Wagner angefressen: Paderborner Helm-Tor lässt Schalker verzweifeln
Gelsenkirchen –
David Wagner (48) im Wechselbad der Gefühle. Erst die Begnadigung für das Witz-Rot im DFB-Pokal. Dann eine schöne Solidaritäts-Aktion des FC Schalke 04 gegen einige rassistische Anhänger. Doch am Ende musste er sich über den späten Ausgleich durch Paderborns Helm-Mann Klaus Gjasula ärgern. Nur 1:1 gegen das Liga-Schlusslicht Paderborn – zu wenig für die Schalker Europa-Ansprüche.
Zuvor machte Wagner seinem Ärger Luft und ließ kein gutes Haar am Videobeweis. Und die Schalker solidarisierten sich mit Jordan Torunarigha (22), der unter der Woche im Pokalspiel rassistisch beleidigt wurde (hier lesen Sie mehr).
David Wagner war „kein unsportliches Verhalten vorzuwerfen“
„Wir müssen dahin kommen, dass der Schiedsrichter die Hoheit behält“, forderte der Trainer von Schalke 04, „es wird viel zu häufig eingegriffen. So verunsichern wir unsere Schiedsrichter und stärken sie nicht.“
Zeigt hier Schalke-Trainer David Wagner einem nen Vogel oder rückt er nur seine Brille zurecht?
dpa
Wagners Platzverweis im Achtelfinale gegen Hertha BSC wertete das DFB-Sportgericht als Fehlentscheidung. Der Coach wurde nicht gesperrt, das Verfahren eingestellt. Ihm sei „kein unsportliches Verhalten vorzuwerfen“, sagte Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des Sportgerichts, und nannte die Rote Karte von Schiedsrichter Harm Osmers einen „offensichtlichen Interpretationsirrtum“.
FC Schalke 04 mit #stehtauf-Aktion
Wagner hatte in der Verlängerung den gefoulten Berliner Verteidiger Jordan Torunarigha leicht berührt, Osmers zeigte nach Videobeweis Rot. Um jenen Torunarigha gab es in der Partie auch einen Rassismus-Skandal. Nach dem Spiel kam raus, dass der deutsche U-Nationalspieler während der Partie rassistisch beleidigt wurde.
Viele Schalke-Fans setzten ein Zeichen gegen Rassismus.
dpa
Unter der Woche kündigte der FC Schalke an, die Schuldigen zu finden und Konsequenzen zu ziehen. Vor der Partie gegen das Tabellen-18. liefen die Schalker mit Shirts mit der Aufschrift „#stehtauf“ auf den Platz. Das ist das Motto der Schalker Aktionswochen für Vielfalt. Von den Fans wurde unter anderem Plakate mit der Aufschrift „Wir sind Jordan“, oder auch „Schalke-Fans gegen Rassismus“, hochgehalten.
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Sportlich hatte die Partie viel weniger zu bieten. Bis auf 20 Minuten nach der Pause forderte das Schlusslicht Schalke alles ab. Paderborn schnürte den Europa-Aspiranten teilweise in dessen Hälfte ein. Zur Pause gab es ein Pfeifkonzert.
Erst danach wachte Schalke auf, agierte wesentlich druckvoller und engagierter. Ahmed Kutucu brachte die Schalker in Führung (63.). Doch neun Minuten vor Schluss köpfte Paderborns Helm-Mann Gjasula den Ausgleich.
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