Tennis in Berlin: Neustart: Alle Deutschen verlieren – aber Haas (42) kann’s noch!

Alle Achtung, „alter“ Mann! Der Hamburger Tennis-Rentner Tommy Haas (42) lieferte beim Showturnier in Berlin einen harten Kampf, musste sich dem 24 Jahre jüngeren Jannik Sinner nur hauchdünn 4:6, 6:3, 8:10 geschlagen geben.

Der Siegeswille brannte wieder in ihm: Der seit Langem in Los Angeles lebende Haas ist drei Jahre nach seinem Abschied vom Profi-Zirkus zurück. „Ich muss viel trainieren, um eine Chance zu haben. Aber der Ehrgeiz ist noch da“, kommentierte er seine Rückkehr: „Mein Ziel ist es, die Jungen hier und da ein bisschen zu nerven.“

Tennis-Rentner Tommy Haas (42) mit starkem Auftritt in Berlin

Der 18-jährige Sinner, in der Weltrangliste auf Position 68 notiert, hatte seine liebe Mühe mit dem Tennis-Opa, der für seinen Abstecher nach Deutschland einige Schwierigkeiten in Kauf nahm. Gleich mehrmals musste er sich auf Corona testen lassen, bevor er den Flughafen betreten durfte. Zudem brauchte er noch ein Attest seines Hausarztes aus Los Angeles.

Er würde den Körper „durch die Hölle“ schicken, wenn er jede Woche Angebote wie jenes aus Berlin annehmen würde, gestand Haas. „Ich kann mittlerweile ganz gut ohne das leben.“

Tennis in Berlin: Auch Görges, Struff und Petkovic ausgeschieden

Das Publikum honorierte seinen Aufwand nur bedingt. Von den erlaubten 800 Zuschauern, die zwischen 120 und 150 Euro zahlen mussten, fanden nur wenige den Weg ins Steffi-Graf-Stadion.

Wer sich am Eingang Fieber messen ließ, dann durch einen Desinfektionsnebel hindurchging und erst am Platz seinen Mund-Nasen-Schutz abnahm, sah dann, wie Jan-Lennard Struff mit 3:6, 6:3, 7:10 gegen den Spanier Roberto Bautista Agut verlor.

Pech hatte Julia Görges, die in ihrem Viertelfinale gegen Anastasija Sevastova aus Lettland umknickte und beim Stand von 3:6, 3:4 aufgeben musste.

Andrea Petkovic unterlag Petra Kvitova (Tschechien) mit 4:6 und 1:6.