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  • Timo Schultz (l.) und Mathias Hain stiegen 2010 gemeinsam mit dem FC St. Pauli in die Bundesliga auf.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Aufstieg von 2010: „David Hasselhoff lief über den kompletten Flur“

Am 2. Mai vor zehn Jahren ist es soweit, da jährt sich der Bundesliga-Aufstieg des FC St. Pauli zum zehnten Mal. Mit Torwarttrainer Mathias „Matze“ Hain (47) und U19-Coach Timo „Schulle“ Schultz (42) erinnern sich zwei damalige Spieler an das 4:1 in Fürth, mit dem vorzeitig alles klar gemacht wurde.

In dem launigen Gespräch erklärt Schultz auf der vereinseigenen Homepage das Erfolgsgeheimnis: „Wir waren ein Haufen voller Bekloppter. Das weiß inzwischen auch jeder. Ich war noch nie mit einer Horde auf dem Platz, die nur aus Gescheiterten bestanden hat. Ich glaube, dass es deswegen auch so gut funktioniert hat. Mit Stani hatten wir jemanden, der das alles in eine Form gegossen hat. Es hat dann eine Dynamik angenommen – das hat richtig Spaß gemacht!“

FC St. Pauli: Hain und Schultz erinnern sich an den Aufstieg

St. Pauli Aufstieg 2010

Party in Fürth! Deniz Naki und Morike Sako feiern mit den St. Pauli-Fans den Aufstieg.

Foto:

WITTERS

Hain kann sich an das Spiel selbst nicht erinnert. Was Wunder: Er wurde nach 13 Minuten wegen einer schweren, blutenden Kopfverletzung ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht. Wie die Vorbereitung auf die Partie aussah, weiß er dagegen noch genau: „So etwas hatte ich noch nie erlebt. Nach dem Mittagessen war Ruhe, und irgendwann wurde ich durch Musik geweckt. Die kam aus irgendeinem Ghettoblaster. David Hasselhoff lief über den kompletten Flur. Ich habe nur gedacht: Was ist hier denn jetzt los? Wir müssen uns auf das Spiel vorbereiten, wer macht da so einen Mist? Ich wollte mich schon völlig aufregen, gehe raus auf den Gang und dann tanzen der Ebbers und einige andere Jungs da rum. Ich musste mich entscheiden: Entweder verweigere ich mich oder ich mache mit.“ Natürlich tanzte „Matze“ mit.

Für Hain war der St. Pauli-Aufstieg wie sein Kindheitstraum

Für Hain, der während seines Krankenhausaufenthaltes durch Masseur Ronald Wollmann über die Spielstände auf dem Laufenden gehalten worden war, war das Erreichen der Eliteklasse mit den Braun-Weißen vergleichbar mit dem ersten Mal mit Arminia Bielefeld, als sich für ihn ein Kindheitstraum erfüllte, weil er immer Bundesligaspieler werden wollte: „Der Aufstieg mit dem FC St. Pauli ist auf einer Höhe mit meinem ersten Aufstieg anzusehen. Weil ich mit gewissen Ambitionen nach Hamburg gekommen war, ich wollte meine Karriere nicht einfach so ausklingen lassen.“

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Schultz dagegen würde ein anderes Highlight in seinem Erfolgsranking vorziehen. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga 2007 habe ihn emotional noch mehr gecatcht: „Der kam komplett unerwartet, weil es eigentlich das totale Chaos war, wenn ich an die Mannschaft, Stadion, Fans und eigentlich alles in dem Jahr denke. Auch wenn sich das im Nachhinein vielleicht fast schon arrogant anhört: Der Aufstieg in die 1. Bundesliga hatte sich abgezeichnet, für uns war das irgendwann einfach klar. Deshalb setze ich für mich den Zweitliga-Aufstieg etwas höher an.“

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