St. Paulis Beach-Duo Ittlinger/Schneider: Highlight-Saison im Kennenlern-Modus
Die Favoritenrolle haben sie inne, daran gibt es nichts zu deuteln und das haben Sandra Ittlinger (28) und Isabel Schneider (30) auch gar nicht vor. Als topgesetztes Duo und einziges Frauen-Nationalteam beim Turnier der German Beach Tour in Hamburg sind die Lokalmatadorinnen an diesem Wochenende die Gejagten in der Arena auf dem Heiligengeistfeld – dabei müssen sie sich selbst erst noch richtig finden.
Bei 16 Grad, Nieselregen und Flutlicht absolvierten die für den FC St. Pauli spielenden Ittlinger/Schneider am Freitagmittag ihren ersten Auftritt neben dem Millerntorstadion. Mehr Heimspiel geht nicht für das braun-weiße Beach-Duo, das sich mit 2:0 (21:16, 21:14) gegen das Nachwuchsteam Schieder/Schürholz durchsetzte.
German Beach Tour in Hamburg auf dem Heiligengeistfeld
Das nationale Turnier in Hamburg markiert den Start in die zweite Hälfte ihrer ersten gemeinsamen Saison. „Für uns ist es immer noch ein Kennenlernjahr“, betont Ittlinger beim Treffen mit der MOPO. Jedes Spiel bringt sie als Team weiter. „Wir lernen unheimlich viel übereinander, auf dem Court und abseits“, sagt Schneider. „Das Teambuilding ist noch in vollem Gange.“
Trotz des Kennenlern- und Aufbau-Charakters hält ihre Premierensaison viele spezielle Highlights bereit – und das Turnier auf St. Pauli als St. Pauli-Team gehört, wie schon das „King of the Court“-Event gleicherorts vor einer Woche, dazu. Die WM in Rom haben sie bereits hinter sich, bei der sie im Sechzehntelfinale knapp an den Olympiazweiten Clancy/Mariafe aus Australien scheiterten.
FC St. Pauli: Sandra Ittlinger und Isabel Schneider genießen Turnier am Millerntor
Nächster großer Höhepunkt ist das Elite-16-Turnier am Hamburger Rothenbaum (10. – 14. August), ein Event der Weltserie der höchsten Kategorie, für das Ittlinger/Schneider eine Wildcard beantragt haben oder den Umweg über die Qualifikation nehmen müssen.
Direkt auf das hochkarätigste Hamburg-Heimspiel folgt die EM im Rahmen der European Championships in München, wo Ittlinger geboren ist, weshalb sie dem Event ganz besonders entgegenfiebert. Das EM-Ticket haben beide bereits in der Tasche.
Beachvolleyball-EM in München für Ittlinger ein Heimspiel
Das Turnier auf dem Heiligengeistfeld wollen Ittlinger/Schneider vor allem nutzen, um weiter an ihrem Spiel zu feilen, einen Rhythmus zu finden. In den kommenden Wochen gilt es, konstanter abzuliefern, sich zu steigern, um möglichst am Rothenbaum und bei der EM ihren bisherigen Formhöhepunkt zu erreichen. Die Basics seien bereits gelegt, jetzt gelte es, „unser Spiel flexibler zu gestalten“, so Schneider.
Langfristiges Ziel des Duos: Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. In der nächsten Saison beginnt die Qualifikation dafür, vier deutsche Frauen-Teams rechnen sich Chancen auf die zwei zu vergebenen Tickets aus. „In diesem Jahr ist der Kuchen groß genug für alle“, sagt Ittlinger.
Ittlinger/Schneider: Olympia 2024 in Paris als großes Ziel
Noch schauen alle Teams auf sich, der Konkurrenzkampf untereinander, der Wettstreit um Punkte und Ranglistenplätze, hält sich in Grenzen. 2023 wird das anders. Ittlinger ist im Hinblick auf Olympia optimistisch und selbstbewusst: „Ich sehe uns konkurrenzfähig für die zwei Startplätze.“
Ihre Gegnerinnen an diesem Wochenende wollen vor allem eines: die Favoritinnen stürzen. Heute (12 Uhr) treffen Ittlinger/ Schneider auf eine Spielerin, die schon alles gewonnen hat, was es im Sand zu gewinnen gibt: Kira Walkenhorst (31), die mittlerweile mit Anna-Lena Grüne (20) zusammenspielt. Ein reizvolles Duell.