Muhammad Ziyad Zolkefli
  • Dem Kugelstoßer Muhammad Ziyad Zolkefli wurde die Goldmedaille nachträglich aberkannt.
  • Foto: Imago / Zuma Wire

Weil er zu spät kam: Kugelstoßer wird Olympia-Gold aberkannt

Dem Kugelstoßer Muhammad Ziyad Zolkefli aus Malaysia ist bei den Paralympics in Tokio die Goldmedaille und der Weltrekord nachträglich aberkannt worden – weil er zu spät zum Wettkampf erschienen war. „Der Kampfrichter stellte fest, dass es keinen berechtigten Grund dafür gab, dass der Athlet nicht rechtzeitig zum Callroom erschien“, erklärte der Sprecher des Internationalen Paralympischen Komitees, Craig Spence.

Bei einem Callroom handelt es sich um eine Art Vorstartraum. Dort müssen sich die Athletinnen und Athleten kurz vor dem Beginn ihres Wettkampfes zu einer bestimmten Uhrzeit versammeln. Drei Athleten, darunter Zolkefli, hielten sich jedoch nicht daran.

Paralympics: Drei Kugelstoßer kamen zu spät zum Wettkampf

Dass alle drei dennoch an den Start gehen durften, begründeten die Organisatoren damit, dass zu dem Zeitpunkt noch nicht alle Informationen vorlagen. „In Übereinstimmung mit den Regeln durften die Athleten unter Protest antreten, während der Schiedsrichter alle Beweise dafür prüfte, warum die Athleten zu spät zum Callroom kamen“, erläuterte der IPC-Sprecher das Vorgehen. „Was wir nicht machen wollten, war zu sagen: ‚Schau, du bist zu spät, du wirst nicht anfangen‘, um dann hinterher herauszufinden, dass es einen legitimen Grund gab, warum sie nicht antreten konnten“, erklärte Spence.

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Doch den habe es nicht gegeben. Die Betroffenen hätten sich damit entschuldigt, dass sie die Durchsage nicht gehört hätten und sie in eine Sprache erfolgt sei, die sie nicht verstehen könnten. Doch alle anderen Athleten seien pünktlich gewesen. Und so wurde statt des Malaysiers dem Ukrainer Maksym Koval der Sieg in der Startklasse F20 zugesprochen. Die Entscheidung löste unter Malaysiern in sozialen Medien einen Shitstorm aus, das Team aus der Ukraine sieht sich massiven Anfeindungen aus dem asiatischen Land ausgesetzt. „Wirklich enttäuschend, dass solch ein Missbrauch in den sozialen Medien passiert“, beklagte der IPC-Sprecher. Die Regeln seien nun mal so. (dpa/tha)

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