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Lia Thomas bei der Ivy League
  • Der Ausschluss von Lia Thomas (r.) von internationalen Wettbewerben war eine der Beweggründe zur Einrichtung einer neuen Schwimm-Klasse.
  • Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Schwimm-Weltverband sorgt für Ärger bei Lesben und Schwulen

Die Pläne des Schwimm-Weltverbandes World Aquatics (WA) für Wettbewerbe in einer „Offenen Kategorie“ für alle Geschlechter und Geschlechts-Identitäten sind im ersten Anlauf zu einem Schlag ins Wasser geraten. Aus Mangel an Interesse finden beim Weltcup am kommenden Wochenende (6. bis 8. Oktober) in Berlin nach WA-Angaben keine Rennen in der neuen Startklasse statt. Bis zum Meldeschluss am vergangenen Samstag seien keine Meldungen für die vorgesehenen 50- und 100-m-Wettbewerbe eingegangen, begründete der Verband die Streichung der Konkurrenzen aus dem Programm.

Trotz des Fehlstarts will WA sein international viel beachtetes Pilotprojekt insbesondere für Transpersonen weiterentwickeln. „Die Arbeitsgruppe ‚Offene Kategorie‘ wird ihre Arbeit und ihr Engagement fortsetzen. Auch wenn derzeit auf dem Elite-Niveau keine Nachfrage besteht, plant die Arbeitsgruppe die Prüfung der Möglichkeit, künftig Wettbewerbe der Offenen Kategorie bei Masters-Veranstaltungen durchzuführen“, teilte die Organisation mit.

Schwimmen: DSV-Präsident Morgenroth stärkt World-Aquatics-Vorhaben

Beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bestärkte Vizepräsident Kai Morgenroth die WA in dieser Haltung: „Wir bedauern es sehr, dass die Initiative augenscheinlich keinen Anklang gefunden hat. Umso wichtiger ist es jetzt, aktiv Ursachenforschung zu betreiben, zuzuhören und zu lernen, um funktionierende Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln.“

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Wettbewerbe in einer Offenen Kategorie sollen die WA-Antwort auf die scharfe Kritik am Ausschluss der US-Transschwimmerin Lia Thomas von internationalen Wettbewerben sein. Bei der Verkündung der Premiere im vergangenen August stellte der Verband das Projekt als „bahnbrechend“ und Erfolg für die Inklusion.

LSDV stellt Inklusionserfolg der „offene Kategorie“ infrage

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) allerdings sprach umgehend von einem falschen Signal: „Uns verwundert es, dass die Schaffung einer Sonderkategorie als Inklusionserfolg verkauft wird“, sagte LSVD-Vorstandsmitglied Mara Geri. Transpersonen in eine eigene Kategorie zu „zwingen“, sei vielmehr „ein Rückschritt im Kampf für die Akzeptanz und Gleichberechtigung“, hieß es weiter.

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Strategien für eine Attraktivitätssteigerung der Offene-Kategorie-Wettbewerbe legte WA bei der Absage der Berlin-Rennen nicht vor. Auch nannte der Verband keinen neuen Termin für die Premiere von „offenen“ Wettbewerben. (aw/sid)

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