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  • Denise Herrmann-Wick feierte beim Sprint in Hochfilzen ihren neunten Weltcup-Sieg.
  • Foto: imago/GEPA pictures

„Fast wie ein olympischer Sieg“: Herrmann-Wick feiert Coup auf „Horrorstrecke“

Denise Herrmann-Wick hat ihren Angstgegner bezwungen. Der Name: Hochfilzen. „Dass ich heute mein Drama überwunden habe, freut mich natürlich besonders. Jetzt rutscht Hochfilzen ganz weit hoch in meiner Lieblingsliste“, sagte die 33-Jährige nach ihrem Sprintsieg zum Auftakt des zweiten Biathlon-Saisonweltcups in Österreich.

Bisher waren die WM-Strecken von 2017 eher ein Problem für die Einzel-Olympiasiegerin von Peking. Nie unter den Top Ten, einmal 60., 2019 als 41. war sie beste Deutsche beim bisher schlechtesten Damen-Ergebnis der Geschichte. Und nun zauberte die 33-Jährige zwei tadellose Schießeinlagen hin und bescherte mit ihrem neunten Weltcup-Erfolg dem deutschen Team den ersten Sieg in diesem Winter.

Denise Herrmann-Wick vor Marketa Davidova und Julia Simon

„Null, Null im Schießen ist fast wie ein olympischer Sieg, weil Hochfilzen ist so die Horrorstrecke, der Horrorschießstand für mich die letzten Jahre gewesen“, sagte die Sächsin im ZDF. Nur eine Millisekunde zögerte sie vor dem letzten Schuss, zog dann durch und ging volle Pulle in die Schlussrunde. Nach 7,5 Kilometern verwies Herrmann-Wick die mit einer Strafrunde belastete Tschechin Marketa Davidova mit 18,1 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritte wurde Julia Simon aus Frankreich (1 Fehler/+ 20,1 Sekunden). Damit verschafft sich die Ex-Weltmeisterin eine perfekte Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag. Die anderen fünf deutschen Starterinnen Anna Weidel (22.), Sophia Schneider (23.), Franziska Preuß (25.), Vanessa Voigt (30.) und Juliane Frühwirt (40.) schafften es nicht in die Top 20.


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Bei guten Windbedingungen kamen viele der Top-Athletinnen nicht fehlerfrei durch. Herrmann-Wick – wie alle Deutschen von vielen Fans euphorisch angefeuert – aber schon. Und das auch noch mit schnellen Zeiten. So konnte sie im Pillerseetal erstmals ein Top-Ergebnis abliefern, auch wenn sie in der Loipe 49,6 Sekunden Rückstand auf die frühere Langläuferin Anamarija Lampic hatte. Die Slowenin, trainiert vom ehemaligen deutschen Damen-Coach Ricco Groß, verbaute sich bei ihrem ersten Weltcuprennen durch drei Fehler stehend das Podest – dennoch wurde sie Fünfte. Sie hatte nur 35,8 Sekunden Rückstand auf Herrmann-Wick.

Franziska Preuß startete trotz vieler Krankheits-Pausen

Die an sich nicht so schwere Strecke war nicht einfach zu laufen. „Mein Mann wird sicher ein paar Technikkorrekturen in der Abfahrt mit mir durchgehen, da hatte ich heute nicht so meinen brillantesten Tag“, scherzte die Ex-Langläuferin. Auch ihr Mann Thomas Wick war früher als Langläufer im Weltcup unterwegs.
Weil in Hochfilzen nicht so viel Schnee liegt, waren einige Eisplatten auf der Strecke, die schnell sehr glatt wurde. „Gestern im Training hatte ich schon richtig Schiss, weil bei solchen Bedingungen kriege ich immer Schienbeinprobleme. Aber ich hatte gute Ski“, sagte Herrmann-Wick.

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Franziska Preuß war in ihrem ersten Saisonrennen gut gestartet, schoss dann die letzten beiden Scheiben stehend daneben. „Ich bin froh, dass ich überhaupt am Start stehen konnte. Es war schon zäh auf der Strecke, aber die Wettkampfstärke kommt von Rennen zu Rennen“, sagte Preuß, die den Saisonstart in Kontiolahti in der Vorwoche wegen einer Atemwegserkrankung verpasst hatte. Viele Verletzungen und Zwangspausen durch Erkrankungen hatten bei der Olympia-Staffel-Dritten von Peking große Selbstzweifel und Motivationsprobleme ausgelöst. „Ich habe damals zu meinem Freund gesagt: Ich weiß einfach nicht, ob sich das Ganze noch lohnt“, sagte die 28-Jährige dem TV-Sender Sky. (aw/dpa)

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