• Auf den Unternehmer Clemens Tönnies wurde ein mutmaßlicher Brandanschlag verübt.
  • Foto: imago images/Sven Simon

Steckt die RAF dahinter?: Brandsatz vor Villa von Ex-Schalke-Boss Tönnies gefunden

Steckt ein gezielter Anschlag dahinter? Auf der Zufahrt zur Privatvilla des Fleischunternehmers Clemens Tönnies im Kreis Gütersloh ist möglicherweise ein Brandsatz gefunden worden. In der Nacht zum Donnerstag hätten Unbekannte dort Behälter mit Flüssigkeit und Anzünder abgestellt, bestätigte ein Sprecher der Polizei im ostwestfälischen Gütersloh. Dazu sei ein Bekennerschreiben eingegangen.

Über den Fund hatte zunächst die Tageszeitung „Die Glocke“ berichtet. Nach Informationen des Blattes, dem das zweiseitige Schreiben in Kopie vorliegt, übernehmen zwei Organisationen die Verantwortung für den potenziellen Brandanschlag auf den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden des FC Schalke 04: Die „Revolutionären Aktionszellen“ sowie die „Westfälische Animal Liberation Front“. Sie sprächen von einer gemeinsamen Aktion gegen Konzernchef Tönnies.

Clemens Tönnies: Brandsatz vor Privatvilla – Anschlag vermutet

Die Flüssigkeit werde noch untersucht, sagte der Polizeisprecher. Die Ermittlungen lägen beim Staatsschutz der Polizei Bielefeld. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handle. Konkrete Gefahr habe aber nicht bestanden, denn es sei nichts angezündet worden, und die Gegenstände seien auch zu weit vom Wohnhaus entfernt gewesen.

Bericht: RAF-Verbindung zu Anschlag auf Clemens Tönnies?

Die „Bild“ berichtet davon, dass in dem Bekennerschreiben auch die frühere RAF-Terroristin Ulrike Meinhof zitiert werde. Daher habe sich nun auch der Generalbundesanwalt eingeschaltet und überprüfe offenbar eine mögliche Verbindung zur Terrororganisation RAF.

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„Bei unserem Corona-Ausbruch haben viele den kühlen Kopf verloren“, kommentierte Tönnies die jüngsten Vorfälle. „Vorverurteilungen und Hetze haben uns in diese Situation gebracht. Es ist an der Zeit, zur Vernunft zurückzukehren.“

Clemens Tönnies: Schalke-Rücktritt nach Corona-Ausbruch

Tönnies steht unter anderem wegen eines Corona-Massenausbruchs unter Beschäftigten am ostwestfälischen Stammsitz seiner Firma in der Kritik. Mehr als 1500 der insgesamt 7000 Mitarbeiter waren positiv getestet worden. Vorwürfe gibt es auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und die Haltung der Schlachttiere. Ende Juni hatte er wegen der Vorwürfe auf Druck der Fans alle seine Ämter beim FC Schalke 04 niedergelegt. (dpa/rmy)

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