• Es kann (wohl) nur einen geben: Der Wahl-Hamburger Johannes Bitter (r.) und Silvio Heinevetter kämpfen um den Keeper-Kaderplatz neben Andreas Wolff.
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Wunsch-Team für Tokio: DHB-Stars kämpfen um Olympia-Kader – wer die besten Karten hat

Nach der gelungenen Olympia-Qualifikation in Berlin stürzen sich Deutschlands Handball-Nationalspieler mit ihren Vereinen wieder in den Liga-Alltag, der zugleich zu einem inoffiziellen Rennen um die Plätze im Tokio-Kader wird. Ein monatelanger aufreibender Marathon. Bundestrainer Alfred Gislason hofft und bangt, dass alle Anwärter heil durchkommen.

„Extrem stolz“ war der Isländer nach der erfolgreichen Ticket-Mission auf sein Team. Der 61-Jährige kann durchatmen, ein paar Tage abschalten und dann die Gedankenspiele und Planungen für die Spiele (23. Juli bis 8. August) beginnen. „Jetzt haben wir die Zeit zu schauen, wer dann dabei sein wird.“

Handball: Nur 14 DHB-Spieler dürfen zu Olympia

Härtefälle sind garantiert – und wären ein gutes Zeichen. „Ich wünsche Alfred, wenn es soweit ist, die größtmögliche Qual der Wahl“, sagt DHB-Vize Bob Hanning der MOPO, „denn das würde bedeuten, dass er aus dem Vollen schöpfen kann und wir keine Ausfälle haben.“

19 Spieler umfasste der DHB-Kader in Berlin, in Tokio dürfen es nur 14 sein. Hinzu kommt ein Reserve-Spieler vor Ort, der im laufenden Turnier im Tausch ins Team rücken kann. 

Johannes Bitter oder Silvio Heinevetter neben Andreas Wolff?

Der derzeitige Wunsch-Kader für Olympia zählt nur noch zwei statt wie beim dreitägigen Viererturnier in Berlin drei Torhüter. Andreas Wolff, der in Berlin beim furiosen Sieg gegen Slowenien endlich wieder glänzte, gilt als gesetzt. Die beiden Routiniers Johannes Bitter und Silvio Heinevetter kämpfen um den anderen Platz.

Handball: Uwe Gensheimer im Spiel Deutschland gegen Algerien bei der Olympia-Qualifikation in Berlin

Uwe Gensheimer ist als Kapitän für Tokio gesetzt – oder etwa doch nicht? Bei der Olympia-Qualifikation konnte er nicht überzeugen.

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imago images/wolf-sportfoto

Am Kreis sind Abwehrchef Hendrik Pekeler, sein Kieler Vereinskollege Patrick Wiencek und Senkrechtstarter Johannes Golla fest eingeplant. Auf Linksaußen führt derzeit kein Weg an Marcel Schiller vorbei und auch der zuletzt nicht überzeugende Uwe Gensheimer sollte als Kapitän seinen Platz sicher haben. Oder etwa nicht?

Uwe Gensheimer: Ist der Kapitän bei Olympia noch gesetzt?

Für mehr Optionen im Rückraum dürfte Gislason auf Rechtsaußen nur Timo Kastening nominieren, für Halbrechts mit Steffen Weinhold, Kai Häfner und Fabian Wiede dafür drei Linkshänder. Als Spielmacher ist Philipp Weber erste Wahl, zudem hofft Gislason, dass Paul Drux nach seiner vorm Quali-Turnier erlittenen Knie-Verletzung bis Tokio wieder in Form kommt. 

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Sowohl Drux als auch Wiede können auch auf der Mitte spielen. Im linken Rückraum ist Julius Kühn gesetzt, wo Drux der Back-up wäre, sich aber auch Sebastian Heymann Chancen ausrechnen darf.

Alfred Gislason braucht Spielraum im DHB-Rückraum

Spielmacher-Talent Juri Knorr konnte in Berlin noch nicht beweisen, dass er reif genug für Olympia ist, muss jetzt in der Liga auftrumpfen. Für Rückraumspieler Fabian Böhm und Rechtsaußen Patrick Groetzki, beide in der Hauptstadt dabei, dürfte ohne Ausfälle kein Platz im Tokio-Kader sein. Gleiches gilt für die kurz vor bzw. bei der WM verletzten Jannik Kohlbacher (Kreis) und Tobias Reichmann (Rechtsaußen), die in Berlin fehlten.

Bob Hanning: Wer jetzt nicht im Kader war, „wird es schwer haben“

Noch ist Tokio weit weg und die Nominierung Theorie, aber das Gerüst des Teams steht und beim Quali-Turnier ist der Kreis enger geworden. „Wer von außen reinkommen und auf den Olympia-Zug aufspringen will, wird es schwer haben“, ahnt Hanning, der hofft, dass bis Tokio alle Leistungsträger gesund durchkommen – was im Handball ein kleines Wunder wäre.

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