Justin Edler-Davis erlebte mit den Hamburg Towers einen Fehlstart.

Justin Edler-Davis erlebte mit den Hamburg Towers einen Fehlstart. Foto: WITTERS

„Waren nicht schnell genug“: Towers verpatzen trotz Aufholjagd Bundesliga-Start

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Die Veolia Towers Hamburg haben ihren Saisonauftakt gründlich verpatzt. Nach dem Pokal-Aus gegen Bamberg verloren die Wilhelmsburger auch ihr erstes Bundesliga-Spiel in eigener Halle mit 85:93 (11:21, 26:19, 20:22, 28:31) gegen den MBC aus Weißenfels.

Im zweiten Viertel zumindest weckten die Türme Hoffnungen, dass der Bundesliga-Start vor 2671 Zuschauer:innen gelingen könnte. Mit einer aggressiveren Deckung setzten sie den deutschen Pokalsieger unter Druck und starteten eine Aufholjagd, die nach einem völlig verkorksten ersten Spielabschnitt auch dringend nötig geworden war.

Perrin mit Alley Oop – die letzte Hamburger Führung

Zwar nutzte Zacharie Perrin ein Zuspiel von LJ Thorpe zu einem Alley Oop, der die Türme 6:2 in Führung brachte, doch danach lief fast nichts mehr zusammen – und die Hamburger nach zehn Minuten mit einem Zehn-Punkte-Rückstand (11:21) in die erste kleine Pause. Bei den Punkten 20 und 21 der Gäste konnte Spencer Reaves gänzlich ungehindert zum Korb spazieren und den Ball dort versenken – ein Höhepunkt der Gastfreundschaft. „Wir waren nicht in unserem Spiel, waren nicht schnell genug und haben im Eins-gegen-Eins nicht gut verteidigt“, fasste Osaro Rich die Anfangsphase zusammen.

Die Towers-Defensive steigerte sich – doch in Sachen Präzision haperte es weiter lange. Nach sechs (!) vergebenen Dreier-Versuchen der Türme traf Eric Reed dann doch endlich aus der Distanz – allerdings zum 18:26 aus Sicht der Hamburger. Bis zur großen Pause kamen die Türme auf drei Punkte heran, und kurz nach Wiederbeginn eroberte die energische Towers-Verteidigung durch ihr Stellungsspiel den Ball, weil die Gäste einen Einwurf nicht binnen der vorgeschriebenen fünf Sekunden an den Mann bringen konnten.

Reed trifft Dreier – aber Towers schaffen Wende nicht

Eigentlich ein starker Auftakt – doch dann dauerte es doch wieder geschlagene 198 Sekunden, bis Reed mit einem Dreier die ersten Zweithalbzeit-Punkte für die Towers verbuchen konnte. Zwar eroberten die Wilhelmsburger nun weitaus öfter den Ball, versäumten aber lange, dies unter dem gegnerischen Korb umzumünzen.

Bei den Gästen waren nach dem überraschenden Pokalsieg nur vier Spieler geblieben, auch den Weißenfelsern mangelt es noch an Rhythmus. Im Schlussabschnitt setzten die Towers nach, ein Foul des Gästespielers John Bryant an Perrin erhitzte zudem die Gemüter. Als Rich knapp vier Minuten vor Ultimo einen Freiwurf zum 78:78-Ausgleich nutzte, schien die Wende möglich – doch Perrins früher Alley Oop blieb der letzte Hamburger Korb, der eine Führung bedeutete. „Es ist schwer, sich aus so einem Loch herauszuarbeiten. Das kostet viel Energie und manchmal rächt sich das am Ende“, bedauerte Towers-Trainer Benka Barloschky, dass die Aufholjagd nicht von Erfolg gekrönt wurde.


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Mit präzisen Distanzwürfen hielt Weißenfels die Hamburger wieder auf Abstand, besonders Reaves erwies sich in der Crunchtime als äußerst treffsicher. Als es 61 Sekunden vor Schluss 82:90 stand, nahm Barloschky noch eine Auszeit, doch das Spiel war verloren. Vor allem die Dreierquote (Hamburg 33 Prozent, Weißenfels 44 Prozent) schied zwei annähernd gleichwertige Teams zugunsten des MBC. „Das erste Viertel hat uns den Sieg gekostet“, resümierte Barloschky.

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Carlos Stewart sammelte 21 Punkte für die Türme, der Rookie war aber angesichts der Niederlage nicht zufrieden: „Es hat an vielen kleinen Details gefehlt, die wir uns ansehen müssen.“ Reed und Rich steuerten je 13, Perrin zwölf Zähler bei. Bereits am Dienstag empfangen die Towers im Eurocup Hapoel Jerusalem. Am Wochenende stehen dann zwei schwere Auswärtsspiele in Chemnitz (Freitag) und bei Meister Bayern München (Sonntag) auf dem Programm.

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