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  • In den Köpfen vieler Menschen ist Motorsport noch immer eine Männer-Domäne. Verstaubte Klischees aus einer längst vergangenen Zeit halten sich hartnäckig: Es ist laut, es geht zur Sache, der Geruch von Benzin liegt in der Luft - aber Frauen? Die spielen in dieser Welt meist nur eine untergeordnete Rolle oder laufen als Gridgirls mit den Startnummern über die ...

Start in Deutschland: Erste Transgender-Rennfahrerin lässt sich nicht ausbremsen

In den Köpfen vieler Menschen ist Motorsport noch immer eine Männer-Domäne. Verstaubte Klischees aus einer längst vergangenen Zeit halten sich hartnäckig: Es ist laut, es geht zur Sache, der Geruch von Benzin liegt in der Luft – aber Frauen? Die spielen in dieser Welt meist nur eine untergeordnete Rolle oder laufen als Gridgirls mit den Startnummern über die Strecke.

Gegen dieses eindimensionale Denken positioniert sich nun auch das Team Driverse. In der ADAC GT4 Germany wird Charlie Martin, die erste Transgender-Rennfahrerin der Welt, den 430 PS starken BMW M4 GT4 für Driverse steuern.

Beim Saisonstart am 15./16. Mai in Oschersleben geht es für Driverse also längst nicht nur um schnelle Runden und Punkte – das Team möchte auch Vorbild sein, vor allem für Frauen in technischen und handwerklichen Berufen.

Driverse setzt starkes Zeichen: „Wir leben Diversität“

„Wir leben Diversität. Wir wollen zeigen, dass es vollkommen egal ist, wer man ist oder woher man kommt. Wenn man eine Leidenschaft hat, soll man dieser nachgehen“, sagte Teamchefin Nicole Kösters. Driverse hat es sich zum Ziel gesetzt, Tabus anzugehen und dafür zu sorgen, dass Vielfältigkeit als normal angesehen wird. Herkunft, sexuelle oder religiöse Orientierung seien „nie ein Thema“, betonte Kösters.

Im Team arbeiten viele Frauen in Positionen, die sonst meist von Männern besetzt sind. Als Mechanikerinnen, Ingenieurinnen und eben auch im Cockpit. Martin ist seit dem 15. Lebensjahr im Motorsport aktiv, fuhr schon in der Formel Renault, im LMP3 und startete 2020 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. In der ADAC GT4 Germany wird sie sich den BMW mit der Niederländerin Sandra van der Sloot teilen.

Männerdomäne Rennsport: Charlie Martin hatte es nicht immer leicht

„Die beiden Fahrerinnen sind sehr schnell, wir wollen natürlich auch auf der Strecke überzeugen“, sagte Kösters. Irgendwann, so die Vision des Teams, soll es keinen Unterschied mehr machen, wer im Rennauto sitzt.

Das sieht auch Charlie Martin so, die als Junge geboren wurde und sich später umoperieren ließ. Dabei habe sie nicht immer nur Zuspruch erfahren, viele frühere Freunde an den Rennstrecken konnten mit der „neuen“ Charlie nichts anfangen.

Daher ist sie heute „stolz, ein Teil vom Team Driverse zu sein, da ich denke, dass es wichtig ist zu zeigen, dass auch die Motorsportwelt Menschen mit verschiedenen Herkünften mit offenen Armen begrüßt“, wie die 39-Jährige Britin betonte.

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„Ich glaube daran, dass wir dadurch zeigen können, dass auch Frauen im Motorsport erfolgreich sein können und ich hoffe, dass wir mehr Frauen dazu motivieren eine Karriere im Motorsport anzustreben. Es ist ein großartiges Gefühl, Teil eines Teams zu sein, das die gleichen Werte hat wie ich.“ (mp/sid)

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