Spanisches Traumduo? Alcaraz will Olympia-Doppel mit Nadal spielen
Der spanische Tennis-Star Carlos Alcaraz möchte gemeinsam mit Landsmann Rafael Nadal bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer ein Dreamteam bilden. „Wenn alles nach Plan läuft, werden wir zusammen im Doppel spielen“, sagte Alcaraz nach seinem Einzug ins Viertelfinale beim ATP-Masters in Madrid.
Bis dahin sei es aber noch ein langer Weg. Zuletzt hatten beide mit Verletzungen zu kämpfen, auch die Vorbereitung sei schwierig. „Auf Sand sind die nächsten beiden Turniere Rom und Roland Garros, die für uns beide im Einzel von großer Bedeutung sind“, sagte Alcaraz. Bei den French Open vom 20. Mai bis 9. Juni strebt der 20-Jährige seinen dritten Grand-Slam-Titel an. Bisher hat Alcaraz schon bei den US Open (2022) und in Wimbledon (2023) triumphiert. In Madrid trifft Alcaraz in der Runde der letzten acht auf AndrexRublev.
Nadal war bei seinem Comeback gegen den Tschechen Jiri Lehecka gescheitert und könnte nach eigener Aussage sein letztes Turnier auf spanischem Boden gespielt haben, denn immer wieder gibt es Spekulationen um ein Karriereende 2024. Aus diesem Grund bedanken sich viele Fans bei ihm, doch die Huldigung des Königs verlief nicht reibungslos.
Alcaraz träumt von Doppel mit Nadal
Zwei der am Dach des Centre Courts befestigten Banner erwiesen sich als widerspenstig. Als alle fünf Fahnen schließlich ausgerollt waren, stand da: „Gracias RAFA“ – „Danke RAFA.“ Dann ein Video mit den besten Szenen des Volkshelden, getragene Musik, Ehefrau und Schwester tupften mit Taschentüchern ihre Augen. Die Zuschauer in der „Caja Magica“ skandierten „Rafa! Rafa!“.
Nadal stand in der Mitte des Platzes, andächtig und tief bewegt ob der ihm gewidmeten Abschiedszeremonie. „Was ihr mir gegeben habt, ist ein Geschenk“, sagte er in Richtung der Zuschauer. „Ich bin so glücklich, das tun zu können, was ich liebe.“
Spielt Nadal nie wieder in Spanien?
Eine Woche lang hatte sich der 37-Jährige beim ATP-Masters in Madrid durch die Duelle gebissen, mit Alex de Minaur die Nummer elf der Welt besiegt und sich ins Achtelfinale seines Heimturniers vorgekämpft. Dort war ihm in der Nacht auf Mittwoch die Kraft ausgegangen, der 15 Jahre jüngere Tscheche Jiri Lehecka gewann mit 7:5, 6:4 und sagte danach: „Dieser Sieg fühlt sich bittersüß an.“
Das Match nämlich war wohl der Schlussakkord von Nadal in seiner Heimat Spanien und damit auch beim Madrid-Masters, jenem ATP-Turnier auf Sand, das er fünfmal in seiner Karriere hatte gewinnen können, zuletzt 2017. Dass er zum letzten Mal in Spanien gespielt habe, sei zumindest „sehr wahrscheinlich“, bekannte Nadal.
Karriereende von Nadal absehbar?
Denn der Sandplatz-König befindet sich längst auf Abschiedstour, und die emotionalen Szenen in Madrid dürfte nur eine erste Verbeugung von vielen vor dem 22-maligen Grand-Slam-Champion gewesen sein. Mehrfach hatte Nadal ein Karriereende in diesem Jahr angedeutet und zuletzt gesagt: „Ich würde gerne Adios sagen, wenn ich wettbewerbsfähig bin und Spaß auf dem Platz habe.“
Am 20. Mai beginnen die French Open, 14-mal hat Nadal in Paris bislang triumphiert, ein einsamer Rekord. „Ich bin mir bei nichts sicher. Ich weiß nicht, was passieren kann“, sagte Nadal über eine mögliche Teilnahme. In einer Woche beginnt das Masters in Rom, danach will er entscheiden.
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Der Spaß war in den vergangenen Jahren immer häufiger den Schmerzen gewichen. Die Saison 2023 verpasste er wegen einer Verletzung am Hüftbeuger fast komplett. Im Januar kehrte er zurück, riss sich kurz darauf einen Muskel im Oberschenkel und fiel erneut aus.
„Wenn man bedenkt, dass wir körperlich nicht auf der Höhe sind, wird es schwierig sein, sowohl ein Turnier als auch die Olympischen Spiele zu spielen“, so Alcaraz. Der Wille bei den Tennis-Größen sei aber da: „Wir haben gesagt, wie schön es wäre, ein Turnier vor den Olympischen Spielen zu spielen“. (sid/fs)