„Sitze sogar auf seinem Platz“: DEL-Star Eder folgt auf seinen verstorbenen Bruder
Andreas Eder tritt bei den Eisbären Berlin in die Fußstapfen seines verstorbenen Bruders Tobias.
In der Kabine der Eisbären Berlin ist Andreas Eder seinem toten Bruder noch immer ganz nah. „Ich sitze jetzt sogar auf seinem Platz“, verriet der 29-Jährige nach seinem Wechsel aus München zum deutschen Eishockey-Meister. Anfang des Jahres hatte der Tod von Tobias Eder die Eisbären und die Deutsche Eishockey Liga (DEL) erschüttert, Andreas will das Gedenken an seinen kleinen Bruder in Berlin nun mit am Leben halten – und spürt bereits eine riesige Verbundenheit zu seinem neuen Klub.
Andreas Eder hat oft mit Tobias über die Eisbären geredet
„Für mich fühlt es sich jetzt an, als würde ich nach Hause kommen“, sagte Eder dem „Tagesspiegel“: „Weil hier so viel Zusammenhalt und Unterstützung im vergangenen Jahr war, über das Normale weit hinaus.“ Er und sein Bruder, der mit nur 26 Jahren seinem Krebsleiden erlegen war, hätten „früher täglich miteinander telefoniert und er hat mir viel über den Verein erzählt“.

Nicht zuletzt nach Tobias‘ Tod sei ihm dann bewusst geworden, „wie eng dieser ganze Verein zusammensteht“, betonte Eder. Ihren elften Meistertitel hatten die Eisbären im Frühjahr auch im Gedenken an ihren verstorbenen Mitspieler gefeiert. „Dass ein Trikot mit seiner Rückennummer auf den Pokal gelegt wurde oder Marco Nowak mit seinem Trikot übers Eis lief, waren natürlich schöne Gesten“, sagte Andreas Eder: „Doch diese hätte es nicht mal gebraucht, um zu spüren, wie besonders dieser Klub ist.“
„Etwas mulmig zumute“: Eder freut sich auf den Saisonauftakt
Entsprechend groß ist Eders Vorfreude, beim Saisonauftakt am 9. September gegen den Aufsteiger Dresdner Eislöwen erstmals für die Eisbären in der DEL aufzulaufen. Zwar wolle er nicht ausschließen, dass ihm davor „etwas mulmig zumute wird“, gab der Stürmer zu: „Aber natürlich überwiegt dann auch die Vorfreude, vor dieser beeindruckenden Kulisse in dieser tollen Arena zu spielen“.
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Nur leider ohne seinen Bruder. „Bevor er krank geworden ist, war es auch unser Traum, in unserer Karriere noch mal zusammenzuspielen“, sagte Eder. Nun wird er das Gedenken an Tobias weitertragen, auf dem Brustschutz unter seinem Trikot steht der Name seines Bruders und die 22, dessen ehemalige Rückennummer. Und auch das Datum der Ankündigung seines Wechsels am 12. Juli war bewusst gewählt: Tobias hätte an jenem Tag heiraten sollen. „Für uns alle war das natürlich ein schwieriger Tag“, sagte Andreas Eder, „aber wir fanden es richtig, dass trotzdem etwas Gutes passiert.“ (sid/hen)
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