Zverev vor Top-Duell gegen Alcaraz: Das müssen Sie wissen
Wie hat Alexander Zverev die Strapazen des Fünf-Satz-Krimis gegen Jannik Sinner bei den US Open verkraftet? Der Olympiasieger zeigt sich für das anstehende Duell mit dem Weltranglistenersten selbstbewusst.
Alexander Zverev verdrehte die Augen und packte seine ganze Zuversicht für das Viertelfinal-Duell mit Titelverteidiger Carlos Alcaraz bei den US Open in drei kurze Worte. „Ja, ist es“, antwortete der 26-Jährige knapp auf die Frage, ob nach dem kräftezehrenden Fünf-Satz-Drama gegen Jannik Sinner nun überhaupt noch etwas möglich sei.
Zverev will am späten Mittwochabend (Ortszeit) seinen dritten Halbfinal-Einzug nacheinander beim Grand-Slam-Turnier in New York perfekt machen. Die Aufgabe könnte aber kaum schwerer sein: Der 20 Jahre alte Spanier geht als Vorjahressieger und Weltranglistenerster in das Match und hatte bislang deutlich weniger Mühe als Zverev.
Zverev hat deutlich längere Spielzeit in den Knochen
Im Achtelfinale absolvierte Zverev das bislang längste Match des kompletten Turniers. In den bisherigen vier Partien stand der Hamburger insgesamt 14 Stunden und 15 Minuten auf dem Platz – und damit fast sechs Stunden mehr als Alcaraz (8 Stunden und 36 Minuten). Der Spanier gab bislang nur in der dritten Runde gegen den Briten Daniel Evans einen Satz ab und sparte auch durch die frühe Aufgabe von Dominik Koepfer in der ersten Runde Kraft.
„Ich werde mein Bestes geben und bis zum letzten Moment kämpfen“, versprach Zverev. „Ich werde bereit sein.“ Alcaraz hatte bei seinem Achtelfinal-Sieg gegen den Italiener Matteo Arnaldi einen Tape-Verband um den linken Oberschenkel und sprach von leichten Schmerzen sowie einer Vorsichtsmaßnahme. Auch für Mittwochabend sind Temperaturen von rund 28 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit angesagt.
Im direkten Vergleich mit Alcaraz hat Zverev die Nase vorne
Fünfmal trafen Zverev und Alcaraz bislang in ihren Karrieren aufeinander, drei Duelle gewann der Deutsche. Das zuvor einzige Aufeinandertreffen bei einem Grand-Slam-Turnier entschied Zverev 2022 in Paris für sich. Im vergangenen Mai deklassierte Alcaraz den Olympiasieger ebenfalls auf Sand beim Masters in Madrid mit 6:1, 6:2.
Durch den Sieg über Sinner besserte Zverev zudem seine Bilanz gegen Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste bei Grand Slams auf 2:13 auf. Doch gegen die ganz Großen wartet er noch auf einen Erfolg: In neun Duellen mit Gegnern aus den ersten Fünf des Rankings hat Zverev bei Majors noch nie gewonnen. Zuletzt gab es bei den French Open dieser Saison eine glatte Drei-Satz-Niederlage gegen an Nummer vier gesetzten Casper Ruud aus Norwegen.
Nur Boris Becker mit mehr Grand-Slam-Viertelfinals
Für Zverev ist es die zehnte Viertelfinal-Teilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier, damit zog er mit Michael Stich gleich. Nur Boris Becker (23) schaffte dies in der Profi-Ära bei den Herren als deutscher Tennisspieler öfter. In den neun bisherigen Viertelfinals feierte Zverev sechs Siege.
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Nach der Viertelfinalniederlage des Amerikaners Frances Tiafoe wird Zverev nach den US Open erstmals seit Ende Oktober 2022 wieder in die Top Ten der Weltrangliste zurückkehren. Der frühere Zweite war nach der Pause wegen seiner schweren Knöchelverletzung zwischenzeitlich bis auf Platz 27 abgerutscht. (dpa/ps)