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Alfred Gislason an der Seitenlinie
  • Sein Vertrag wird bis 2027 erneuert, allerdings unter einer Bedingung: Eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation
  • Foto: imago/Laci Perenyi

Aus droht! Aber Gislason ist Bundestrainer-Vertrag „nicht besonders wichtig“

Für Alfred Gislason geht es in den kommenden Tagen nicht bloß um die Olympia-Qualifikation der deutschen Handballer – es geht auch um seine Zukunft als Bundestrainer.

Gislason strahlte Zuversicht aus. Mit der rechten Hand in der Hosentasche redete der Bundestrainer auf seine Mannschaft ein, plauderte beim anschließenden Training entspannt mit den Nationalspielern. Ein Lächeln umschmeichelte seine Lippen.

Alfred Gislason selbst verspürt keinen Druck

Vom immensen Druck, der vor der Olympia-Qualifikation auf den Handballern – besonders aber auf Gislason – lastet, ist im deutschen Lager wenig zu spüren. Ein mögliches Scheitern spielt vor den wegweisenden Duellen mit Algerien (Donnerstag, 17.45 Uhr/Sport1 und Dyn), Kroatien (Samstag, 14.30 Uhr/ZDF und Dyn) und Österreich (Sonntag, 14.10 Uhr/ARD und Dyn) keine Rolle.

„Ich spüre überhaupt keinen Druck. Ich bin ja gefühlte 50 Jahre Trainer“, sagte Gislason bei einem Medientermin am Dienstag in Hannover und betonte: „Mir war es nicht besonders wichtig, vor diesem Turnier meinen Vertrag zu verlängern.“

Anspruch des DHB: „Wir müssen mindestens Zweiter werden“

Klar ist: Der neue DHB-Vertrag des Isländers bis 2027 liegt ausgehandelt in der Schublade. Doch schafft es Deutschland bei dem Vierer-Turnier nicht unter die besten Zwei, findet Olympia in Paris ohne die Handballer statt – die drei Partien von Hannover wären Gislasons letzte als DHB-Coach. „Wenn es doch noch schief geht, ist es normal in diesem Geschäft. Das ist für mich kein Problem“, beteuerte der 64-Jährige.

Doch daran denkt im Verband niemand. Ein „Selbstläufer“ sei die Quali zwar nicht, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann der „Bild-Zeitung“, meinte aber auch: „Wir können uns jetzt auch nicht kleiner machen, als wir sind. Bei allem Respekt vor den Gegnern, aber bei einem Turnier mit Algerien, Kroatien und Österreich und noch dazu mit Heimvorteil, da müssen wir mindestens Zweiter werden. Das muss einfach der Anspruch sein, zumal mit den Zuschauern im Rücken. Das müssen wir schaffen.“

Der DHB habe im Falle eines Scheiterns noch keinen Plan B

Der Fokus auf das Wesentliche ist seit jeher eine der großen Stärken Gislasons. Seitdem der schlachtenerprobte Isländer das Bundestrainer-Amt im Frühjahr 2020 übernommen hat, hatte er immer wieder mit besonderen Bedingungen zu kämpfen. Ob mit den Auswirkungen des Coronavirus, mit Absagen prominenter Spieler oder mit Rückschlägen durch Verletzungen – gemeckert hat Gislason selten.

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Nun also ein olympisches Quali-Turnier auf Bewährung. Doch auch das bringt den langjährigen Kieler Meistercoach nicht aus der Fassung. Warum auch? Die Mannschaft wird sich für ihren Coach zerreißen. „Für ihn spricht seine massive Erfahrung, die er vor allem den jungen Spielern mitgeben kann“, sagte Torhüter Andreas Wolff der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Gislason kenne „alle Facetten unseres Sports. Er macht seinen Job souverän und unaufgeregt und ist ein Leuchtturm während der großen Turniere.“

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Und selbst in den Planspielen des Verbandes existiert ein Szenario des Scheiterns offenbar nicht. Ob es für den Fall der Fälle einen Plan B gebe, wurde Axel Kromer am Montag gefragt. „Nein“, lautete die kurze und klare Antwort des Sportvorstands. (lg/sid)

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