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DHB-Trainer Alred Gislason steht am Spielfeldrand
  • Jetzt wird es ernst für Alfred Gislason: Die DHB-Nationalmannschaft bereitet sich auf die EM vor.
  • Foto: IMAGO / Nico Herbertz

Handball-Boss schimpft: Liga-Kritik an Trainer Gislason „Kasperltheater”

So langsam wird es ernst für die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Nach der Auslosung der EM-Gruppen geht es für DHB-Trainer Alfred Gislason richtig los mit der Vorbereitung auf das Heim-Turnier. Die Kritik lässt ihn dabei kalt.

Als das „Kasperltheater“ um seine Person beendet war und Alfred Gislason spätabends die Düsseldorfer Arena verließ, stürzte sich der Bundestrainer direkt in die EM-Vorbereitung. „Jetzt geht die schöne Arbeit für mich los“, sagte Gislason nach der Auslosung und grinste breit. Nun gehe es darum, die Spiele der Vorrundengegner „auseinanderzunehmen, Szenen zu schneiden und eine Datenbank über die Gegner zu erstellen“.

Acht Monate bleiben dem Isländer, um Deutschlands Handballer auf die kniffelige Medaillenmission bei der Heim-EM im Januar einzustimmen. Eine Aufgabe, die es angesichts der hoch anspruchsvollen Gruppe mit Olympiasieger Frankreich, der Schweiz und Nordmazedonien in sich hat. „Ich bin optimistisch, dass wir eine sehr gute Mannschaft aufbieten können“, sagte Gislason, der das deutsche Team allerdings erst im November für weitere Testspiele wieder beisammen hat.

Der Trainerfuchs startete mit einem richtig guten Gefühl in den EM-Countdown – was sicherlich auch ein bisschen an der maximalen Rückendeckung der Verbandsspitze lag. Geradezu erzürnt reagierte DHB-Präsident Andreas Michelmann auf die jüngste Kritik an Gislason, der beim DHB noch einen Vertrag bis nach den Olympischen Spielen 2024 besitzt, und kanzelte sie in aller Öffentlichkeit als „Kasperltheater“ ab.

Der DHB steht hinter Trainer Alfred Gislason

Für den Verband gebe es „keinen Grund“ dafür, eine Trainerdiskussion zu eröffnen, sagte Michelmann: „Es gibt von meiner Seite keinen Grund, ein Thema anzuschneiden, was kein Thema ist.“ Für die jüngst über die Medien geäußerte Kritik am Bundestrainer zeigte der Verbandsboss keinerlei Verständnis. „Man muss sich schon fragen, was Klubchefs ermächtigt, sich in die Belange des Deutschen Handballbundes einzumischen. Das machen wir ja auch nicht“, schimpfte Michelmann und kritisierte namentlich Karsten Günther – seines Zeichens Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig und HBL-Präsidiumsmitglied – dafür, den Weg in die Öffentlichkeit gegangen zu sein, anstatt seine Meinung intern zu äußern.

Abseits der Trainerfrage könnte es rund um die Nationalmannschaft allerdings womöglich noch vor der EM eine andere personelle Veränderung geben. Im Verband wird momentan intern über Optimierungen im Bereich Leistungssport nachgedacht. Auf eine entsprechende Frage hielt sich Michelmann bedeckt. „Wir gucken immer, wo wir uns an dieser oder jener Stelle verbessern können“, so der 63-Jährige: „Ich würde das aber nicht als Großbaustelle bezeichnen.“


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Das EM-Ziel ist unabhängig von der Besetzung des deutschen Teams seit Mittwochabend übrigens ganz klar umrissen. Eine Medaille, so Andreas Michelmann, „muss bei einem Heim-Turnier das Ziel sein“. Zur Erinnerung: Bei der letzten Europameisterschaft im Januar 2022 landete das Gislason-Team wie auch bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft zu Jahresbeginn auf Platz fünf. (sid/ds)

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