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Sandra Abstreiter
  • Sandra Abstreiter ist Torhüterin der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft.
  • Foto: imago/Nordphoto

Die einzige Deutsche in der neuen besten Profi-Liga der Welt

An Neujahr beginnt Sandra Abstreiters großes Abenteuer. Die Nationaltorhüterin steht als einzige Deutsche in der neu gegründeten Frauen-Profiliga PWHL auf dem Eis.

Sandra Abstreiter nahm sich der Sache kurzerhand selbst an. Bei Instagram wandte sich die deutsche Eishockey-Nationaltorhüterin mit dem Wunsch nach einem außergewöhnlichen Design für ihren Helm an die Picassos dieser Welt. Bis kurz vor dem Start der nordamerikanischen Frauen-Profiliga PWHL (Professional Women’s Hockey League) sammelte die Oberbayerin Motive ein, schließlich will sie in ihrer ersten Profisaison nicht nur mit Paraden glänzen.

PWHL: Abstreiter spielt für Ottawa

Auffallen wird Abstreiter ganz sicher. Denn aus Zeitgründen besitzen die sechs aus den USA und Kanada stammenden Gründungsmitglieder der mit viel Geld aufgepumpten PWHL weder selbst gestaltete Logos noch Trikots, auch die Teamnamen sind vorerst temporär. So spielt Abstreiter zunächst für „Ottawa“. In Kanadas Hauptstadt steht auch der deutsche NHL-Star Tim Stützle bei den Senators unter Vertrag.

Es musste nun mal schnell gehen. Kaum war der Vorgänger PHF im vergangenen Juni verkauft und aufgelöst, wurde eine neue Liga aus dem Boden gestampft. Kurzzeitig stand auch Abstreiter ohne Job da, ihr erst ein Monat zuvor unterschriebener Profivertrag wurde gekündigt. Ein Spiel bestritt sie nie. „Keiner wusste was, Manager, Trainer, keiner“, sagte sie im Interview mit dem BR. Der Traum drohte zu platzen.

Eishockey: PWHL nach Vorbild der NHL

Grund war die Übernahme durch den US-Milliardär Mark Walter, unter anderem Mitbesitzer des FC Chelsea und des Baseballteams Los Angeles Dodgers. „Die neue Liga wird über die Ressourcen verfügen, die sie braucht, um das Beste des Frauenhockeys zu repräsentieren“, versprach dieser vollmundig. Das Vorbild: natürlich die NHL – weshalb sich auch die Gründungsteams Boston, Minnesota, Montreal, New York, Ottawa und Toronto an den „Original Six“ der besten Männer-Liga der Welt orientieren.

Walter ließ Taten folgen. Der erste Schritt: Ein Tarifvertrag mit der Gewerkschaft in finanziellen Dimensionen, die das Frauen-Eishockey zuvor nicht kannte. Medienberichten zufolge ist ein Mindestgehalt von 35.000 Dollar (etwa 32.000 Euro) garantiert, die Top-Spielerinnen kassieren gar 80.000 Dollar (etwa 73.000) und mehr im Jahr. Dazu gibt es unter anderem Standards für Reisen, eine medizinische Betreuung und Regelungen für Schwangere.

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Zu den Stars der Liga darf sich Abstreiter noch nicht zählen, die 25-Jährige aus Freising ist aber auf dem besten Weg dorthin. Bei der vergangenen WM im April erreichte Deutschland auch dank der Torhüterin das Viertelfinale. Der PHF-Vertrag war der verdiente Lohn. Im PWHL-Draft wurde Abstreiter in Runde zwölf an Stelle 68 ausgewählt.
„Es ist etwas Besonderes, als erste Deutsche drinzustehen“, sagte sie.

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Nach sechs Jahren am College in Providence im Nordosten der Vereinigten Staaten geht der große Traum von der ersten Profisaison endlich in Erfüllung. Die Spielzeit beginnt an Neujahr, Ottawas erste Partie steigt am Tag danach gegen Toronto. Mehr als 7500 Fans werden dabei sein – und wahrscheinlich auch Abstreiters neuen Helm bewundern. (ms/dpa)

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