Timo Schultz
  • Timo Schultz muss in Hannover auf ein skandinavisches Duo verzichten.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli in Sandhausen: Auswärts-Horror? Timo Schultz will davon nichts wissen

Im dritten Spiel der neuen Saison will der FC St. Pauli die nächsten Punkte einfahren und setzt in Sandhausen (Freitag, 18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) auf Sieg. Mit einem Dreier bliebe der Kiezklub nicht nur in der Spitzengruppe der Liga. Auch eine schwarze Serie wäre dann endlich beendet. Der neue Trainer Timo Schultz will von den Altlasten nichts wissen.

Er wusste, dass die Frage irgendwann kommen würde und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als die MOPO das unvermeidliche Thema auf den Tisch brachte: Die chronische Auswärtsschwäche des FC St. Pauli, nett verpackt in die Frage, wie zuversichtlich er denn sei, auswärts mal wieder etwas zu reißen.

FC St. Pauli: Letzter Sieg außerhalb Hamburgs Anfang März 2019

Genau 580 Tage liegt er am Tag des Spiels beim SV Sandhausen nun schon zurück, der letzte richtige Auswärtssieg der Kiezkicker. Am 2. März 2019 siegte St. Pauli mit 1:0 in Paderborn. Vor 83 Wochen oder auch 19 Monaten oder mehr als eineinhalb Jahren – im schnelllebigen Geschäft Profi-Fußball eine halbe Ewigkeit.

Nun hat Schultz die schwarze Serie, die ihm Vorgänger Jos Luhukay hinterlassen hat, an den Hacken. Oder etwa nicht?

Auswärtsschwäche? Trainer Timo Schultz bleibt gelassen

„Mich verfolgt die Historie mit der Auswärtsmisere überhaupt nicht“, sagt der neue Chefcoach. „Was in der Vergangenheit war, interessiert mich nicht. Wir haben viele neue und junge Spieler. Dieses Erbe wollen wir nicht antreten.“

Ein vergiftetes Erbe. Wie hohe Schulden oder ein heruntergekommenes Haus in schlechter Lage, noch längst nicht abbezahlt und unverkäuflich.

Schultz schaut nur nach vorn, hat den Cut gemacht, obwohl er als letztjährige U19-Trainer von St. Pauli den Auswärtsfluch und die Auswirkungen aus der Nähe hatte verfolgen können. Für den 43-Jährigen zählt nur diese Saison.

Schultz: „Unser Ziel ist es drei Punkte zu holen“

„Wir haben in Bochum einen Super-Start hingelegt mit dem Punkt“, findet Schultz. Das sei der neue Ausgangspunkt, wenn es um Resultate auf fremdem Platz geht. „Unser Ziel ist es, egal ob zu Hause oder auswärts, drei Punkte zu holen. Nichts anderes wollen wir in Sandhausen.“

Es ist eindeutig, dass Schultz den psychologischen Druck so gering wie möglich halten will. In der ohnehin schwierigen vergangenen Saison hatte die Erfolglos-Serie auf Dienstreisen den Kiezkickern zugesetzt.

Auswärtssieg wäre ein Befreiungsschlag

Insbesondere für Spieler wie Robin Himmelmann, Marvin Knoll, Daniel Buballa oder Christopher Avevor, die beim damaligen Sieg in Paderborn in der Startelf gestanden hatten und auch jetzt noch zum Stammpersonal gehören, dürfte ein Sieg außerhalb Hamburgs eine Befreiung sein.

Überfällig ist er allemal, der erste Auswärtssieg, ganz gleich, wie der Trainer heißt.

Schultz erwartet kampfbetontes Spiel in Sandhausen

Schultz erwartet gegen die robusten Sandhäuser ein „klassisches Zweitligaspiel”. Intensiv und kampfbetont. Ein für St. Pauli-Verhältnisse völlig untypischer Ausgang, nämlich ein Sieg, wäre der nächste Meilenstein auf dem eingeschlagenen neuen Weg.

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Die Stimmung im Team sei angesichts des guten Starts positiv, aber mehr auch nicht. „Euphorie habe ich noch nicht gesehen”, sagt Schultz und fügt grinsend an,  er „nicht durchdrehen und den Jungs erzählen, dass wir nächstes Jahr in der Allianz Arena spielen.” Das Hardtwaldstadion ist Herausforderung genug.

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