• Finanzvorstand Frank Wettstein (l.) und Aufsichtsrat Felix Goedhart stehen beim HSV für Konstanz. Seit 2014 sind beide bereits im Amt.
  • Foto: imago/Team 2

Wettstein und Goedhart: Dieses Duo überlebt jede HSV-Krise

Im Juni 2014 wurde beim HSV die Profi-Fußballabteilung ausgegliedert. Der erhoffte Startschuss für eine bessere Zukunft war es nicht. Sportlich gab es seitdem keine nennenswerten Erfolge, die HSV Fußball AG hat jedes Jahr mit einem Minus in den Kassen abgeschlossen. Und auch der Wunsch nach Kontinuität im Personal wurde nicht erfüllt. Nur zwei Personen haben alles „überlebt“.

Acht verschiedene Cheftrainer waren beim HSV seit der Ausgliederung 2014 im Amt. Dazu kommen fünf verschiedene Sportchefs. Der Vorsitz im Vorstand wurde vier Mal gewechselt. Ähnlich groß war die Fluktuation im Aufsichtsrat. Auch hier gab es seit 2014 gleich sechs Wechsel an der Spitze. Immer im Aufsichtsrat bzw. Vorstand dabei waren mit Kontrolleur Felix Goedhart und Finanzvorstand Frank Wettstein lediglich zwei Amtsträger. Sie sind die HSV-Überleber.

Goedhart und Wettstein sind seit 2014 beim HSV

Goedhart gehört seit 2014 zum Aufsichtsrat der HSV Fußball AG. Er ist der einzige Kontrolleur, der seit der Ausgliederung nicht ausgetauscht wurde. Wettstein fing im Herbst 2014 als Finanzvorstand im Volkspark an. Er hat sich bislang nicht nur in dem Amt gehalten, sondern steht nun sogar zusammen mit Jonas Boldt an der Spitze des HSV-Vorstands.

Dass Goedhart und Wettstein trotz zahlreicher Krisen im Volkspark immer noch dabei sind, ist durchaus bemerkenswert. Hinter beiden liegen turbulente Jahre. Teilweise waren sie für das nicht gerade ruhmreiche Bild, das der HSV in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit abgegeben hat, sogar mitverantwortlich.

Ein Putsch-Versuch ohne Folgen

Goedhart sorgte erstmals 2015 für Aufsehen. Damals wollte er sich massiv und aktiv in die Arbeit von Bruno Labbadia einmischen. Er war unter anderem mit der Aufstellung des Trainers nicht zufrieden. Ende 2017 war Goedhart zudem die treibende Kraft eines Putschversuchs. Ziel war es damals, Vorstands-Boss Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt abzulösen. Mails wurden verschickt. Der Plan ging nicht auf, wurde aber öffentlich.

Wettstein punktet trotz Minus-Bilanz

Und Wettstein? Der 46-Jährige war 2017 ebenfalls Teil des Putschversuchs. Eigentlich ist er jedoch beim HSV der Herr der Zahlen. Dass in seiner Amtszeit jedes Geschäftsjahr mit einem Minus abgeschlossen wurde, ist sicher kritisch zu sehen. Auf der anderen Seite hat er jedoch auch dafür gesorgt, dass der HSV trotz vieler Tiefs und Personalwechsel immer noch wirtschaftlich stabil dasteht.

Die Lizenz gab es zuletzt ohne Auflagen. Die Existenz des HSV ist trotz Corona-Krise nicht bedroht. Selbst wenn die Saison abgebrochen werden sollte, würde das der HSV im Vergleich zu einigen anderen Vereinen überleben.

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