• Philipp Ziereis, Rodrigo Zalazar und James Lawrence nach dem Derby-Sieg.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli hat Blut geleckt: Spannungs-Abfall nach Derby-Sieg? „Die Jungs brennen“

Die Kunst, sich im Hochleistungssport einen Namen zu machen, liegt nicht darin, Höhepunkte für sich zu entscheiden. Viel schwieriger ist es, Erfolge durch weitere zu bestätigen. Und so macht man sich rund um den FC St. Pauli natürlich Gedanken, ob nach dem Derby-Sieg über den HSV nun am Samstag in Karlsruhe ein Spannungsabfall Einzug halten könnte.

„Ausschließen kann man im Fußball gar nichts“, sagte Timo Schultz, angesprochen auf eine eventuelle Gefahr, dass – wie in der Hinserie – mit dem KSC-Kick wieder ein Abwärtsstrudel drohen könnte.

FC St. Pauli: Spannungs-Abfall nach Derby-Sieg? „Die Jungs brennen“

„Aber ich habe da ehrlich gesagt keine Lust drauf. Und ich habe momentan das Gefühl, dass wir schon sehr stabil sind, auch wenn wir mal ein oder zwei Ausfälle haben.“ Aber das, was nach dem 0:3 im Hinspiel passierte, „zeigt schon, wie schnell das gehen kann. Einmal bei uns, aber ich orientiere mich da lieber am KSC, die bis zum Spiel bei uns auch unten mit dabei waren und dann eine beeindruckende Serie hingelegt haben.“

„Bestätigung der Arbeit“: FC St. Pauli ist Rückrunden-Erster

Eine nicht enden wollende gar. Der KSC ist Spitzenreiter in der Tabelle des Jahres 2021, der FC St. Pauli indes ließ sich auch nicht lumpen und grüßt vom Thron des Rückrunden-Tableaus. „Eine Bestätigung der Arbeit, die wir geleistet haben“, sieht der Coach darin und gesteht wenig überraschend: „Die schaue ich mir natürlich lieber an als die Tabelle vorm Winter.“

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Nun ist die Saison auch in diesem Jahr nach 23 Partien noch nicht beendet, und mit den bisher angehäuften 31 Zählern ist der Klassenerhalt auch noch nicht sicher. Ergo wäre es ratsam, den Fuß auf dem Gaspedal zu behalten und sich eventuellen Anfängen von Laxheit zu erwehren. Aber die kann Schultz bisher nicht mal im Ansatz ausmachen.

Beim FC St. Pauli ist „eine gewisse Gier entstanden“

„Die Jungs brennen, es gibt überhaupt keine Anzeichen dafür, dass es jetzt in eine andere Richtung geht“, sagte er. Im Gegenteil. „Es entsteht gerade so eine gewisse Gier aufs nächste Spiel, aufs nächste Training, auf den nächsten Sieg.“ Schultz ist sich sicher, „dass wir auch gegen den KSC elf Spieler auf den Platz bringen, die Gas geben, weil sie das Spiel gewinnen wollen“. Denn am Ende, und das weiß nun wirklich jeder Fußballer, macht nichts mehr Spaß als das.

Timo Schultz mahnt vor der Karlsruher Wucht

Dass das Unterfangen in Karlsruhe trotzdem schiefgehen kann, steht außer Frage. Schwer genug wird’s in jedem Fall gegen die Badener, die hinterm Top-Quartett auf Ausrutscher lauern. „Wenn es bei denen so weitergeht, können sie tatsächlich oben noch anklopfen“, weiß Timo Schultz und mahnt: „Sie haben eine unheimliche Wucht bei Flanken und Standards. Da müssen wir uns gewaltig strecken, damit wir das verteidigen können.“ Am fehlenden Willen sollte das beim FC St. Pauli nicht scheitern.

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