• Der Last-Minute-Schock, der den HSV-Tag in Fürth verdarb: Havard Nielsen (l.) trifft an allen Hamburgern vorbei zum 2:2 für die Hausherren.
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Verrückter Neustart: HSV verspielt Sieg in Fürth – und klettert!

Der HSV hätte der ganz große Gewinner dieses 26. Zweitliga-Spieltages werden können, am Ende fehlten beim 2:2 (1:1) in Fürth nur Sekunden. Dann traf Havard Nielsen zum Ausgleich – und die Mannschaft von Dieter Hecking ins Mark.

Unterm Strich eine nicht ungerechte Punkteteilung, auch wenn die Hamburger es gleich mehrfach verpassten, den Deckel draufzumachen. Dank den überraschenden Patzern von Bielefeld (1:1 gegen Osnabrück) und Stuttgart (1:2 in Wiesbaden) ist der HSV am Ende doch ein kleiner Gewinner dieses ersten Geisterspieltages. Verrückt!

Weil nämlich Wiesbadens Philip Tietz in der siebten Minute der Nachspielzeit vom Punkt aus den Siegtreffer für den Aufsteiger erzielte, kletterte der HSV trotz des Last-Minute-Schocks auf den zweiten Rang. „Es bleibt spannend“, sagte Hecking in Fürth.

HSV in Fürth: Pohjanpalo und Dudziak drehen Spiel

In einer turbulenten Partie waren es die Gastgeber, die von Beginn an auf Spieltemperatur waren. Hrgotas erster Versuch stellte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes aber vor keine größeren Probleme (10.). Trotz optischer Vorteile für das „Kleeblatt“ war es der HSV, der den ersten Hochkaräter verbuchte.

Und was für einen! Jairo Samperio profitierte von einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe eines Fürthers und stürmte alleine aufs Tor von Sascha Burchert zu. Der Spanier umkurvte den Keeper sogar, doch dieser spitzelte das Leder tatsächlich noch mit den Fingerspitzen ins Seitenaus (20.).

Fürths Nielsen gleicht gegen HSV spät aus

Wer glaubte, das sei der HSV-Wachmacher gewesen, wurde zunächst enttäuscht. Nach einer Flanke von Maximillian Wittek schraubte sich Havard Nielsen in Rückenlage hoch, setzte sich gegen Timo Letschert und Jordan Beyer durch und schädelte die Fürther in Führung (35.). Die Mannschaft von Dieter Hecking war angefressen – und zeigte eine Reaktion. Nach Tim Leibolds perfekter Flanke köpfte Leih-Goalgetter Joel Pohjanpalo den schnellen Ausgleich (41.), das dritte Tor im sechsten Spiel für den Finnen.

Jeremy Dudziak (l.) trifft an den Fürthern Marco Caligiuri (M.) und Paul Jaeckel (r.) vorbei zum 2:1.

Jeremy Dudziak (l.) trifft an den Fürthern Marco Caligiuri (M.) und Paul Jaeckel (r.) vorbei zum 2:1.

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Preiss/Witters/Pool/Witters

In der Halbzeit dürfte Hecking die richtigen Worte gefunden haben, der HSV drehte jetzt auf. Jeremy Dudziak traf zur Führung (48.), Bakery Jatta (69.) und Pohjanpalo (62.) vergaben weitere gute Chancen.

In der Nachspielzeit passierte dann das, was passieren musste: Nach einer Ecke bekamen die Hamburger den Ball nicht geklärt, Nielsen schoss zum 2:2 ein.

HSV-Trainer-Hecking: Kein schlechter Spieltag

„Das ist natürlich schmerzhaft“, sagte Hecking nach dem Spiel zähneknirschend und wusste, woran es lag. „Wir hatten drei, vier hundertprozentige Torchancen. Wenn wir da zumindest eine Chance genutzt hätten, hätten wir auch das späte Gegentor verkraften können.“

So blieb es am Ende nur bei einem Punkt – der immerhin für den zweiten Rang reicht. Wohl auch deshalb sagte der HSV-Trainer: „Trotzdem sind Teil-Ziele erreicht worden. Wir haben den Abstand zu Heidenheim vergrößert und sind an Stuttgart vorbei. Es war kein Glanz-und-Gloria-Spieltag, aber auch kein schlechter Spieltag.“

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