• Nach fast fünf Jahren Box-Pause steigt Felix Sturm (41) wieder in den Ring – in Hamburg.
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Verurteilter Boxer: Felix Sturm vor Comeback-Kampf in Hamburg: „Ich, Sorgen? Null!“

Fast fünf Jahre hat Felix Sturm nicht mehr geboxt. Gekämpft hat er vor Gericht und dieser Kampf dauert an. Der fünffache Weltmeister ist wegen eines Dopingvergehens und Steuerhinterziehung verurteilt, saß zwischenzeitlich acht Monate in Untersuchungshaft im Knast. Morgen gibt er in Hamburg sein Ring-Comeback. Aus Leidenschaft, sagt er. Das erklärte Ziel ist ein erneuter WM-Kampf. Vor allem aber braucht der 41-Jährige Geld.

Zu seinen besten Zeiten füllte Sturm große Hallen, schalteten Millionen TV-Zuschauer ein, wenn der Ausnahmeboxer die Fäuste fliegen ließ und um Titel boxte. Jetzt ist alles viele Nummern kleiner. Auch wegen Corona.

Felix Sturm (l.) mit seinem Gegner Timo Rost bei der Pressekonferenz im Universum-Gym in Hamburg

Felix Sturm (l.) mit seinem Gegner Timo Rost bei der Pressekonferenz im Universum-Gym in Hamburg

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Felix Sturm gibt in Hamburg sein Comeback

Im Gym des wiederbelebten Hamburger Universum Boxstalls an der Großen Elbstraße steigt der Deutsch-Bosnier am Samstagabend in den Ring, Corona-bedingt ohne Zuschauer und unter strengen Hygieneauflagen.

Sein Gegner: Timo Rost (29 Jahre, 10 Siege, zwei Remis) aus Düsseldorf, Nummer 164 der unabhängigen Weltrangliste im Supermittelgewicht.

Sturm boxt gegen Düsseldorfer Timo Rost

Warum dieses Comeback? „Ich liebe diesen Sport. Das ist meine Leidenschaft“, antwortete Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, drei Remis) bei der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Kampf auf die Frage nach seiner Motivation.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Im Laufe des Gerichtsprozesses wegen Steuerhinterziehung hatte sich Sturm als „vermögenslos“ bezeichnet und mehrfach erklärt, er wolle wieder boxen, um seine Steuerschuld zu begleichen.

Felix Sturm: Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und Körperverletzung

Im April 2020 wurde der einstige Weltmeister im Mittel- und Supermittelgewicht schuldig gesprochen, den Fiskus um rund eine Million Euro geprellt zu haben und darüber hinaus aufgrund eines Dopingverstoßes, der als vorsätzliche Körperverletzung am Gegner ausgelegt worden war, zu insgesamt drei Jahren Haft verurteilt. 

Nach seinem bis dato letzten Kampf, einem umstritten Punktsieg gegen den Russen Fedor Chudinov im Februar 2016, mit dem Sturm zum fünften Mal Weltmeister wurde, war bei ihm das Dopingmittel Stanozolol nachgewiesen worden.

Sturm: Positiver Doping-Test nach letztem Kampf 2016

Sturm hat gegen das Gerichtsurteil Revision eingelegt, es ist noch nicht rechtskräftig. Er sieht sich zu Unrecht derart hart bestraft.

Felix Sturm vor seinem Comeback-Kampf in Hamburg gegen Timo Rost

Felix Sturm war zwei Tage vor seinem Comeback-Kampf nicht gerade in Plauderlaune.

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Reden will er darüber nicht, blockte Fragen rigoros ab. „Ich bin wegen eines Boxkampfes hier.“ Über das Gerichtsverfahren sei alles gesagt. Überhaupt gab sich der Familienvater beim Pressetermin wenig auskunftsfreudig und wirkte missmutig, was verwunderte, wenn man bedenkt, dass der Universum-Stall trotz des Corona-Lockdowns extra eine Präsenzveranstaltung durchzog.

Felix Sturm will WM-Kampf und Duell mit Abraham oder De la Hoya

Er wolle die Fäuste sprechen lassen und Antworten im Ring geben, so Sturm. Alles andere sei „Gerede“. Trainer Maurice Weber, sein engster Freund und selbst ehemaliger Box-Profi, war redseliger: „Felix will nicht nur gewinnen, sondern ein Statement abgegeben und sich für größere Aufgaben empfehlen. Ziel ist die Weltmeisterschaft.“ Für diesen ersten Kampf, heißt es, verzichte er auf eine Börse.

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Geplant seien laut Universum-Chef Ismail Özen-Otto Duelle gegen namhafte Box-Ruheständler wie Artur Abraham (40) oder Oscar de la Hoya (47), die nach Meinung des Sturm-Lagers hohe Einnahmen versprechen.

Comeback mit Risiko? Felix Sturm hat keine Sorgen

Bedenken, dass er im fortgeschrittenen Alter und nach der langen Pause ein gesundheitliches Risiko eingehe, weil Fähigkeiten wie etwa Reflexe abnehmen, hat der Ex-Champ angeblich nicht. „Sorgen, ich? Null!“, verkündete Sturm. „Sorgen gibt es bei mir nicht.“

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