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  • Ex-Formel-1-Pilot und Paralympics-Star Alex Zanardi verunglückte am Freitag mit seinem Handbike in Italien schwer.
  • Foto: Getty Images

Sportwelt nach Unfall erschüttert: Alessandro Zanardi kämpft erneut um sein Leben

Der frühere Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi (54) kämpft nach einem schweren Handbike-Unfall in der Toskana um sein Leben. Es ist nicht das erste Mal, dass der Italiener dem Tod ins Auge sieht. Die Sportwelt reagiert erschüttert. Italien bangt um den großen Kämpfer.

Die gesamte Motorsportgemeinde sei bei ihm, schrieb der spanische Formel-1-Fahrer Carlos Sainz: „Gib mehr als jemals zuvor.“ Auch der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, Jean Todt, schrieb unterstützende Worte: „Du warst immer ein Kämpfer und wirst immer einer sein, die ganze FIA-Gemeinde unterstützt dich in diesem grausamen Moment“.

Formel 1: Stars denken an verunglückten Alessandro Zanardi

„Du wirst es auch diesmal schaffen“, schrieb der ehemalige Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella. Auch Italiens Schwimmstar Federica Pellegrini reagierte bestürzt auf die Nachricht des Unfalls. „Alex, Du musst es auch diesmal schaffen“, twitterte die Olympiasiegerin von 2008.

Tausende Fans posteten in den Sozialen Netzwerken Genesungswünsche für Zanardi. „Wir brauchten noch Zanardis Unfall, um zu begreifen, dass 2020 ein Jahr zum Vergessen ist“, schrieb ein Fan.

Der italienische Sportminister Vincenzo Spadafora sprach Zanardi zu, nicht aufzugeben. Zudem trafen Solidaritätserklärungen von weiteren prominenten Politikern ein.

Alessandro Zanardi beim Ironman auf Hawaii

Alessandro Zanardi nahm als Handbiker auch am Ironman auf Hawaii teil

Foto:

AP

Alessandro Zanardi: Zustand nach OP äußerst ernst

Auch die italienischen Gazetten reagierten bestürzt auf den Unfall. „Der Mann der Wunder ist wieder in einen dunklen Albtraum gestürzt. Zanardi ist in den vergangenen Jahren zu einer Ikone und zum Emblem eines Mannes geworden, der keine Grenzen kennt“, schrieb die Gazzetta dello Sport.

„Zanardis Kraft, seine Selbstironie und seine menschliche Tiefe sind Eigenschaften, die einen Sportler zu einer Ikone gemacht haben“, kommentierte Corriere dello Sport.

Zanardi verunglückte am Freitag bei einem Verkehrsunfall mit seinem Handbike in der Nähe von Siena schwer. Der viermalige Paralympics-Sieger aus Italien wurde per Hubschrauber zu einem Krankenhaus in Siena geflogen.

Alessandro Zanardi: Bei Unfall mit Lastwagen kollidiert

Nach Klinik-Angaben am Abend ist der 53-Jährige dort fast drei Stunden lang neuro- und kieferchirurgisch operiert worden. Sein Zustand sei nach der Rückkehr auf die Intensivstation äußerst ernst, die Prognose „zurückhaltend“.

„Alex hat die Kontrolle über sein Handbike verloren, sich zweimal überschlagen und ist dann mit einem Lastwagen kollidiert. Der Zusammenprall war schrecklich“, sagte Mario Valentini, Trainer des italienischen Para-Radsport-Nationalteams, der Zeitung Corriere della Sera.

Alessandro Zanardi: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Unfall

Die Staatsanwaltschaft der italienischen Stadt Siena hat eine Untersuchung über den Unfall eingeleitet. Die Staatsanwälte prüfen ein Video, das den Unfall zeigt. Geprüft wird, ob es Sicherheitsmängel bei der Organisation der Staffel gegeben habe.

Noch unklar ist, ob Zanardi die Kontrolle seines Handbikes verloren hat und deswegen mit dem Lastwagen kollidierte. Zudem werden Zeugen befragt.

Alessandro Zanardi war dem Tod schon zweimal nahe

Dem Tod ist Alessandro Zanardi schon zweimal von der Schippe gesprungen. 1993, als er in Spa als Formel-1-Pilot in die Mauer der Eau Rouge raste und ein infernalisches Trümmerfeld mit nicht mehr als einer Gehirnerschütterung verließ.

Und 2001, als er auf dem Lausitzring so schwer verunglückte, dass ihm die Ärzte beide Unterschenkel amputieren mussten.

Zanardi hat sich trotz schwerster Rückschläge nie unterkriegen lassen, die Liebe zum Sport fing ihn nach dem Lausitzring-Desaster, nach dem nichts mehr war wie zuvor, auf und trieb zu einer grandiosen Karriere in paralympischen Disziplinen an.

Paralympics-Star Alessandro Zanardi dachte noch lange nicht ans Aufhören

„Jeder Trainingstag war ein Geschenk“, sagte Zanardi, als er sich auf seine ersten paralympischen Spiele in London vorbereitete.

Auch mit bald 54 Jahren dachte der viermalige Paralympics-Sieger noch nicht ans Aufhören, das Rennen in der Toskana, bei dem Zanardi mit einem Lastwagen kollidierte, sollte nur eine Zwischenstation in seinem zweiten Sportlerleben sein.

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