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  • Längst noch nicht bei 100 Prozent: Uwe Gensheimer
  • Foto: imago images/Bildbyran

Vor EM-Hauptrunde: Das muss bei Deutschlands Handballern besser werden

Wien, wir kommen! Die deutschen Handballer wollen die schwache Vorrunde in Trondheim vergessen machen und sich bei der EM-Hauptrunde von ihrer besten Seite zeigen. Um im Kampf um das Halbfinale ein ernstes Wort mitzureden, muss vieles besser werden.

In der MOPO benennt DHB-Vizepräsident Bob Hanning die größten Probleme und Potenziale der Mannschaft. „Wir haben überall Luft nach oben“, betont er und fordert: „Jeder muss mehr geben!“

Handball-EM-Hauptrunde: Daran muss Deutschland arbeiten

Abwehr: Die Weltklasse-Defensive, eigentlich das Herzstück des Teams, schwächelt. Bei der Heim-WM vor einem Jahr noch als neue „Berliner Mauer“ gefeiert, war die Abwehr in der Vorrunde eher ein „Trondheimer Loch“. Der Mittelblock mit den Kielern Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek strahlt nicht die gewohnte Dominanz aus. „Wir brauchen in der Abwehr mehr Härte und Entschlossenheit“, fordert Hanning. „Das war bislang zu wenig.“ Ein Lösungsansatz laut Pekeler: mehr Kommunikation.

Zum Schreien: Torhüter-Riese Andreas Wolff bekommt bei der EM kaum einen Ball zu fassen.

Zum Schreien: Torhüter-Riese Andreas Wolff bekommt bei der EM kaum einen Ball zu fassen.

Foto:

Christina Pahnke / sampics

Torhüter: Ebenfalls ein überraschender Schwachpunkt. Das Duo Andreas Wolff und Johannes Bitter ist noch nicht der erwünschte Rückhalt. „Von unseren Keepern kann und muss man mehr erwarten“, stellt Hanning klar. Vor allem Wolff steckt im Tief, kassierte beim 28:27 gegen Lettland 21 Tore in Serie (!) ohne Parade. Die Nummer eins will zu viel, verkrampft dadurch, muss den Kopf freibekommen und an den Basics arbeiten.

Handball-EM: Auch Gensheimer muss mehr zeigen

Kapitän: Uwe Gensheimer überzeugte gegen Lettland endlich im Angriff, zeigt in der Abwehr aber zu wenig Biss. Zudem schwächelt der Linksaußen vom Siebenmeter-Punkt. Von einem Kapitän und Weltklasse-Mann muss mehr kommen.

Kai Häfner muss im rechten Rückraum mehr Durchschlagskraft entwickeln.

Kai Häfner muss im rechten Rückraum mehr Durchschlagskraft entwickeln.

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imago images/Bildbyran

Rechter Rückraum: Die größte Schwachstelle im Angriff. Nach den EM-Absagen von Steffen Weinhold (Fußprobleme) und Fabian Wiede (OP) trägt Kai Häfer die Haupt-Last, blieb gegen Lettland ohne Treffer. Der Routinier muss sich seiner Rolle bewusst werden und mehr Verantwortung übernehmen. Auch EM-Debütant David Schmidt darf sich nicht verstecken. Eine mögliche Nach-Nominierung von Weinhold bleibt Tuschelthema.

Mentalität: Es wäre zu einfach und ungerecht, der Mannschaft den Willen abzusprechen. Allerdings ist zu selten unbedingte Leidenschaft und Feuer zu sehen. Ein großes Manko: Zu wenige Spieler übernehmen Verantwortung, gehen voran und reißen die Nebenleute mit. „Es darf sich jetzt keiner mehr verstecken und denken, der andere macht das schon. Das können wir uns nicht erlauben. Da besteht zwingend Handlungsbedarf“, sagt Bob Hanning. Er fordert mehr Einsatz und auch Mut. „Jeder muss mehr geben.“

Handballer hoffen auf mehr Fans bei der EM-Hauptrunde

Spielmacher: Paul Drux hatte als Nummer eins auf der Mitte in den ersten beiden Spielen Probleme. Gegen Lettland war der Berliner, der kein klassischer Spiel-Lenker ist, nach Meinung von Hanning „stark verbessert.“ In der Hauptrunde, vor allem im zweiten Spiel gegen Kroatien, muss eine weitere Leistungssteigerung her.

Fans: In Trondheim gab es angesichts der wenigen deutschen Fans keine echte Rückendeckung von der Tribüne. Das DHB-Team, das von der Heim-WM 2019 verwöhnt ist, hofft auf einen deutlich stärkeren Support in Wien angesichts der Nähe zu Deutschland. Dennoch: Spielen müssen sie schon selbst. Und zwar deutlich besser als bislang.

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