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Coco Gauff und Brad Gilbert bei den US Open
  • Coco Gauff und ihr Starcoach Brad Gilbert. Die 19-Jährige schultert die Hoffnungen der amerikanischen Tennis-Fans.
  • Foto: IMAGO/Cover-Images

Tennis-Star über Erzfeind von Boris Becker: „Er hat den Verstand eines Zehnjährigen“

Coco Gauff lachte laut auf. Angesprochen auf die Angewohnheiten ihres neuen Startrainers Brad Gilbert sprudelten die Anekdoten nur so aus der 19-Jährigen heraus. „Er bietet mir eigentlich die ganze Zeit Jolly Rancher an“, sagte Gauff grinsend, die aber nicht den ganzen Tag Süßigkeiten essen wolle. „Er schläft nicht und steht um 3.30 Uhr auf“, fügte die US-Hoffnungsträgerin nach ihrem Achtelfinaleinzug in New York an: „Und er hat mir verrückte Playlists mit Liedern aus den 60er und 70ern gegeben.“

Manchmal, das wurde im kurzweiligen Pressegespräch nach Gauffs 6:3, 3:6, 6:1 gegen die starke Rückkehrerin Caroline Wozniacki deutlich, versteht sie nicht so wirklich, was der Starcoach von ihr will. Und dennoch könnte Gilbert das Puzzlestück sein, das ihr noch fehlte. Die Aussichten des einstigen Wunderkinds auf den ersten Grand-Slam-Titel sind bei den US Open nach dem Aus von Titelverteidigerin Iga Swiatek noch besser geworden.

Gilbert der Erfinder des Prinzips „Winning Ugly“

Und Gilbert weiß, wie man an Trophäen kommt. Er ist der Erfinder des Prinzips „Winning Ugly“ und führte einst Andre Agassi zum Erfolg bei sechs Majors. Der heute 62-Jährige saß zudem in der Box, als Andy Roddick vor 20 Jahren als letzter US-Mann in New York den Siegerpokal in die Hände nahm.

Gilbert war zu seiner aktiven Zeit auch ein Angstgegner und Erzfeind von Boris Becker. Beide sollen sich verachtet haben. Gilbert nannte Becker B. B. Sokrates. Seine Erklärung: „Becker versucht, den Intellektuellen zu spielen, obwohl er bloß ein zu groß geratener Bauernlümmel ist.“

Nun soll er Gauff den letzten Feinschliff verpassen. Sie geht trotz ihres junges Alters nun gegen Swiatek-Bezwingerin Jelena Ostapenko aus Lettland in ihr bereits fünftes Major-Viertelfinale.

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Einmal, 2022 in Paris, ging es noch weiter, bis ins Finale. Und Gauff, die sich als Weltranglistensechste noch immer im Entwicklungsprozess sieht, ist wild entschlossen, vor dem frenetischen Publikum in Flushing Meadows nachzulegen. Mit dem Triumph in Cincinnati kurz vor den US Open zeigte sie einmal mehr, welches Potenzial in ihr schlummert. Dabei besiegte sie im Finale die Tschechin Karolina Muchova, die in New York eine mögliche Halbfinalgegnerin ist.

Gauff: „Gilbert hat den Verstand eines Zehnjährigen“

Doch zunächst einmal muss sich Gauff gegen Ostapenko durchsetzen. Und bei der Erstellung des Matchplans wird Gilbert, der seit Ende Juli ihr Trainerteam um den Spanier Pere Riba ergänzt, eine wichtige Rolle einnehmen. Der scheine zwar manchmal den Verstand eines Zehnjährigen zu haben, wie Gauff belustigt erzählte. Aber Gilberts Tenniswissen ist schier unerschöpflich, seine Gegneranalysen stets auf den Punkt.

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Da kann man über die eine oder andere Macke schonmal schmunzelnd hinwegsehen. (sid/fs)

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