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  • Mick Schumacher 2013 bei den deutschen Kart-Nachwuchsmeisterschaften
  • Foto: imago images/Eibner

Von der Kartbahn in die Formel 1: So schnell war Mick in Schumis Fußstapfen

Die nächste Schumi-Ära hat begonnen. Nach Vater Michael Schumacher (51) schaffte es auch Sohn Mick (21) in die Formel 1. Davon hat er selbst nur geträumt, als ihn sein Vater als Bub auf der Kerpener Kartbahn erstmals ins Kart setzte … 

Doch wie der erfolgreiche Papa war er sofort vom Rennvirus infiziert und machte seinen Weg durch die Formel-Klassen. Den zeichnen wir nach und vergleichen ihn mit Schumis Aufstieg in die Königsklasse. Wir nehmen Sie, liebe Leser, mit auf Zeitreise: So schnell war Mick in Schumis Fußstapfen!

Michael Schumacher im Kart: jüngster Klubmeister mit sechs

Es war im Jahr 1973 in Kerpen: Als Vierjähriger knatterte der kleine Michael in einem von Papa Rolf selbstgebauten Kettcar los, mit fünf gewann er sein erstes Rennen, mit sechs wurde er jüngster Klubmeister. Dank der Förderung von Gerhard Noack konnte er mit konkurrenzfähigen Karts in der Junior-DKM starten. Später fuhr er für Adolf Neubert die Eurokarts, mit denen er 1985 Junioren-Vizeweltmeister wurde. 1987 wurde er Deutscher Meister der Klasse A/100 und Europameister.

Formel Ford: Vizemeister in nur acht Rennen

Vom Kart stieg Schumi 1987 dank der Förderung von Automaten-Aufsteller Jürgen Dilk auf in die damalige Einsteigerklasse Formel König. In dem 120-PS-Flitzer gewann er neun von zehn Rennen und damit den ersten Titel. 1988 folgte der Aufstieg in den 135 PS starken Formel Ford, der von seinem Kfz-Ausbilder Willi Bergmeister gesponsert wird. Schumi fährt nur acht von zwölf Rennen und wird trotzdem Vizemeister. Dadurch wird ein gewisser Willi Weber auf ihn aufmerksam.

Formel 3: im Macau-GP Häkkinen besiegt

Bei einem Formel-3-Test auf dem Nürburgring gibt Schumi fast zuviel Gas und touchiert die Leitplanke. Doch Teamchef Weber gibt ihm eine zweite Chance und nimmt ihn in sein WTS-Team auf. Sein Reynard-VW bringt es auf 180 PS. In der deutschen Meisterschaft 1989 wurde Schumi hinter Meister Karl Wendlinger punktgleich mit Heinz-Harald Frentzen Zweiter. Beim Macau-Grand-Prix 1990 trickst er Mika Häkkinen aus und gewinnt das prestigeträchtige Rennen.

Sportwagen: im Silberpfeil schneller als Mass

Für 1990 erhielt Schumi wie seine Formel-3-Rivalen Frentzen und Wendlinger einen Vertrag beim Mercedes-Junior-Team, das auf Sportwagen von Peter Sauber Langstreckenrennen unter anderem in Le Mans bestritt. Schumi bekam den Routinier Jochen Mass als Teamkollegen, war direkt schneller und wurde Gesamtfünfter. In der Saison 1991 wurde er Neunter und bekam von Mercedes einen Formel-1-Test in Silverstone ermöglicht, der ihn in den Jordan bringen sollte.

Formel 1: Super-Debüt dank einer Notlüge

Vor dem Spa-Rennen 1991 schlug Schumis Stunde, als Jordan-Fahrer Bertrand Gachot wegen einer Attacke auf einen Taxifahrer in London im Knast saß. Willi Weber tischte Teamchef Eddie Jordan die Notlüge auf, sein Schützling kenne den Kurs aus dem Effeff. Stimmte nicht, und dennoch wurde er im Qualifying sensationell Siebter. Im Rennen fiel er zwar schon 500 Meter mit Kupplungsschaden aus, hatte aber das Interesse von Flavio Briatore geweckt. Der Start einer Weltkarriere …

Mick Schumacher im Kart: zum Abschluss dreifacher Vize

Auch Mick lernte auf der Kerpener Kartbahn sein Rennsport-ABC. Papa Michael sah die Junioren-Rennen während seiner Formel-1-Karriere aber mehr als Hobby an. Erst als Mick 2010 darauf drängte, auch professioneller Rennfahrer zu werden, förderte er ihn mit bestem Material. Damals fuhr er noch unter den Namen „Mick Betsch“ (Corinnas Geburtsname) und „Mick Junior“. In seiner letzten Kart-Saison 2014 wurde Mick in der Junioren-DKM, -EM und -WM jeweils Vizemeister.

Formel 4: wieder zweimal Vizemeister

In der Formel 4 fuhr Mick 2015 erstmals unter dem Namen Schumacher. Beim niederländischen Team Van Amersfoort trat er gegen den Briten Harrison Newey, Sohn von Red-Bull-Designer Adrian, und den Neuseeländer Joey Mawson an und wurde nach zwei Podiumsplätzen Gesamtzehnter. 2016 fuhr Mick parallel die italienische Formel 4 und wurde am Saisonende in beiden Meisterschaften Vizemeister. Im Winter bereitete er sich in der indischen MRF Challenge auf die Formel 3 vor.

Formel 3: mit Ring-Hattrick zum EM-Titel

Für die Formel 3 wechselte er 2017 zum italienischen Team Prema, brauchte aber auch hier ein Lehrjahr, um in Schwung zu kommen. Nach nur einem Podestplatz (3. in Monza) wurde er Gesamtzwölfter. Auch die zweite Saison begann harzig, doch beim Rennen in Papas „Wohnzimmer“ Spa startete Mick eine unglaubliche Siegesserie. Mit Erfolgen in Silverstone, Misano, dem Nürburgring-Hattrick und Spielberg fing er den führenden Daniel Ticktum noch ab und wurde Europameister.

Formel 2: Weltmeister im zweiten Jahr

In der Formel 2 blieb Mick 2019 Prema treu und wurde zudem von Ferrari in die Driver Academy berufen, für die er im März erstmals Formel-1-Testfahrten in Bahrain bestreiten durfte. Wieder war das erste Jahr holprig und er wurde nach nur einem Sieg dank Reverse-Grid-Regel in Budapest Zwölfter. Aber erneut steigerte sich Mick in der zweiten Saison und wurde mit zehn Podest-Platzierungen, darunter zwei Hauptrennen-Siege in Monza und Sotschi, Weltmeister vor Callum Ilott.

Formel 1: Ausbildung im US-Haas(en)stall

Die logische Folge war Micks Beförderung in die Formel 1. Nachdem es erst danach ausgesehen hatte, dass ihn Ferrari beim Kundenteam Alfa Romeo an der Seite von Kimi Räikkönen ausbilden lassen will, wurde nun das US-Team Haas auserkoren. Teamkollege wird sein russischer Formel-2-Rivale Nikita Mazepin (21). Als Startnummer wählte Mick die 47. Beim ersten Formel-1-Training in Abu Dhabi und dem anschließenden Young Driver Test fuhr er aber noch mit der Nummer 50.

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