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  • Dennis Aogo (r.) spielte sowohl für Hamburg als auch für Stuttgart. Hier bekämpft er im VfB-Dress HSV-Regisseur Aaron Hunt.
  • Foto: imago/Sportfoto Rudel

Stuttgart gegen HSV: Experte Dennis Aogo: Dieser Verein hat den größeren Druck

Erst am Dienstagabend der Fußball-Gipfel in Dortmund, am Donnerstag (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) dann der Nachschlag in Stuttgart. Die Fan-Gemeinde schaut gespannt auf das Hammer-Duell der Zweiten Liga.

Der VfB gegen den HSV – da steckt gefühlt mehr Bundesliga drin als jede Woche in zwei Dritteln aller Erstligapartien. „Beide Klubs gehören eigentlich nach oben“, sagt Ex-HSV- und Stuttgart-Profi Dennis Aogo. „Aber ich fürchte, nur einer von ihnen kann den direkten Aufstieg schaffen.“

Dennis Aogo

Alte Zeiten: Hier bejubelt Aogo (r./daneben David Jarolim) im November 2011 den Sieg des HSV in Stuttgart.

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Stuttgart gegen HSV: Experte Dennis Aogo macht den Topspiel-Check

Wenn man so will, dann ist es sein Spiel. Auch deshalb wird Aogo am Donnerstag so nah dran sein, wie es zurzeit eben möglich ist. Sky hat den 33-Jährigen als Experten in sein Münchner Studio geladen, dort wird Aogo jede Aktion mit Argusaugen verfolgen.

Die des VfB, für den er von 2017 bis zum vergangenen Sommer spielte und mit dem er abstieg. Und die des HSV. Dort (2008 bis 2013) reifte Aogo zum Nationalspieler heran (zwölf Einsätze). „Ich verspüre zu beiden Klubs eine emotionale Bindung“, sagt er. „Beim HSV war ich länger. Aber auch der VfB ist mir in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen.“

Im Vorjahr stieg Aogo mit dem VfB Stuttgart ab

Aogo war dabei, als die Stuttgarter Hoffnungen vom Klassenerhalt jäh platzten. Am Mittwoch jährt sich der Tag des Relegations-Rückspiels bei Union Berlin, das 0:0 endete – das Aus, weil Union im Hinspiel (2:2) zwei Mal traf. „Das war ein unglaublicher Schock“, erinnert sich Aogo.

„Ich brauchte lange, um zu realisieren, was da passiert ist, weil wir uns bis zum Schluss sicher waren, dass wir es schaffen. Nach ein paar Tagen kam der Schmerz dann richtig hoch.“

Nun der Kampf um die Bundesliga-Rückkehr – gegen den HSV, der im Vorjahr bereits im ersten Versuch scheiterte. Aber: Obwohl in Fürth (2:2) und gegen Bielefeld (0:0) nur Unentschieden glückten, vermittelte Hamburg nach der Corona-Pause den klar besseren Eindruck als Stuttgart, das in Wiesbaden (1:2) und Kiel (2:3) verlor.

Aogo hat auch noch Heidenheim auf dem Aufstiegszettel

„Sportlich hat der VfB jetzt sicher den größeren Druck als der HSV“, weiß Aogo, der gespannt ist, ob sich die Lage bis zum Anpfiff noch weiter verschärft: „Am Mittwoch könnte Heidenheim mit einem Sieg bei St.Pauli ja sogar an beiden vorbeiziehen und erstmal Zweiter werden. Dann wäre das Spiel noch etwas kribbliger. Grundsätzlich aber ist in Stuttgart gerade deutlich mehr Druck unterm Kessel als beim HSV. Weil alles darauf ausgerichtet wurde, sofort wieder aufzusteigen.“

Dennoch: Unterm Strich ist Aogo der Ansicht, dass es sich als VfB-Profi etwas leichter lebt als in Hamburg. „Beim HSV hast du als Profi definitiv den größeren Druck“, so sein Erfahrungswert.

„Das hängt sicher mit den noch größeren Erfolgen des HSV in der Vergangenheit zusammen und auch damit, dass es ja schon jahrelang nicht so gut lief. Das ganze Umfeld ist negativ aufgeladen, weil eine große Unzufriedenheit gewachsen ist. Beim VfB ging die Kurve nicht über so viele Jahre aber dann rasant nach unten.“

Aogo wünscht seinen beiden Ex-Vereinen den Aufstieg

Klar, dass sich Aogo – der hofft, im Sommer einen neuen Klub zu finden – einen Aufstieg beider Vereine wünschen würde. „Aber zumindest einer wird wohl in die Relegation müssen“, vermutet er. „Bielefeld noch einzuholen, dürfte schwer sein. Und eine Relegation zu gewinnen ist wirklich nicht leicht. Da geht es dann wieder um Nervenstärke.“

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Und wie geht’s am Donnerstag aus? Aogo sieht den HSV leicht im Vorteil: „Weil der VfB etwas mehr in der Bringschuld steht und ihm ein Unentschieden eigentlich nicht reicht. Das könnte dem HSV in die Karten spielen. Auf der anderen Seite sehe ich den VfB individuell so stark besetzt, dass sie auch so ein Spiel jederzeit gewinnen können.“

Reichlich was los im Ländle, auch ohne Fans im Stadion. Deutschland fiebert dem Zweitliga-Hammer entgegen.

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