• Sebastian Schachten (l.) feiert mit Markus Thorandt und dem damaligen Co-Trainer Timo Schultz einen Sieg im Fußball-Tennis beim Training.
  • Foto: WITTERS

Was macht Sebastian Schachten?: Leben in Paderborn – mit dem Herzen auf St. Pauli

Und plötzlich war’s vorbei. Ohne große Ankündigung, ohne Buhei und Brimborium verschwand er im Sommer 2017 von der Fußball-Bildfläche und ward im Anschluss nicht mehr gesehen. Aber was macht Sebastian Schachten eigentlich jetzt? Das anstehende Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem SC Paderborn am Montag ist ein geeigneter Anlass, dem mal auf den Grund zu gehen.

„Mir geht’s den Umständen entsprechend gut“, erzählt der wie nahezu immer gut gelaunte Schachten beim Telefonat mit der MOPO. „Ich bin zu 90 Prozent mit meinem BWL-Studium durch und froh, wenn ich das in drei, vier Monaten abgeschlossen habe.“

Mit Frau Simone und Sohnemann Eliah (8) lebt der einstige Millerntor-Fanliebling in Paderborn, zum Fußball hat er nur noch rudimentären Kontakt: Sein Junge kickt in einem kleineren Klub, Schachten selbst gar nicht mehr. Aber der Abschied soll nur einer auf Zeit sein.

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„Ich vermisse das alles schon sehr“, gesteht der inzwischen 36-Jährige, der in anderer Funktion eine Rückkehr anstrebt. Die DFB-Elite-Jugend-Lizenz im Trainerbereich hat er bereits erworben, als nächstes steht die A-Lizenz an. „Ich möchte schon gern wieder aktiv in Sachen Fußball werden“, sagt der ehemalige Rechtsverteidiger, der zwischen 2011 und 2015 97-mal in Braun und Weiß aufgelaufen ist und dabei zehn Treffer erzielt hat. Wobei er mit einigen aktuellen Entwicklungen schon fremdelt.

Ex-St. Paulianer Schachten: „Ich habe gedacht: Ich verstehe es nicht mehr“

Die legendäre Taktik-Analyse von Nürnbergs Coach Robert Klauß nach der Heimpleite gegen St. Pauli hat auch einen Ex-Profi wie ihn sprachlos zurückgelassen. „Da habe ich gedacht: Ich habe zwar Abitur, aber ich verstehe es nicht mehr“, erzählt er, ohne Klauß damit kritisieren zu wollen. „Aber es muss doch möglich sein so etwas zu sagen wie: Wir haben uns die Lunge aus dem Leib gelaufen und in der 90. Minute einen reingestochert, da ist das Stadion explodiert“, findet Schachten.

Sebastian Schachten feiert St. Paulis Derbysieg im Wohnzimmer

Oder in Corona-Zeiten das eigene Wohnzimmer. Wie in dem Moment, als Daniel-Kofi Kyereh das Siegtor im Derby gegen den HSV erzielte. „Das habe ich zu Hause schön gefeiert“, erzählt Schachten lachend. Zu St. Pauli hat er weiterhin eine spezielle Bindung, auch wenn es im aktuellen Kader keine Bezugspersonen mehr gibt. Mit Ex-Physio Ronald Wollmann oder Zeugwart Siggi Krahl hat er aber weiterhin Kontakt, die sportliche Entwicklung verfolgt er interessiert.

Schachten: „Burgstaller passt überragend zu St. Pauli“

„Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen“, sagt er und hat große Achtung vor einem Spieler im Speziellen: „Guido Burgstaller passt überragend zu St. Pauli. Wahnsinn, wie der sich reinhaut. Die anderen ziehen sich an ihm hoch.“

Ein Profi der alten Schule, genauso wie sein Kumpel Uwe Hünemeier, 35-jähriger Routinier des SC Paderborn. „Wir haben erst vor ein paar Tagen telefoniert, er ist einer der wichtigsten Spieler dort. Klasse, dass er noch mal verlängert hat.“ Und es am Montag mehr oder minder direkt mit Burgstaller zu tun bekommt.

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Sebastian Schachten investierte immer alles in die Spiele beim FC St. Pauli.

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WITTERS

Schachten wird sich das Spiel natürlich anschauen, das Vorprogramm liefert er gar höchstpersönlich: Bei FCSt.Pauli.tv wird er via Videokonferenz mit Ewald Lienen diskutieren und freut sich drauf: „Das wird bestimmt lustig.“

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