Alexander Zverev schreit nach seinem Auftaktsieg bei den ATP-Finals seine Freude heraus

Alexander Zverev kommt pünktlich zu den ATP-Finals wieder in Form. Ist jetzt der Titel drin? Foto: IMAGO/ABACAPRESS

Zverev „at his best“: Kann der Hamburger Jung so endlich einen Titel gewinnen?

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Alexander Zverev hat sich bei den ATP Finals eindrucksvoll zurückgemeldet. Zum Abschluss einer komplizierten Saison scheint nun sogar der Titel möglich.

Alexander Zverev lächelte entspannt. Nach seiner Topleistung zum Auftakt der ATP Finals war dem Tennisstar das große Selbstvertrauen deutlich anzusehen. „Ich fühle mich toll und kann nun Match für Match angehen“, sagte Zverev, der nach einer komplizierten Saison plötzlich doch wie ein ernsthafter Anwärter auf den Titel in Turin wirkt.

Zverev: „Ich finde, dass ich ein fantastisches Match gespielt habe“

Den 6:3, 7:6 (8:6)-Erfolg über den US-Amerikaner Ben Shelton hatte er zuvor mit einem lauten Jubelschrei gefeiert. „Ich finde, dass ich ein fantastisches Match gespielt habe“, erklärte Zverev, „und da darf man sich auch freuen.“
Freuen durfte sich der Hamburger auch über beeindruckende Statistiken, die die Hoffnung auf weitere Glanztaten untermauerten: 81 Prozent seiner ersten Aufschläge kamen ins Feld, in 84 Prozent der Fälle machte er anschließend auch den Punkt. Er ließ keinen Breakball zu und erlaubte sich nur wenige vermeidbare Fehler. Zudem war der hochkonzentrierte Zverev immer dann zur Stelle, wenn Aufschlaggigant Shelton auch nur kleine Schwächen offenbarte.

„Eine Spitzenvorstellung“, sah deshalb auch Sky-Experte Philipp Kohlschreiber und gab die Marschroute für die kommenden Tage vor: „Halbfinale Minimum. Er ist vollgepackt mit Selbstvertrauen, hat für alle Gegner ein Ausrufezeichen gesetzt. Das war Sascha Zverev ‚at his best‘.“

Siege gegen gute Gegner sollen „Normalität“ werden

Dabei hatte der so Gelobte am Sonntagabend eigentlich „nur“ seinen eigenen hohen Standards genügt. Das wurde deutlich, als der zweimalige Finals-Gewinner um eine Einordnung seiner Leistung im Kontext einer schwierigen Saison gebeten wurde – und darauf leicht gereizt reagierte. „Ich weiß, dass es heutzutage alle sehr komisch finden, wenn ich auch mal gegen gute Spieler gewinnen kann“, sagte er, „aber für mich möchte ich das immer noch als Normalität sehen.“

Gute Spieler zu bezwingen, wird beim Turnier der acht Jahresbesten in der Tat weiterhin unerlässlich sein – Zverev ist dank des Sieges über Shelton in der Vierergruppe aber zumindest voll auf Kurs in Richtung Halbfinale. Es wartet noch ein Duell mit dem Kanadier Félix Auger-Aliassime, der Zverev bei den US Open aus dem Turnier genommen hatte. Außerdem trifft er auf Topfavorit Jannik Sinner, der ihm kürzlich beim 0:6, 1:6 beim Hallen-Masters in Paris richtig wehtat – was Zverev aber nicht überbewerten wollte. „Mein Knöchel war angeschwollen und Jannik nutzt das zu 100 Prozent aus, wenn du dich nicht bewegen kannst“, befand er.

Zverev tritt auch in der Davis-Cup-Endrunde in Bologna an

Laut eigener Aussage plant Zverev mit der nächsten Partie am Mittwoch. Offiziell war die Ansetzung zum Zeitpunkt seiner Pressekonferenz am späten Sonntagabend noch nicht gewesen – der mit 28 Jahren älteste Spieler im Teilnehmer-Feld freute sich trotzdem schonmal über zwei freie Tage.

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Zverevs gute Form dürfte indes auch dem deutschen Davis-Cup-Team gefallen. Nach den Finals will er erstmals bei einer Endrunde des Nationenturniers (ab 18. November) für den DTB aufschlagen. Seine Teamkollegen hätten ihn „sehr gebeten“, über eine Teilnahme in Bologna nachzudenken, erklärte er seine Beweggründe in der „Bild“: Das alternde Team um den langjährigen Anführer Jan Lennard Struff (35) und das Doppel Kevin Krawietz/Tim Pütz (33/37) habe das Gefühl, „dass sie mit mir eine Chance haben, das Ding zu reißen.“ (sid/fwe)

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