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  • Bock auf St. Pauli, Spaß am Kicken: Lukas Daschner will lernen und den Fans Freude bereiten.
  • Foto: WITTERS

Von Omas Hühnerplatz ans Millerntor: So tickt St. Paulis Neuer Lukas Daschner

Sieben Jahre lang trug er das Trikot der Zebras, wurde beim MSV Duisburg groß, war lange Jahre Fan und kennt viele Leute in der Kurve, die seine Kumpels sind. Der Schritt zum FC St. Pauli ist für Lukas Daschner ein großer – längst nicht nur sportlich. Die Reise nach Norden ist der Weg in ein selbstständiges Leben.

Der Neue hat den Längsten in der Mannschaft. Der Rekord ist nur schwer zu brechen – es ist ein jugendfreier. Vom längsten Namen ist hier die Rede. Lukas Stephan Horst Daschner heißt der 21-jährige Blondschopf. „Ich bin Lukas, Stephan heißt mein Vater und Horst mein Opa – ganz einfach“, erklärt er.

FC St. Pauli für Lukas Daschner der erste echte Wechsel

Familie und Heimat. Ganz wichtig im Leben von Daschner, der im Duisburger Stadtteil Beeckerwerth geboren und aufgewachsen ist und dort bis zuletzt lebte. „Ich bin zum ersten Mal weg von der Familie. Es ist jetzt einfach mal an der Zeit, diese Erfahrung zu machen.“

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Freundin Annika wird ihm erst im nächsten Jahr nach Hamburg folgen, weil sie noch ihre Ausbildung beenden muss. Beide kennen sich schon seit der Grundschule. „Sie wohnt nur 200 oder 300 Meter weit weg von meinem Elternhaus“, erzählt das Mittelfeld-Talent, das der Kiezklub bis 2023 gebunden hat.

Lukas Daschner schwärmt von St. Pauli

„St. Pauli ist ein großer Verein, ein super Verein“, sagt Daschner, der mit dem MSV den Zweitliga-Aufstieg knapp verpasst hatte, zu den Beweggründen für den Wechsel. Er habe nicht lange überlegen müssen, das Angebot anzunehmen, aber Respekt vor der Aufgabe: „Es ist ein großer Schritt für mich.“

Lukas Daschner vom FC St. Pauli im Testspiel gegen Holstein Kiel (1:2).

Erster Einsatz im neuen Trikot: Lukas Daschner im Testspiel gegen Holstein Kiel (1:2).

Foto:

WITTERS

Die ersten Schritte mit einem Ball am Fuß hat Daschner auf einem kleinen Ascheplatz hinter dem Haus seiner Oma in Beeckerwerth gemacht. Die Tore waren aus Metall und in einer Ecke tummelten sich oft die Hühner der Oma, weshalb das Jungs aus der Nachbarschaft das Spielfeld „Omas Hühnerplatz“ nannten. „Da habe ich mit den Freunden gespielt, bis es dunkel wurde.“

Millerntor: Besonderes Erlebnis vor der Südkurve

Künftig kickt er in einem der stimmungsvollsten Stadien Deutschlands und kann es kaum erwarten – auch wenn Zuschauer bis auf weiteres nicht erlaubt sind. Am Millerntor hat er nie auf dem Rasen gestanden, aber dennoch ein prägendes Erlebnis gehabt, wie er auf MOPO-Nachfrage erzählt.

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Beim Auswärtsspiel des MSV am 10. Dezember 2017 (2:2) hatte der damals 19-Jährige als Reservist auf der Bank gesessen. „Das Kuriose war, dass ich mich gerade mit den anderen Spielern vor der Kurve warmgemacht habe, als ein Tor für St. Pauli fiel. Da dachte ich: ’Was ist denn hier los?!’“, erinnert sich Daschner mit leuchtenden Augen an die Jubel-Explosion. Das möchte er auch erleben – und mitjubeln.

Daschner mag Neymar – ohne Schwalben

Ansprüche stellt Daschner bei seinem neuen Klub nicht, Ambitionen hat er dagegen schon. „Ich möchte so viel wie möglich spielen“, sagt der 1,85 Meter große Techniker mit beidfüßiger Torgefahr.

Echte Vorbilder habe er nicht, sagt Formel-1-Fan Daschner, der sich auch für Darts begeistert und gerne Tischtennis spielt, auf MOPO-Nachfrage. Es gebe aber Spieler, an denen er sich orientiere und denen er gerne zuschaue. „Früher mal Ronaldinho“, verrät er. „Und Neymar – wenn er die Schwalben weglässt.“

St. Pauli-Fans können sich auf Spielwitz freuen

Daschner ist einer, der Fußball als Spiel begreift, das bei aller Ernsthaftigkeit und allem Ehrgeiz Freude machen und die Fans begeistern soll. „Ich will versuchen, die besonderen Momente zu bieten.“ Spielwitz kann St. Pauli gut gebrauchen.

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