Kat Matthews mit Mikro in der Hand

Kat Matthews ist Laura Philipps stärkste Kontrahentin. Foto: IMAGO/Aaron Gillions

„Ein Privileg“: Ironman-Favoritinnen überschütten sich vor EM in Hamburg mit Lob

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Am Sonntag deutet bei der Ironman Hamburg European Championship alles auf einen Zweikampf um den EM-Titel hin. Schon bei der Ironman-Weltmeisterschaft letztes Jahr lieferten sich die deutsche Laura Philipp und die Britin Kat Matthews ein hochspannendes Duell um den WM-Titel – mit dem besseren Ende für die Heidelbergerin Philipp. Welche von den beiden am Sonntag als erstes ins Ziel kommt, lässt sich kaum sagen, keine will die Favoritinnenrolle wirklich annehmen. Bei der Pressekonferenz vor dem Rennen waren sich die Rivalinnen nur über eines einig: Die jeweils andere ist die Favoritin.

Für die meisten Beobachter hat wohl Laura Philipp Vorteile. Sie ist der Star der Szene und konnte letzte Woche ihr erstes Saisonrennen gewinnen, den Ironman 70.3 im Kraichgau. Gleichzeitig geht sie in Hamburg auch als amtierende Weltmeisterin ins Rennen. Für sie selbst aber kein Grund zur Euphorie: „Es ist eine neue Saison, nur weil ich letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft ein tolles Rennen gezeigt habe, heißt das nicht, dass ich dieses Jahr wieder so stark sein werde.“

Philipp sieht Matthews in der Favoritenrolle

Sonntag sei für sie nur ein Vorbereitungsrennen für die WM im Oktober, deshalb verspüre sie keinen Druck. „Ich will es einfach nur genießen“, erklärte die 38-Jährige. Die Favoritinnen-Rolle schiebt sie nur zu gerne an Kat Matthews weiter: „Kat hat gezeigt, dass sie in unglaublicher Form ist, ich hingegen weiß nicht, wo ich mit meiner Form bin, das wird sich hier zeigen.“


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Matthews hatte im März beim Ironman in Texas mit einer beeindruckenden Leistung den Rekord für den schnellsten Ironman aufgestellt. Ein großartiger Moment für die 34-Jährige, „Der Sieg hat mir emotional mehr zurückgegeben als ich kräftemäßig geben musste. Aber das war im März, jetzt sind wir im Mai. Es wird ein anderes Rennen.“ 

Matthews: „Ich habe einige Strategien in meinem Kopf vorbereitet“

Erinnerungen an die Saison 2024 kommen hoch, als Matthews Philipp mehrmals besiegen konnte, dann aber im Ironman in Nizza um den WM-Titel die Deutsche ziehen lassen musste. Das soll dieses Jahr anders laufen: „Ich habe einige Strategien in meinem Kopf vorbereitet. Mir ist egal, welche davon aufgeht, solange ich am Ende gewinne.“ Um am Jungfernstieg vor Laura Philipp ins Ziel zu kommen, würde daher „jede Sekunde zählen“.

Laura Philipp beim Sieg des Ironman 70.3 Kraichgau vor einer Woche. IMAGO/teamSprint-media
Laura Philipp beim Zieleinlauf des Ironman 70.3 Kraichgau
Laura Philipp beim Sieg des Ironman 70.3 Kraichgau vor einer Woche.

Für Laura Philipp geht es am Sonntag in erster Linie darum herauszufinden, in welcher Form sie sich befindet, dafür sei das Duell mit Konkurrentin Matthews wichtig. „Man muss sich mit den besten messen, um zu sehen, wo man sich befindet.“ Ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung für das große Ziel: die WM-Titelverteidigung auf Hawaii. Bei diesem könne man nicht verlieren, so die Heidelbergerin: „Entweder man gewinnt oder man lernt dazu.“

Matthews: „Gegen Laura anzutreten, ist immer ein Privileg“

Trotz ihrer Rivalität haben die beiden Eisen-Frauen aber nur Respekt füreinander. Matthews kann aus dieser Rivalität sogar Extra-Kraft ziehen: „Gegen Laura anzutreten, ist immer ein Privileg. Wir hatten einige gute Duelle letztes Jahr, sie inspiriert mich und gibt mir Kraft für mein eigenes Rennen.“ Ein Sieg am Sonntag würde ihr noch mehr Kraft geben, die sie dann in die nächsten Rennen mitnehmen könnte, erklärte die Britin.

Neben den beiden Stars der Szene wird aber auch eine Reihe von anderen Triathletinnen am Sonntagmorgen den Sprung in die Binnenalster wagen. Unter ihnen auch die letztjährige Hamburg-Siegerin Jackie Hering. Das deutlich stärkere Teilnehmerfeld wirke auf sie „leicht einschüchternd“, daher wäre es „unglaublich“, nach dem Rennen auf dem Podium zu stehen. Um das zu erreichen, sei sie bereit „für einen Tag in den Krieg zu ziehen“. Trotzdem wolle sich die US-Amerikanerin nicht nach den Favoritinnen richten, sondern sich auf ihr eigenes Rennen konzentrieren. 

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Ob am Ende Laura Philipp, Kat Matthews oder doch die Titelverteidigerin Jackie Hering als Siegerinnen aus dem „Krieg“ hervorgehen werden, zeigt sich am Sonntag ab 14.15 Uhr, wenn die ersten Eisen-Frauen im Zielbereich am Jungfernstieg erwartet werden.

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