Alexander Zverev jubelt

Alexander Zverev hofft, dass er dieses Jahr über das Achtelfinale in Wimbledon hinauskommt. Foto: imago/Sven Simon

„Würde mich einbeziehen“: So sieht Zverev die Favoriten-Rolle in Wimbledon

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Alexander Zverev ist in Wimbledon angekommen – und als einer von nur drei deutschen Männern im Hauptfeld einmal mehr der große Hoffnungsträger.

Ganz weglegen wollte Alexander Zverev den Tennisschläger selbst im Erholungsurlaub in den Kitzbüheler Alpen nicht. Für ein Show-Doppel an der Seite von Fußball-Rentner Mats Hummels kehrte die deutsche Nummer eins noch einmal auf den Sandplatz zurück, im luxuriösen „Bio- und Wellnessresort Stanglwirt“ setzte Zverev ansonsten voll auf Entspannung – um nun mit frischem Elan seine Titelmission auf dem heiligen Rasen von Wimbledon anzugehen.

Nur drei Deutsche werden in Wimbledon am Start sein

„Ich fühle mich gut“, sagte Zverev, über sein Level auf dem eher ungeliebten grünen Untergrund könne er sich „nicht beschweren“. Der Hamburger ist im All England Club einmal mehr der große deutsche Hoffnungsträger – zumal er nur einer von drei deutschen Männern im Hauptfeld des am Montag beginnenden Klassikers ist. Das war zuletzt 1983, also zwei Jahre vor dem prägenden Premieren-Triumph von Boris Becker, der Fall.

Das sei „nicht der Anspruch, den wir in Deutschland haben“, sagte Bundestrainer Michael Kohlmann dem SID. Nur drei Spieler seien „definitiv nicht zufriedenstellend. Auch wenn man mit der Nummer drei der Welt einen absoluten Topstar hat.“ Auch Kohlmann weiß: Und es liegt wohl an Zverev, diese Schreckensbilanz an der Church Road zu kaschieren.

Justin Engel soll irgendwann das Zepter übernehmen

Denn für den völlig außer Form geratenen Jan-Lennard Struff und Paris-Achtelfinalist Daniel Altmaier wäre jede überstandene Runde bereits ein Erfolg. Yannick Hanfmann und Maximilian Marterer scheiterten in der Qualifikation. Immerhin: Mit dem 17-jährigen Justin Engel ist ein deutscher Youngster auf dem Vormarsch – bis zum endgültigen Durchbruch des Nürnbergers liegt der Fokus aber auf Zverev. Zumal auch die Aussichten bei den deutschen Frauen sehr trübe sind.

Dass sich Zverev im Südwesten Londons aber den Traum von seinem ersten Grand-Slam-Titel erfüllen kann, erscheint unwahrscheinlich. In Wimbledon ist der 28-Jährige noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen, Rasen gilt nicht als sein Lieblingsbelag. Doch das Selbstbewusstsein beim Weltranglistendritten stimmt. „Es ist so schwer zu sagen auf Rasen. Ich persönlich sehe mich schon mit dabei“, sagte Zverev bei Sky auf eine Frage nach den Titelanwärtern. Aber: „Die faktische Tatsache ist, ich war noch nie im Viertelfinale in Wimbledon.“

2024 zerstörte eine Knieverletzung Zverevs Wimbledon-Träume

Im Vorjahr hatte er in der britischen Hauptstadt nach eigener Aussage „das beste Rasentennis“ seiner Karriere gespielt, eine Knieblessur bremste ihn schlussendlich aus. In diesem Jahr spielte Zverev eine sehr solide Vorbereitung, in Stuttgart erreichte er das Finale, bei seiner Generalprobe in Halle das Halbfinale. „Auf Rasen“ könne sich „alles sehr schnell ändern“, sagte Zverev, der seine erste Trainingseinheit in Wimbledon am Mittwoch mit dem siebenmaligen Turniersieger Novak Djokovic absolvierte: „Im positiven und im negativen Sinne.“

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Die größten Konkurrenten von Zverev sind zweifelsfrei Titelverteidiger Carlos Alcaraz (Spanien) und der Weltranglistenerste Jannik Sinner (Italien), die nicht erst seit dem epischen French-Open-Finale enteilt scheinen. Dahinter sehe er das Feld „offen, aber auch nicht so offen. Ich sehe nur zwei, drei Leute, die zum Thema werden“, sagte Zverev – und schob selbstbewusst nach: „Da würde ich mich mit einbeziehen.“ (sid/vb)

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