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Viel Ärger und keine Medaille gab es für die deutschen Rollstuhlbasketball-Teams bei der EM.
  • Viel Ärger und keine Medaille gab es für die deutschen Rollstuhlbasketball-Teams bei der EM.
  • Foto: Imago

Corona-Wahnsinn bei der EM! Nationalteams boykottieren Finalspiele

Unter kuriosen Umständen haben die deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaften bei den Europameisterschaften in Madrid die erhofften Medaillen verpasst. Während der Bronze-Traum der Frauen durch ein 40:58 gegen Gastgeber Spanien sportlich platzte, verzichteten die Männer gemeinsam mit Gegner Italien „aus Sorge um die Gesundheit“ auf das Spiel um Platz drei. Aufgrund der chaotischen Corona-Lage wurde nur eines der vier Medaillenspiele ausgetragen.

Obwohl am Sonntagmorgen ein britischer Spieler positiv getestet worden war und eine spanische Spielerin mit Corona ins Krankenhaus musste, setzte der Weltverband IWBF das Turnier fort. Männer-Titelverteidiger Großbritannien trat nicht zum Finale an, sodass die Niederlande kampflos Europameister wurden. Nach der Verzicht-Entscheidung der Deutschen und der Italiener beschloss die IWBF, keine Bronzemedaillen zu vergeben. „Wir behalten uns vor, dagegen zu protestieren, weil in unseren Augen eine geteilte Bronzemedaille unter diesen Umständen fairer wäre“, sagte Bundestrainer Nicolai Zeltinger.

Hollands Frauen holen den Titel ohne Gegner

Auch bei den Frauen wurde der EM-Titel nicht auf sportlichem Weg vergeben. Da die Britinnen nach ihrem Halbfinal-Sieg gegen Deutschland abgereist waren, fehlte den Niederlanden ein Gegner – durch ein 20:0 gelang ihnen die zweite Titelverteidigung in Folge.

Genau wie an den Vortagen traten die deutschen Frauen mit FFP2-Masken zum Spiel um Bronze an – ohne drei Spielerinnen, die aufgrund von gesundheitlichen Bedenken nach dem Halbfinale abgereist waren. „Trotz des schweren Tages hat das Team sich entschieden, spielen zu wollen, aber sportlich gesehen war Spanien klar besser heute“, sagte Bundestrainer Dirk Paßiwan. „Es ist der erste Schritt für unseren Neuaufbau, wir haben die WM-Qualifikation geschafft.“

Kritik am Hygienekonzept der EM

Bereits vor dem Turnier hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) Kritik am Hygienekonzept der Veranstalter geäußert und Verbesserungen gefordert, die jedoch nur mangelhaft umgesetzt wurden. Unter anderem wurden das Buffet aller Teams im gleichen Speisesaal und der Transport in den gleichen Bussen, die anschließend nicht desinfiziert wurden, bemängelt.

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