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Karl Geiger beim Sommer-Skispringen 2019
  • Zum ersten Mal findet das Skispringen bei einem Sommer-Großevent statt.
  • Foto: picture alliance/dpa

Skispringen im Sommer – und bald in Las Vegas? Großevent soll nur der Anfang sein

Die Pudelmütze kann Constantin Schmid daheim lassen, die dicken Handschuhe ebenso. Bis zu 27 Grad werden in den kommenden Tagen bei den Europaspielen in Krakau erwartet, doch dem Skispringer ist die ungewohnte Hitze bei der Sommer-Edition egal.

„Ich fahre dorthin wie zu jedem anderen Großereignis auch – auch wenn es für das Skispringen das erste Mal im Sommer stattfindet“, sagt der Olympia-Dritte mit der Mannschaft.

Skispringen-Premiere beim Sommer-Großevent in Krakau

Nie zuvor haben Skisprung-Wettbewerbe bei einem Sommer-Großevent stattgefunden, die Premiere in Polen soll vor allem ein Zeichen sein. „Ich finde die Entwicklung in Ordnung, weil Skispringen momentan eine Sommer- wie Wintersportart ist“, sagt Bundestrainer Stefan Horngacher und betont: „In Zukunft wird es öfter mal hochwertige Sommerwettkämpfe geben. Das ist der erste Schritt.“

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Wie so viele andere Wintersportarten macht sich das Skispringen in Zeiten des Klimawandels Sorgen, doch anders als die Alpinen oder Biathleten haben die Weitenjäger schon jetzt Lösungen parat. Das bewies bereits der vergangene Winter, als im polnischen Wisla erstmals ein Weltcup auf Matten ausgetragen wurde. Längst gibt es Überlegungen, den Weltcup auf das ganze Jahr auszudehnen – schließlich kann die Sportart ganz ohne Schnee auskommen.

Skisprung-Bundestrainer hofft auf ein „olympisches Flair“

Nicht nur Schmid freut sich daher auf das ungewöhnliche Gastspiel in Polen, neben je zwei Einzel-Entscheidungen für Frauen und Männer steht dort auch ein Mixed auf dem Programm. Er wolle „den Leuten zeigen, dass Skispringen auch im Sommer funktioniert“, sagt Schmid. Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler hofft gar auf ein „olympisches Flair“ als Entschädigung für die Winterspiele in Peking, wo wegen Corona keine Stimmung aufgekommen war.

Einen Hauch von Olympia erwartet auch Horngacher. Der Österreicher lässt daher seine Topspringer wie Karl Geiger oder Andreas Wellinger daheim, stattdessen sollen die Youngster Felix Hoffmann, Philipp Raimund, Luca Roth und Schmid in Krakau „ein bisschen Olympialuft schnappen, um für die kommenden Jahre vorbereitet zu sein“, so Horngacher. Die Sommerspiele kommen da gerade recht.

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Und vielleicht ist Krakau am Ende nur der Anfang eines langen Weges, der bis in die Wüste führt. Denn auch dem FIS-Renndirektor Sandro Pertile gefällt die Idee vom Ganzjahressport. „Skispringen ist eine Show“, sagte Pertile Anfang März der slowenischen Tageszeitung Dnevnik, er träumt von einer mobilen Schanze, die überall auf der Welt aufgebaut werden kann: „In Dubai oder in Las Vegas anzutreten, wäre definitiv etwas, was das Skispringen dringend braucht.“ (sid/mg)

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