x
x
x
  • Christian Rahn (M.) und Charles Takyi (r.; l. Sascha Kirschstein) spielten zusammen bei Greuther Fürth.
  • Foto: imago sportfotodienst

Takyi, Rahn, Nehrig: Drei Mann mit Fürth-St. Pauli-Vergangenheit erzählen

Sportchef Rachid Azzouzi ist nicht der einzige, der sowohl für den FC St. Pauli als auch die SpVgg Greuther Fürth tätig war bzw. ist. Charles Takyi (36), Bernd Nehrig (34) und Christian Rahn (41) erinnern sich in der MOPO an die Zeiten bei den Braun-Weißen und Grün-Weißen, geben zudem einen Ausblick auf den Rest der Saison.

Charles Takyi kickte von 2006 bis 2008 und von 2009 bis 2012 am Millerntor. Zwischendurch machte er in Fürth einen Stopp. Seine coole Geschichte zum direkten Hin- und Herwechsel: „Ich war immer ehrgeizig, wollte in die Bundesliga. 2008, in Jahr nach dem Aufstieg mit St. Pauli in die 2. Liga, hatte ich das Gefühl, dass ich mein Ziel eher mit Fürth erreichen kann.“

Holger Stanislawski prophezeite Takyi den Aufstieg mit St. Pauli

Das erzählte er seinem St. Pauli-Coach Holger Stanislawski, zu dem er ein ganz enges Verhältnis pflegte: „Stani hatte Verständnis, sagte aber zu mir: ‚Wenn du es mit Fürth nicht schaffst, dann kommst du in einem Jahr wieder, dann steigen wir mit dir auf.‘ Und so kam es dann ja auch. Wir scheiterten mit Fürth knapp, Stani stand vor meiner Haustür und bat mich zurückzukommen. Dass das Ganze dann tatsächlich in der Bundesliga endete, war natürlich einmalig.“

Takyi schwärmt vom FC St. Pauli und schätzt Fürth

Der Kiezklub war für Takyi die schönste Station in seiner Karriere – nicht nur wegen seiner zwei Aufstiege: „Das ist ein toller Verein mit tollen Menschen. Er hat bis heute sehr viel positive Energie.“ Aber auch im Frankenland habe er sich wohl gefühlt: „Das ist ein kleiner, familiärer und gleichzeitig sehr gut strukturierten Klub, der immer eine Menge bewegt und unterm Strich zu den besten Zweitliga-Mannschaften überhaupt gehört.“

Takyi glaubt fest an Ex-Mitspieler Timo Schultz

Takyi glaubt, dass sein Ex-Mitspieler Timo Schultz St. Pauli wieder hinkriegt: „Er ist ein bisschen wie Stani. Schön, dass er das Vertrauen des Vereins hat. Die Mannschaft braucht einfach nur mal ein Erfolgserlebnis. Das wünsche ich ihr gegen Fürth.“

Der Truppe von Stefan Leitl wünscht er den Aufstieg. Aber: „Ob’s bis zum Schluss reicht, zeigen die letzten sechs bis zehn Spiele.“ In der Vergangenheit habe Fürth oft auf der Zielgeraden alles verspielt.

Bernd Nehrig mit „brutal schöner Zeit“ in Fürth

Auch Bernd Nehrig liebt St. Pauli („Eine Herzensangelegenheit“), wo er nach sechs Jahren in Fürth ab 2013 viereinhalb Jahre Fußball ackerte, ein bisschen mehr als die Franken. Dort hat er allerdings den größten Schritt als Profi gemacht, ist mächtig stolz auf den Bundesliga-Aufstieg 2012: „Fürth ist wie ein gallisches Dorf, es war eine brutal schöne Zeit.“

Nehrig, der mit Viktoria Berlin in die 3. Liga aufsteigen will, sorgt sich um St. Pauli: „Qualität und Talent stecken für mich nach wie vor in der Truppe. Wenn es aber so weitergeht wie zuletzt, dann wird es schwer, den Turnaround zu schaffen.“ Nehrig fordert die Brechstange: „Jetzt müssen einfach Punkte her. Die Art und Weise ist egal.“ Fürth traut er alles zu: „Wenn die nicht anfangen zu spinnen, ist die Bundesliga drin.“

Christian Rahn debütierte für St. Pauli in der Bundesliga

Der dritte Seitenwechsler im Bunde ist Christian Rahn. Der stieg mit dem Millerntor-Klub 2001 als Nachwuchsstar in die Bundesliga auf, gehört zu dem Weltpokalsiegerbesiegern 2002: „Das Spiel habe ich kürzlich erneut gesehen und bekomme immer noch eine Gänsehaut.“ Als Hamburger Jung‘ sei St. Pauli  natürlich immer was Besonderes.

Das könnte Sie auch interessieren:Dzwigala muss ran

Aber auch Fürth (2009 bis 2012) sei klasse, weil sehr innig gewesen. Man habe alle auf der Geschäftsstelle gekannt, das Erreichen der Bundesliga sei großartig gewesen. Seit Jahren ist er beim HSV, dort Co-Trainer der U21, Individualcoach der U17 und U19.

Trotzdem drückt er auch seinem Ex-Klub die Daumen: „Ich bin von der Qualität überzeugt. Aber man darf sich nicht immer nur an die Derby-Erfolge erinnern, jetzt müssen Siege und Punkte auch gegen die anderen Konkurrenten her. Ich denke, St. Pauli bleibt drin. Fürth traue ich Platz drei zu, den direkten Aufstieg nicht.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp