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  • Seit November 2020 ruht der Amateurfußball komplett. Bereits in der Vorsaison wurde der Amateurbetrieb durch die Corona-Pandemie teilweise bis ganz ausgesetzt oder abgesagt.
  • Foto: imago images/Hanno Bode

Umfrage des DFB zur Corona-Pandemie: 98 Prozent vermissen ihren Amateurfußball

Der Amateurfußball wird von der Corona-Pandemie schwer getroffen. Wie im Profifußball auch, schadet die Pandemie vielen Vereinen finanziell. Aber daneben leiden der Nachwuchs, die Ehrenamtlichen und die Hobbykicker und Trainer unter der Aussetzung des gesamten Betriebs.

Aufgrund des aktuellen Lockdowns führte der DFB eine Online-Umfrage für und mit allen Beteiligten aus dem Amateurbereich durch. Die Umfrage wurde zwischen dem 19. und 27. Februar durchgeführt, es haben 101.710 Aktive, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Zuschauer oder Funktionäre daran teilgenommen. Die Ergebnisse von „Wie geht es dem Amateurfußball?“ wurden am Montag bekannt gegeben. 

DFB-Umfrage: Amateurfußball leidet stark unter Lockdown

Einige der Daten, die sich aus der Befragung ergaben, sind besorgniserregend. Demnach hat die Verbundenheit zum Verein abgenommen, 36 Prozent stehen seit dem Beginn des zweiten Lockdowns im November überhaupt nicht in Kontakt mit ihrem Klub. Dazu sprechen 22 Prozent der Befragten von einem spürbaren Anstieg der Vereinsaustritte.

DFB-Vize Koch: „Es wird von Woche zu Woche schlimmer“

Der für den Amateurfußball zuständige Vizepräsident des DFB, Rainer Koch, erklärte dazu: „Das an vielen Stellen prognostizierte Untergangsszenario gibt es für den Amateurfußball nicht, noch nicht. Klar ist aber auch: Der Basisfußball ist gezeichnet von der Corona-Krise. Es wird von Woche zu Woche schlimmer. Die Situation spitzt sich zu.“

Nach Lockdown: 95 Prozent wollen zum Sport zurückkehren

Doch es gibt Hoffnung, denn „unsere Fußballspieler wollen zurück auf den Platz. Die Sehnsucht nach dem Fußball, nach den Vereinen, nach dem gesellschaftlichen Leben ist riesig“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. 95 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie nach dem Ende des Lockdowns zu ihrem Sport zurückkehren wollen. Die Identifikation mit dem Fußball ist grundsätzlich immer noch sehr hoch – 98 Prozent vermissen ihren Sport.

DFB hofft auf Öffnung durch Impfung und Tests

„Wir erhoffen uns von der Politik weitere Öffnungen. Durch Impfungen und Tests wollen wir einen weiteren Schritt Richtung Normalität gehen“, sagt Keller. Allerdings leidet die Verbundenheit der Mitglieder zu den insgesamt 24.500 Vereinen. Vor der Pandemie sagten 88 Prozent, dass sie eng oder sehr eng mit ihrem Klub verbunden seien. Diese Zahl ist mittlerweile auf 52 Prozent gesunken.

Lockdown ist existenzbedrohend für Amateurklubs

Der Blick auf das Thema Vereinsaustritte, zu dem nur Funktionäre und Trainer befragt wurden, zeigt ein differenziertes Bild. 45 Prozent beklagen keinen Mitgliederschwund, 33 Prozent wissen es nicht, 22 Prozent verzeichnen eine „spürbare“ Zahl von Austritten. 61 Prozent der Befragten geben dazu an, dass sich Corona auf die finanzielle Situation ausgewirkt hat, zum Teil ist von einer existenzbedrohenden Lage der Vereine die Rede.

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Seit November ruht das Trainings- und Wettkampfgeschehen im Amateur- und Jugendbereich, der Hamburger Fußball-Verband beschloss inzwischen, die Saison abzubrechen. Am vergangenen Mittwoch beschlossen Bundesregierung und Ministerpräsidenten verschiedene Schritte der Öffnung auch für den Sport. Spiele im Amateur- und Jugendfußball sind aber erst frühestens ab dem 22. März möglich, sollte der Inzidenzwert regional unter 50 liegen. 

Bis dahin heißt es also Daumen drücken, sich an die Regeln und Maßnahmen halten. Immerhin macht den Vereinen Hoffnung, dass nicht nur 98 Prozent der Befragten den Amateurfußball vermissen, sondern auch 94 Prozent nach Ende des Lockdowns zurückkommen wollen. (sid/dpa/abin)

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