• Gerald Haug macht Fußball-Fans wenig Hoffnung auf baldige Stadienbesuche.
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Volle Stadien erst im Herbst 2021?: Experte warnt Fußball-Fans vor Horror-Szenario

Köln –

Wann rollt der Ball wieder? Die nächsten Tage könnten eine Entscheidung über den Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Bundesliga bringen. Dabei kommt es nicht allein auf die Liga-Bosse an.

Bundesliga: Entscheidung über Spielbetrieb am Freitag

Der deutsche Profi-Fußball sehnt sich zurück in den Spielbetrieb. In den nächsten Tagen könnten dafür die Weichen gestellt werden. Erst beraten Bundesregierung und Ministerpräsidenten am Mittwoch in Berlin über mögliche Lockerungen der harten Beschränkungen in der Corona-Krise.

Dann entscheidet am Freitag eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) über eine mögliche Wiederaufnahme der Saison mit Geisterspielen.

Der Präsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina rechnet über einen langen Zeitraum mit Geisterspielen im Fußball.

„Es wird sicherlich viele Monate dauern, es kann bis zu eineinhalb Jahre sein“, sagte Gerald Haug den ARD-Tagesthemen auf die Frage, wie lange auf Besuche in Fußballstadien verzichtet werden sollte. Der 52-Jährige verwies darauf, dass die Corona-Pandemie erst ende, wenn ein Impfstoff gegen das Virus gefunden sei. Bis dahin sei es „sicherlich klug“, nicht ins Fußballstadion zu gehen.

Leopoldina veröffentlicht Stellungnahme

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte am Montag eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit Schritten zur Lockerung der Beschränkungen in der Corona-Krise beschäftigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Studie der Leopoldina als „sehr wichtig“ für das weitere Vorgehen bezeichnet. Am Mittwoch wollen die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten über die weiteren Maßnahmen beraten.

Die Deutsche Fußball Liga hat für den Freitag eine außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt. Dann soll über eine mögliche Fortsetzung der Saison in den Bundesligen im Mai entschieden werden. Die DFL plant vorerst mit Geisterspielen, um zumindest große Teile der noch ausstehenden TV-Gelder und Sponsoren-Einkünfte in Höhe von rund 750 Millionen Euro zu retten.
Leopoldina-Präsident Haug verwies darauf, dass die Stellungnahme der Wissenschaftler nur eine Empfehlung sei. „Der Fahrplan muss ganz klar von der Politik kommen“, sagte der Klimaforscher.

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Keine falschen Hoffnungen machen ist derzeit das Motto der Bundesregierung. Merkel war selbst in häuslicher Quarantäne und wendet sich immer wieder mit persönlichen Botschaften an die Bürger.

Vor Ostern stellte die 65-Jährige klar: Für sie als Kanzlerin muss das Gesundheitssystem oberste Priorität haben. Spahn profiliert sich als Krisenmanager. Fußball ist für die Bundesregierung derzeit ein Thema unter vielen, und nicht das drängendste. Erstmal geht es um Kontaktverbote, Schulen und Kitas, Unternehmen, Schutzmasken. Das Hin und Her um Spiele ohne Publikum zu Beginn der Krise in Deutschland zeigte auch: Wenn die Bundesländer es anders wollen als der Bund, sind die Möglichkeiten für Vorgaben eingeschränkt. (dpa)

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