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  • Marvin Knoll gegen Joel Pohjanpalo
  • Foto: WITTERS

Trikot-Tausch mit einem HSV-Profi: Darum hatte St. Pauli-Ass Knoll keinen Bock darauf

Wer den markanten bärtigen Menschen zu seinen besten Zeiten bei St. Pauli hat erleben dürfen, dem war schnell klar: Marvin Knoll war trotz des braun-weißen Sieges mit einem grauen Schleier über der Seele unterwegs. Die im Normalfall so ansteckende Fröhlichkeit des Berliners wollte trotz des 2:0 im Derby beim HSV nicht so recht heraus aus dem Mann, der zuvor lang hatte darben müssen.

Wechsel bei St. Pauli: Marvin Knoll kommt für Finn Ole Becker

Wechsel nach 33 Minuten: Marvin Knoll kommt für Finn Ole Becker auf den Platz

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„Es war für mich eine harte Zeit. In den letzten fünf Spielen keine Sekunde gespielt zu haben – das tut natürlich weh, wenn du für den Verein, den du so ins Herz geschlossen hast, nicht spielen darfst“, gestand er freimütig. „Deswegen war es aber umso schöner, dass ich in so einem Spiel so früh reingekommen bin.“ Bereits nach 33 Minuten hatte er Finn Ole Becker ersetzt und für mehr Stabilität im Zentrum gesorgt. „Ich denke, ich konnte den Wert, den ich immer noch habe, zeigen“, lautete Knolls passende Selbsteinschätzung. „Ich war sehr, sehr präsent in den Zweikämpfen. Es hat Spaß gemacht!“

Beim Anpfiff mal wieder auf der St. Pauli-Bank

Marvin Knoll vom FC St. Pauli

Für Marvin Knoll soll es wieder bergauf gehen

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Dabei begann die Partie für ihn dort, wo er zuletzt seinen Stammplatz hatte: auf der Bank. „Die erste Viertelstunde war der HSV klar überlegen und hatte auch Chancen, das muss man ja ganz ehrlich sagen. Wir hatten im Mittelfeld nicht so den Zugriff, nicht so die Zweikampfstärke. Und dann hat er mich zum Warmmachen geschickt.“ Er, damit war Trainer Jos Luhukay gemeint. „Ich hatte gehofft, dass ich gleich reinkomme, und so ist es dann gewesen.“

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HSV-Keeper verhindert Knolls erstes St. Pauli-Saisontor

Seine Aufgabe? „Ich sollte mein Spiel halt spielen“, erklärte der 29-Jährige: „Vor der Abwehr zumachen, Mentalität ins Mittelfeld reinbringen und vielleicht auch mal was nach vorne.“ Wie bei seinem Kopfball aus vielleicht fünf Metern, den HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes glänzend parierte (51.). „Ich weiß nicht, wie er den gehalten hat“, rätselte Knoll. „Ein Tor wäre natürlich überragend gewesen.“

Vielleicht trifft Knoll für St. Pauli gegen Osnabrück

Marvin Knoll vom FC St. Pauli im Zweikampf mit HSV-Profi David Kinsombi

Marvin Knoll zeigte ein deutlich besseres Spiel als David Kinsombi

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Vielleicht aber hat er sich das für einen noch wichtigeren Moment aufgehoben. „Wenn ich ran darf, hoffe ich, dass es gegen Osnabrück dann klappt“, dachte er laut schon an den nächsten Kontrahenten. Der Sieg beim HSV „war in Sachen Tabellensituation sehr, sehr wichtig. Wir dürfen uns freuen, müssen aber professionell damit umgehen und weitermachen. Weil diese drei Punkte reichen noch nicht“.

St. Pauli-Feier ohne HSV-Trikot

Sprach’s und machte sich auf gen Kabine zwecks Eskalation. „Es wäre cool, wenn wir morgen frei kriegen würden. So einen Sieg muss man auch mal richtig feiern“, befand Knoll am Sonnabend. Ein Wunsch, der kurz darauf erhört werden sollte. Sein Derbysieg-Trikot hütete der gebürtige Berliner wie seinen Augapfel. „Das wollte ich nicht tauschen. Mit wem auch? Ich wollte es behalten“, sagte er und lächelte dann doch noch einmal: „Es steht mir doch gut.“

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