Towers-Neuzugang Zacharie Perrin behauptet den Ball.

Towers-Neuzugang Zacharie Perrin behauptet den Ball. Foto: WITTERS

„Fühlt sich brutal an“ – bitteres Pokal-Aus für die Hamburg Towers

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Aller Anfang bleibt schwer – und der Pokal wird nicht mehr zum Freund der Hamburg Towers. Mit einem 89:94 (16:25, 22:20, 27:17,, 24:32) gegen die Bamberg Baskets schieden die Wilhelmsburger schon im ersten Spiel aus dem Wettbewerb aus. 

Eine energische Anfangsphase der Türme konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Mannschaften sich zu Beginn der Saison noch finden müssen. Rund hundert Sekunden sah für die Hausherren alles gut aus, die Towers lagen 4:0 vorn und Justin Edler-Davis setzte zum Dreipunktewurf an. Doch im Gegensatz zum ersten Versuch misslang dieser dem 27-Jährigen – und fortan gelang ihm und seinen Mitspielern für längere Zeit kaum noch etwas. Der in der Vorbereitung starke Eric Reed scheiterte gleich dreimal aus der Distanz, null Punkte statt neun möglichen. Nicht nur Reed suchte vorschnell den Abschluss, auch die übrigen Türme wirkten in ihren Bemühungen oft überhastet. 

Crawley dunkt – Bamberg führt mit 13 Punkten

Als es 9:15 stand, griff Towers-Trainer Benka Barloschky zur ersten Auszeit, doch das erste Viertel blieb schwierig. „Dass Bamberg in der Anfangsphase extrem getroffen hat, hat uns durchgeschüttelt“, konstatiert der Coach: „Die Offensive hat nicht in den Rhythmus gefunden, insgesamt waren wir nicht diszipliniert genug.“ Edler-Davis sorgte mit einem Dreier dafür, dass der Rückstand zur ersten kurzen Pause mit 16:25 wenigstens knapp einstellig ausfiel.

„Vorige Saison habe ich in Rumänien den Pokal gewonnen, das möchte ich gerne wiederholen“, hatte Neuzugang Edler-Davis (kam von CSU Voluntari) vor der Partie erklärt – doch das drohte schnell zum Wunschdenken zu werden. Im zweiten Viertel wuchs der Vorsprung der fränkischen Gäste auf 13 Punkte an, als die ungeordnete Defensive der Türme den Bamberger Austin Crawley zum spielerisch leichten Dunk einlud. Barloschky nahm nach 13 Minuten seine zweite Auszeit – und die zeigte Wirkung.

Vor allem die Verteidigung ging nun wesentlich konsequenter zu Werke und schuf so die Voraussetzung für die Türme, um zurück ins Spiel zu kommen. Keine fünf Minuten nach der zweiten Barloschky-Predigt verkürzte Zsombor Maronka mit einem hereingewackelten Dreier auf 35:38. Der sehr aktive Edler-Davis hatte kurz darauf sogar den Ausgleich im Arm, scheiterte aus der Distanz aber knapp. Dennoch: Der Pausenrückstand von 38:45 ließ aufgrund der Steigerung der Hamburger noch hoffen.

Tokoto bringt die Türme in Führung

Und tatsächlich: Direkt nach der großen Pause gelang Reed in seinem fünften Versuch endlich der erste Dreier. Die meisten der 1679 Zuschauer:innen in der Inselpark-Arena hätten dies wohl gern als einen Ausweis für größere Konstanz bei den Türmen gesehen, doch Bamberg hielt die Towers erstmal weiter auf Abstand. Beim Stand von 48:56 nahm Barloschky die dritte Auszeit, um die Taktik neu zu justieren. Und erneut hatte der Coach zunächst Erfolg: Leonard Thorpe glich nach 29 Minuten zum 60:60 aus, Jean-Pierre Tokoto sorgte in letzter Sekunde dafür, dass die Towers mit einer 65:62-Führung in den Schlussabschnitt gingen.

Der bot nochmal jede Menge Dramatik: Erst Hamburg fünf Punkte vorn, dann Bamberg vier – Spielglück und Treffsicherheit wechselten im Minutentakt die Seite. Doch in der Crunchtime zitterten die Wurfarme der Türme. Geblockte Versuche, vergebene Freiwürfe: 77 Sekunden vor der Sirene griff Barloschky beim Stand von 82:88 zu einer weiteren Ansprache, gefolgt vom rhythmischen Klatschen des Publikums. „Ês hat kurz gefruchtet, aber nicht nachhaltig“, zog Barloschky zu seinen Auszeiten Bilanz und stellte fest: „Wir sind noch nicht so gefestigt, wie wir es hätten sein müssen.“

Edler-Davis bester Werfer der Towers

Edler-Davis legte tatsächlich noch einen Dreier rein, doch an der Freiwurflinie brachten die Franken ihren Vorsprung über die Zeit. Edler-Davis war mit 24 Punkten der beste Hamburger Werfer, wird seinen rumänischen Erfolg nun aber nicht nach Deutschland übertragen können. Ein wenig Müdigkeit im letzten Viertel sowie mangelnde defensive Konstanz machte der Topscorer als Ursachen für die Pokalpleite aus: „Davon nehmen wir eine Menge zu lernen mit.“ Zacharie Perrin (18), Thorpe (13) und Tokoto (10) punkteten ebenfalls zweistellig.

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„Es tut mega weh und fühlt sich brutal an“, kommentierte Barloschlky das neuerliche frühe Pokal-Aus – noch nie haben die Towers in diesem Wettbewerb einen Erstligisten bezwingen können. Eine Basketball-Saison beginnt spät, geht dann aber Schlag auf Schlag: Schon am Sonntag (15 Uhr) können es die Towers zum Bundesliga-Auftakt zu Hause gegen MBC Weißenfels besser machen. „Schmerzen gehören zum Sport“, sagte Barloschky und blickte voraus: „Ich glaube, dass wir eigentlich gut drauf und für die Saison gerüstet sind.“

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