Justin Edler Davis im Zweikampf mit Yordan Minchev

Justin Edler Davis (l.) und seine Towers-Kollegen bekamen Yordan Minchev von den Niners Chemnitz nicht in den Griff. Der Bulgare war mit 25 Punkten der beste Werfer der Partie. Foto: picture alliance / Fotostand | Fotostand / Nachtigall

Brutaler Einbruch: Towers verlieren auch ihr viertes Saisonspiel

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Viertes Spiel, vierte Niederlage. Nach dem Aus im Pokal (89:94 gegen Bamberg), der Auftaktpleite in der BBL gegen den Mitteldeutschen BC (85:93) und der Eurocup-Schlappe gegen Hapoel Jerusalem (85:100) haben die Veolia Towers Hamburg auch ihr erstes Auswärtsspiel in dieser Saison verloren. Nach gutem Start fiel das Team von Trainer Benka Barloschky in der zweiten Hälfte bei den Niners Chemnitz auseinander. Am Ende hieß es 78:102 (44:42).

Die Tiefschläge für die Towers, sie hatten zuvor auch nicht mit der Eurocup-Pleite am Dienstagabend geendet. Nach dem Spiel war bei Osaro Rich ein Bruch im Unterarm diagnostiziert worden und Kapitän Benedikt Turudic wusste vor dem Spiel in Chemnitz: „Osaro können wir nicht ersetzen. Er ist momentan unser bester Spieler, defensiv unser Anker und unersetzbar.“

Towers zu Beginn dank starker Dreier-Quote vorn

Als überzähliger Ausländer musste der Ungar Zsombor Maronka zuschauen. Der 2,08-Meter-Mann sah, wie seine Teamkollegen vor 4814 Zuschauern in der Chemnitzer Arena gut ins Spiel fanden. Trotz Problemen bei den Rebounds führten die Türme nach fünf Minuten mit 13:6. Besonders hervorzuheben: die ungewöhnlich starke Dreier-Quote. Fünf der ersten sechs Versuche waren drin, was zu einer 31:22-Führung zu Beginn des zweiten Viertels sorgte.

Neben dem Franzosen Zacharie Perrin (machte 14 seiner 23 Punkte in der ersten Hälfte) wusste auch Kenneth Ogbe lange Zeit zu überzeugen. Trotzdem schmolz der Vorsprung dahin, weil sich zunehmend Unkonzentriertheiten ins Spiel der Towers einschlichen. Hinzu kam eine zwischenzeitliche Schwäche von der Freiwurflinie (sechs von sieben aufeinanderfolgenden Versuchen gingen nicht in den Korb). Als Chemnitz in der 17. Minute erstmals in Führung ging (39:38), nahm Barloschky eine sehr lautstarke Auszeit, die immerhin bewirkte, dass sich sein Team zur Halbzeit trotz deutlicher Unterlegenheit bei den Rebounds (13:22) eine knappe Führung (44:42) zurückholte.

Chemnitz entscheidet das Spiel mit einem 28:7-Lauf

„Es ist ein unglaublich physisches Spiel. Die spielen mit sehr viel Energie“, analysierte Ogbe und mahnte: „Wir müssen besser aufpassen. Unsere Ballverluste haben zu vielen einfachen Körben geführt.“ Problem erkannt, aber nicht gebannt. Die Zahl der Turnover stieg. Das Spiel der Towers zerfaserte zusehends. Spieler wie der aus Litauen verpflichtete L.J. Thorpe oder der aus Israel gekommene JP Tokoto unterstrichen abermals, dass sie noch Zeit zur Integration ins Team benötigen.

Die Unterlegenheit bei den Rebounds wurde zunehmend zum Problem. Nachdem es Mitte des dritten Viertels noch 54:54 stand, brachen nun alle Dämme. Sieben Minuten später führten die Sachsen 82:61. Ein 28:7-Lauf! Die Towers hatten in dieser Phase jede Struktur und auch den Glauben an sich selbst verloren. Zeit, die Pleite aufzuarbeiten, bleibt kaum. Schon am Sonntag (18 Uhr/live bei Dyn) geht es bei Bayern München weiter. Sollten die Towers beim Branchenprimus so auftreten wie in der zweiten Halbzeit gegen Chemnitz, droht ein übles Debakel.

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