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  • Ex-Profi Uli Borowka ist schockiert über die letzten Auftritte von seinem alten Arbeitgeber Werder Bremen.
  • Foto: imago/Udo Gottschalk

„Unterirdisch schlecht!“ : Werder-Legende poltert und fordert Trainer-Wechsel

Der zweite Abstieg in der Vereinsgeschichte von Werder Bremen nimmt Formen an. Nach der 1:3-Pleite in Mainz braucht es am letzten Spieltag schon ein kleines Wunder, damit die Grün-Weißen noch den Sprung in die Relegation schaffen. Werder-Legende Uli Borowka hat jetzt schon genug gesehen.

„Mir hat das Herz geblutet“ verrät er über das Spiel in Mainz. Schon seit Monaten tun ihm die Auftritte seines Ex-Klubs nur noch weh, das liegt auch an der fehlenden Mentalität, behauptet Borowka im Interview mit „Spox“ und „Goal“: „Bei Werder stehen keine Männer mit Charakter auf dem Platz“, wird er deutlich.

Borowka: „Bei Werder reden alle nur und bringen keine Leistung”

„In erster Linie sollte man Leistung bringen und dann reden, aber bei Werder reden alle nur und bringen keine Leistung. Was das für den Verein und für die Region bedeutet, das können die Spieler gar nicht nachvollziehen.“

Insbesondere die Auftritte auf und abseits des Platzes  von Niklas Moisander missfallen dem früheren Abräumer. Was der Kapitän von sich gebe, sei „wirklich unterirdisch schlecht“. Aber nicht nur der Verteidiger bekommt sein Fett weg.

„Zweitliganiveau”: Borowka prangert schwache Form von Spielern an

„Wenn wir nach Form aufstellen, wäre es schon schwierig gewesen, elf Mann auf den Platz zu bringen“, wettert er. Den glücklosen Yuya Osako und Davie Selke attestiert er „biederes Zweitliganiveau“, bei Maxi Eggestein, dem Shootingstar des vor Jahres, fällt es ihm schwer, auch nur eine mittelmäßige Leistung in der letzten Zeit zu erkennen.

Zudem sei das Verletzungspech von Ömer Toprak vorhersehbar gewesen. Ebenfalls keine hohe Meinung hat Borowka von Werders besten Torschützen Milot Rashica. Der Stürmer habe „allem Anschein nach vom Kopf her mit dem Verein schon abgeschlossen“. Trotzdem müsse der Kosovare „den Arsch in der Hose haben, sich in den letzten Spielen für seinen alten Verein zu zerreißen!“

Kohfeldt und Vereinsführung faheren den Verein „vor die Wand”

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Bei einem Abstieg wären die Tage von Florian Kohfeldt als Werder-Trainer wohl gezählt.

Foto:

Witters/gumzmedia/nordphoto

Nicht zuletzt macht Borowka die Werder-Krise auch am Trainer fest. „Herr Kohfeldt hat ja oft gesagt, dass er den Verein liebt. Vielleicht hätte er dann vor ein paar Monaten ehrlich zu sich selbst sein können und sagen: Da sind einige Sachen falsch gelaufen. Ich erreiche die Mannschaft nicht mehr.“

Unter Kohfeldt wäre der Verein „vor die Wand gefahren, das ist doch Fakt“, erklärt der sechsmalige Nationalspieler. „Dafür ist nicht nur Herr Kohfeldt zuständig, sondern das Trainerteam, der Sportmanager, der Aufsichtsrat – alle sitzen in einem Boot.“

Trennung von Kohfeldt im Sommer unausweichlich

„Dennoch: Diese massiven Abwehrschwächen, diese massiven läuferischen und defensiven Defizite, das hat auch etwas mit Trainingsgestaltung zu tun. Herr Kohfeldt hat aus meiner Sicht schon vor längerer Zeit den Zugriff auf die Mannschaft verloren.“

Zwar wolle der 58-Jährige Kohfeldt nicht absprechen ein „feiner Kerl“ zu sein, „aber hier ist Profisport im Gange, es geht um Existenzen“. Daher wäre im Falle eines Abstiegs eine Trennung notwendig: „Wenn es zum Abstieg kommt, muss er in meinen Augen einen anderen Weg einschlagen. Das wäre für alle Beteiligten besser. Den richtigen Zeitpunkt hat er aber längst verpasst.“

Werder: Abstieg wäre der „Super-Gau”

Während einige Fans bereits hoffen, mit einem Abstieg sich neuaufstellen zu können und nach einem Jahr wieder in der Bundesliga zu stehen zeichnet Borowka ein Schreckensbild. Finanziell wäre der Abstieg ein „Desaster“. Auch sportlich gesehen ein absoluter „Super-GAU“.

„Der Klub hätte ein massives Problem, sich in der 2. Liga zu behaupten und sofort oben mitzuspielen. Deshalb wäre ein Abstieg für mich das Schlimmste überhaupt. Ich glaube: Wenn Werder absteigt, müssen wir uns auf fürchterliche Jahre einstellen.“

Borowka: Werder hat die Chance auf den Klassenerhalt „weggeschmissen”

Letztlich liegt es an Fortuna Düsseldorf, ob Werder am letzten Spieltag noch eine Chance auf die Relegation hat. Bei einem Sieg bei Union Berlin würden an der Weser die Lichter ausgehen, ganz egal wie Werder gegen den FC Köln spielt. „Man hat es nicht mehr in der eigenen Hand, man hat es zum x-ten Mal weggeschenkt. Weggeschmissen“, konsterniert ein frustrierter Borowka. (mab)

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