Tödlicher Unfall beim Ironman in Hamburg: War es ein Unglück mit Ansage?
Obwohl es beim Ironman in Hamburg um die Qualifikation für die WM ging, geriet das Abschneiden der Triathleten vollkommen zur Nebensache. Um 8.41 Uhr war ein 70 Jahre alte Motorradfahrer am Gauerter Hauptdeich (Spadenland) frontal mit einem Amateur-Athleten (26) zusammengekracht. Er starb noch an der Unfallstelle, der Triathlet kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Nach dem Unglück mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Unfall womöglich hätte verhindert werden können. War es ein Todes-Drama mit Ansage?
Obwohl es beim Ironman in Hamburg um die Qualifikation für die WM ging, geriet das Abschneiden der Triathleten vollkommen zur Nebensache. Um 8.41 Uhr war ein 70 Jahre alte Motorradfahrer am Gauerter Hauptdeich (Spadenland) frontal mit einem Amateur-Athleten (26) zusammengekracht. Er starb noch an der Unfallstelle, der Triathlet kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Nach dem Unglück mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Unfall womöglich hätte verhindert werden können. War es ein Todes-Drama mit Ansage?
Als die zahlreichen Rettungskräfte und der Rettungshubschrauber am Unfallort eintrafen, war der 70 Jahre alte Motorradfahrer – ein Begleiter der Triathleten – bereits verstorben, wie die Polizei mitteilte. Der 26-jährige Amateurfahrer aus dem Teilnehmerfeld wurde schwer, aber wohl nicht lebensbedrohlich verletzt ins Krankenhaus nach St. Georg gebracht. Der Sozius des Motorradfahrers, ein Kameramann (50) mutmaßlich aus dem Team der Organisatoren, erlitt einen Schock und kam ebenfalls in ein Krankenhaus.
Triathlon-Star Frodeno erlebte Drama in Hamburg hautnah
Das laute Krachen beim Zusammenprall war unüberhörbar gewesen – auch für die Triathleten selbst. Alle Sportler, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, hatten den Unfall sofort wahrgenommen, Trümmerteile flogen auf die Strecke. „Ich war direkt nebenan und habe das Fahrrad in gefühlt 1000 Teile zerspringen sehen“, sagte der deutsche Superstar Jan Frodeno (41) später, der das Unglück hautnah miterlebt hatte. Trotz des Unglücks wurde das Rennen nicht abgebrochen.
Warum es zu der Kollision kam, ist derzeit noch unklar. „Hintergründe des Zusammenstoßes sind rein spekulativ“, sagte der Polizei-Einsatzleiter Curt Wenzel der ARD. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an. „Aus Respekt vor den Angehörigen verbietet es sich Spekulationen vorzunehmen, wie es zu dem tragischen Vorfall kommen konnte“, teilte die Hamburger Innen- und Sportbehörde der MOPO auf Anfrage mit. Sport-Staatsrat Christoph Holstein zeigte sich „schockiert und tief betroffen“.
Schon vor Ironman-Drama in Hamburg gab es Bedenken
Klar ist jedoch: Schon vor dem Rennen hatte es dem Vernehmen nach Bedenken wegen der Radstrecke gegeben, die an einigen Stellen extrem eng ist. Der Unfallort befindet sich unweit eines Wendepunktes im Rennen, weshalb die Fahrzeuge dort besonders eng aneinander vorbeifahren – und im Gegenverkehr. Sogar die Motorradfahrer selbst sollen nach MOPO-Informationen dort ein unwohles Gefühl gehabt haben. Nur wenige Minuten vor dem Unfall hatte ARD-Experte Kienle noch gewarnt: „Es sind viel zu viele Motorräder unterwegs.“
Auch Superstar Frodeno hatte das Unglück geahnt. „Es ist vielleicht der falsche Zeitpunkt, um die Kritik zu äußern, aber ich habe einem Kampfrichter auf dem Rausweg – vielleicht 15 Kilometer vorher – noch gesagt, dass das nicht gut endet“, sagte der 41-Jährige. „Es war rein sportlich gesehen nicht fair, weil die Motorräder einfach viel zu nah dran waren. Sie sind in der Gruppe gefahren. Und dann noch mit dem Gegenverkehr. Das war eine völlige Farce. Es war so unfassbar eng, da dürfen keine Motorräder rein. Ich weiß, dass das immer medial begleitet werden muss, aber die Athleten-Sicherheit muss vorangehen.“
Nach dem Zieleinlauf bestätigten die Veranstalter das Unglück. „Mit großem Bedauern müssen wir den Tod des Motorradfahrers aufgrund eines schwerwiegenden medizinischen Ereignisses bestätigen“, schrieb Ironman Germany bei Facebook. Im Ziel gab es eine Schweigeminute für den verstorbenen Motorradfahrer. Die Moderatoren verkündeten über die Lautsprecher: „We celebrate life“ (dt. „Wir feiern das Leben“).