• 1991 holte der heutige U21-Nationalcoach Stefan Kuntz (m.) mit dem FCK die Meisterschale - es war die dritte für die Roten Teufel. Heute dümpelt der Klub mit finanziellen Sorgen in der dritten Liga herum.
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Viermaliger Meister: Der große 1. FC Kaiserslautern: Insolvenz!

Es ist 22 Jahre her, da schrieb der 1. FC Kaiserslautern Geschichte. Mit Star-Trainer Otto Rehhagel gewannen die Pfälzer als erster und bisher einziger Aufsteiger direkt die Meisterschaft. Es war der vierte Meistertitel, den die Roten Teufel nach 1951, 1953 und 1991 holen konnten. Aktuell steckt der Traditionsklub, der mittlerweile  in der 3. Liga spielt, in tiefen finanziellen Nöten.

Die großen Zeiten am Betzenberg sind längst vorbei. 2006 trat Kaiserslautern den erneuten Weg in die Zweitklassigkeit an. Es sollte vier lange Jahre dauern, bis der Wiederaufstieg gelingen sollte. Nach zwei Jahren war allerdings erneut Schluss im Oberhaus.

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1998 stemmte Otto Rehhagel mit dem 1. FC Kaiserslautern die Meisterschale in den Himmel. Doch vom Glanz der alten Tage ist wenig übrig geblieben am Betzenberg. Ein Insolvenzverfahren soll den Klub retten.

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1. FC Kaiserslautern: Auf die sportliche Misere folgt die Insolvenz

Es war der Anfang vom Ende. Dreimal (2013, 2014 und 2015) verpasste Lautern knapp den Aufstieg und wurde dann immer weiter durchgereicht. Letztlich bis in Liga drei, wo den FCK jetzt nach Informationen des Kicker und des SWR finanzielle Nöte plagen.

So wird der Klub wohl in den nächsten Tagen Insolvenz anmelden müssen. Der Schuldenberg soll inzwischen auf 24 Millionen Euro angewachsen sein. Zudem fehlen etwa 15 Millionen Euro, um eine Lizenz für die kommende Spielzeit zu erhalten.

Planinsolvenz soll den 1. FC Kaiserslautern retten

Der FCK soll eine Insolvenz in Eigenverwaltung – eine so genannte Planinsolvenz – anstreben. Damit könnte sich der viermalige deutsche Meister sanieren und den drohenden Absturz abwenden.

Noch an diesem Montag will die Vereinsführung über die wirtschaftliche Lage sowie die geplanten Schritte informieren. Dazu wurde bereits eine Pressekonferenz anberaumt.

3. Liga: Kein Punktabzug für den 1. FC Kaiserslautern

Immerhin müssen sich die Roten Teufel keine Sorgen um den aktuellen Spielbetrieb machen, da aufgrund der Corona-Krise der im Falle einer Insolvenz vorgesehene Neun-Punkt-Abzug ausgesetzt wird. Der FCK ist mit 44 Punkten derzeit Tabellen-Zwölfter in der 3. Liga. Das Polster zu einem Abstiegsrang beträgt sieben Zähler.

Die Hoffnungen der FCK-Führung um Beiratssprecher Markus Merk und Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt auf einen Schuldenschnitt platzte, da potenzielle Investoren ihr Geld offenbar erst nach der kompletten Sanierung des Vereins zur Verfügung stellen wollen.

Kaiserslautern hat sogar bei den Fans Schulden

Daher drohen die Gläubiger der Lauterer leer auszugehen. Dazu gehören neben den Hauptgeldgebern – der Stuttgarter Firma Quattrex, dem Sportvermarkter Lagardère und dem Luxemburger Unternehmer Flavio Becca – auch viele Anhänger des Klubs, die 2019 für insgesamt rund drei Millionen Euro Fan-Anleihen erworben hatten.

Am Montag Nachmittag bestätigte der Klub die Insolvenz: „Niemandem von uns ist diese Entscheidung leichtgefallen“, erklärte Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt in einer Mitteilung des Vereins. „Mit dieser Option auf eine mittel- und langfristige wirtschaftliche Sanierung können wir jedoch unsere Handlungsspielräume spürbar erweitern und dem Spielbetrieb den Rücken freihalten“.

Kaiserslautern braucht Investoren für den Neustart

Ziel sei es nun mit Hilfe von Investoren einen „grundlegenden wirtschaftlichen Neustart” für das Bundesliga-Gründungsmitglied anzupeilen. „Das Investoren-Interesse an der Marke FCK war und ist enorm“, zeigt sich Voigt optimistisch. Ein detaillierter Sanierungsplan soll in den kommenden Wochen erarbeitet werden. (mab/dpa)

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