen Gegner beantworten.

Darum gehe es nicht, entgegenete der 31-Jährige. „Die Motivation ist groß, dass wir es so gut machen, dass es uns selbst Spaß macht, wenn wir uns danach im Fernsehen sehen. Und dass ganz Europa auf uns schauen kann und sagt: Die Bayern spielen super Fußball.“ (MP/DPA)

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