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Florian Wellbrock schafft historisches und gewinnt bereits seiner fünfte Medaille bei der Schwimm-WM.
  • Florian Wellbrock schafft Historisches und gewinnt bereits seine fünfte Medaille bei der Schwimm-WM.
  • Foto: imago/GEPA pictures

Wie „Albatros“ Groß vor 40 Jahren: Fünfte WM-Medaille für Wellbrock

Als der Name Michael Groß fiel, grinste Florian Wellbrock über beide Ohren und wurde sogar ein bisschen rot. Fünf Medaillen bei einer Weltmeisterschaft – dieses historische Kunststück war als letztem deutschen Schwimmer dem legendären „Albatros“ vor 40 Jahren geglückt. Es sei „eine Riesenehre“, mit ihm in einem Atemzug genannt zu werden, meinte der Freiwasser-Olympiasieger nach WM-Bronze über 10 km: „Das ist ein cooles Gefühl.“

Übertrumpft wurde der Magdeburger am vorletzten Wettkampftag im Lupasee von Leonie Beck, die vier Stunden zuvor im Frauenrennen Silber gewonnen hatte. Die Olympiafünfte fieberte anschließend am Ufer mit, wie der entkräftete Wellbrock im Schlusssprint zumindest seine makellose Medaillenbilanz in Budapest rettete.

Wellbrock selbstkritisch: „Das war der zweite Titel, den ich nicht verteidigen konnte“

Ein bisschen „zwiegespalten“ fiel Wellbrocks WM-Bilanz dennoch aus. „Das war der zweite Titel, den ich nicht verteidigen konnte“, sagte der 24-Jährige, der wie schon auf den 1500 m Freistil in der Halle über die olympische Freiwasserdistanz seinem italienischen Rivalen Gregorio Paltrinieri Gold überlassen musste. Doch am Ende überwog der Stolz auf eine historische Leistung: „Fünf Starts, fünf Medaillen – das soll erstmal einer nachmachen.“ Bundestrainer Bernd Berkhahn lobte ihn als „Weltspitzensportler“.

Mit insgesamt 21.100 Metern drinnen und draußen in den Beinen musste Wellbrock seine Grenzen erkennen. Als bei 28 Grad Wassertemperatur im Endspurt Paltrinieri anzog, konnte er nicht mehr mithalten. Doch der deutsche Schwimmstar, in Tokio erster deutscher Olympiasieger seit Groß, reist „sehr happy“ nach Hause. Dort sieht er endlich seine Ehefrau Sarah wieder, die die WM diesmal wegen ihres Studiums ausließ. „Ich freue mich sehr, wenn ich sie morgen wieder in den Arm nehmen kann“, sagte er, „und auch meinen Hund knuddeln kann. Dann haben wir uns alle wieder.“


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Vor Wellbrock hatte Beck auf dem WM-Podest gestanden. Die 25-Jährige gab bei der Siegerehrung ihrer Silbermedaille einen zärtlichen Kuss und strahlte mit der Sonne um die Wette. Es sei „sehr wichtig“ gewesen, endlich auch mal über die wichtigen 10 km ein Ausrufezeichen gesetzt zu haben.

Beck zufrieden: „Ich denke, ich habe mich im Freiwasser etabliert und bin in der Spitze angekommen“

„Ich denke, ich habe mich im Freiwasser etabliert und bin in der Spitze angekommen“, sagte die frühere Beckenschwimmerin zufrieden. Das Kraulen im offenen Gewässer mache der Staffelweltmeisterin mittlerweile „richtig Spaß“, der wellenarme Lupasee fühle sich an wie „ein großer Pool“, und „eine WM-Einzelmedaille ist wirklich top.“

Zu Gold fehlte der Würzburgerin, die inzwischen in Italien lebt und trainiert, nur ein Wimpernschlag. Im Zielsprint eingekesselt von den erfahrenen Olympiasiegerinnen Sharon van Rouwendaal (Niederlande) und Ana Marcela Cunha (Brasilien) musste sie sich nur Rouwendaal um eine halbe Sekunde geschlagen geben. Die deutlichen Kratzer am Hals seien aber keine Erinnerung daran, erklärte Beck: „Das kommt vom Anzug – oder es hat sich eine Pflanze da reingesetzt.“

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Lea Boy, die mit Wellbrock und Beck zum WM-Auftakt Gold in der Staffel gewonnen hatte, wurde Achte. Als Europameisterin rechnet sie sich über die 25 km zum Abschluss am Donnerstag Chancen auf Edelmetall aus. Aufgrund der zu erwartenden Hitze von bis zu 36 Grad wurde der Startschuss um zwei Stunden auf 7.00 Uhr vorgezogen. Niklas Frach landete im Wellbrock-Rennen auf Platz sieben. (sid/pw)

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