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Torwart Andreas Wolff wurde zum Spieler des Spiels gewählt.
  • Torwart Andreas Wolff wurde zum Spieler des Spiels gewählt.
  • Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie

WM-Viertelfinale! Wolff und Deutschlands Handballer beißen hitzige Holländer weg

Absolut souverän, richtig stark und in einem hitzigen Nachbarschaftskampf mit einem kühlen Kopf. Deutschlands Handballer haben mit einem 33:26 (15:12)-Sieg über die Niederlande im zweiten Hauptrundenspiel vorzeitig das Viertelfinale der WM erreicht. Überragend: die deutsche Abwehr und Torwart-Hüne Andreas Wolff, der seine Kiste phasenweise vernagelte. Im letzten Hauptrundenspiel am Montag gegen Norwegen geht es um den Gruppensieg.

„Oh wie ist das schön!“ sangen die rund 4000 deutschen Fans unter den 6250 Zuschauenden in der Arena in Kattowitz und sorgten für Heimspielstimmung. „Überragend, was hier los ist“, schwärmte Kapitän Johannes Golla. „Das hat uns auch getragen.“ Auch Christoph Steinert war begeistert: „Das war ein wahnsinnig schöner Sieg.“

Handball-WM: Deutschland nach Sieg gegen Niederlande im Viertelfinale

Spieler des Spiels und entsprechend nach der Partie geehrt: Deutschlands Nummer eins. 19 Paraden hatte Wolff nach 60 Minuten auf dem Konto, die Niederländer zur Verzweiflung gebracht – und drei von vier Siebenmetern des Oranje-Teams gehalten. Fangquote insgesamt: 43 Prozent. Weltklasse!

„Andi war unfassbar. Überragend“, lobte Linksaußen Rune Dahmke den Hünen, der sich bescheiden gab: „Es ist schön, dass ich der Mannschaft mit meinen Paraden zum Sieg verhelfen konnte. Meine Vorderleute haben mir dabei super geholfen.“

Andreas Wolff überragend – DHB-Keeper zieht Oranje den Zahn

Die deutsche Mannschaft hatte es schwer, ins Spiel zu finden und im Angriff ins Rollen zu kommen. In den ersten fünf Minuten gelang Gislasons Mannen nur ein Tor. Dem standen drei Fehlwürfe und ein technischer Fehler gegenüber. Nur gut, dass die Abwehr richtig gut stand und dahinter Andreas Wolff zu großer Form auflief. In der 12. Minute ging Deutschlands erstmals in Führung (5:4), konnte diese auf drei Treffer ausbauen.

Unschön: Mit der Schlusssirene der ersten Hälfte traf Juri Knorr bei einem wuchtigen Wurf den Niederländer Dani Baijens unabsichtlich voll im Gesicht. Der Rückraumspieler vom HSV Hamburg ging zu Boden, blieb einige Sekunden benommen liegen und war danach wackelig auf den Beinen, berappelte sich aber und konnte weiterspielen.

Bobby Schagen wirft Wolff knapp über den Kopf und provoziert deutsche Fans

Grandios, was Wolff und die Abwehr nach der Pause ablieferten. Die ersten neun Minuten kassierte das DHB-Team kein Gegentor – und zog mit eiskalt abgeschlossenen Angriffen auf 20:12 davon. Die Vorentscheidung. „Wir machen einfach zu viele Fehler und Deutschland nutzt das eiskalt aus“, so Baijens später.

Angesichts der klaren Führung der DHB-Auswahl mehrten sich die Nickligkeiten. Es wurde von Minute zu Minute härter und hitziger.

Unrühmlich: In der Schlussphase warf Oranje-Kapitän Bobby Schagen, der für den TBV Lemgo in der Bundesliga spielt, einen Siebenmeter nur hauchdünn über den Kopf von Wolff hinweg ins Tor, was nicht nur dieser sondern auch die deutschen Fans als Provokation empfanden und pfiffen, woraufhin Schagen das Publikum mit übertriebenem Jubel provozierte und noch lauter ausgepfiffen wurde.

Neun Tore: Juri Knorr bester Werfer der deutschen Mannschaft

„In dem Moment waren wir wirklich eine große Einheit“, meinte Steinert nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen. „Deutschland gegen Holland – da muss Feuer drin sein. Sowas gehört dazu“, meinte Baijens, als sich die Gemüter wieder abgekühlt hatten.

Bester Werfer im deutschen Team war Juri Knorr mit neun Toren, davon sechs Siebenmeter. Quoten-König war allerdings Rechtsaußen Patrick Groetzki, dem fünf Treffer bei fünf Versuchen gelangen.

Im letzten Vorrundenspiel am Montag gegen die ebenfalls noch unbesiegten Norweger (20.30 Uhr) geht es um den Gruppensieg und die Frage, gegen wen die Deutschen am 25. Januar in Danzig im Viertelfinale spielen: Frankreich oder Spanien. Zwei Giganten.

Deutschland gegen Norwegen um Gruppensieg – Viertelfinale gegen Spanien oder Frankreich

Das Norwegen-Spiel wird quasi zur Generalprobe, denn auch die Skandinavier gehören seit Jahren zur Weltspitze. „Norwegen ist nominell der stärkste Gegner bisher“, weiß Golla. „Das wird eine große Herausforderung.“ Die deutsche Mannschaft scheint jedenfalls gut gerüstet.

Tore Deutschland: Knorr (9/6), Groetzki (5), Häfner (4), Köster (4), Golla (4), Weber (2), Steinert (2), Kohlbacher (1), Mertens (1), Witzke (1)

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