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Die deutschen Ruderer verpassten bei der Heim-EM einen Medaillenplatz.
  • Die deutschen Ruderer verpassten bei der Heim-EM einen Medaillenplatz.
  • Foto: imago/Sven Simon

Desaster bei der Heim-EM: Ruder-Achter erlebt bittere Enttäuschung

Medaille verpasst, Lehrgeld bezahlt: Nach einem wilden Rennen hat der stark verjüngte Deutschland-Achter bei den Europameisterschaften in München die erste herbe Niederlage kassiert. „Wir haben heute einen übergebretzelt bekommen“, bilanzierte Schlagmann Torben Johannesen konsterniert. Und damit war eigentlich auch schon alles gesagt.

Bei der Heim-EM hat das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) am Samstag die erhoffte Medaille zwar nur knapp verpasst, dennoch war die Enttäuschung groß. Auf der Regattastrecke in Oberschleißheim musste sich der Achter im Schlussspurt um Platz zwei und drei den Niederlanden und Italien geschlagen geben, Gold ging an das klar überlegene Boot aus Großbritannien.

Großbritannien, Niederlande und Italien sichern sich Medaillen

Schon vom Start weg lief das Rennen gegen die neuformierte Crew um Steuermann Jonas Wiesen. „Wir sind nicht vorne losgefahren und waren dadurch gleich in einer defensiven Rolle“, erklärte Nationaltrainer Uwe Bender: „Die Mannschaft hat auf der Strecke gekämpft, um wieder ranzukommen, die Körner, die wir da verbraucht haben, haben uns dann hinten raus gefehlt.“

Briten werden Favoritenrolle gerecht

Die klar favorisierten Briten fuhren locker vorneweg, die Goldmedaille schien schon zur Hälfte der zu absolvierenden zwei Kilometer vergeben zu sein. „Die Engländer haben heute gezeigt, wie Achter fahren geht“, sagte Johannesen, „wir haben es genau andersrum gemacht.“


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In München ging ein nahezu komplett neu besetzter Achter an den Start. Vor der Saison hatte es den größten Umbruch seit Jahren gegeben, von der Olympiamannschaft aus Tokio sind lediglich Torben Johannesen, Laurits Follert und Olaf Roggensack noch dabei. „Für die anderen ist dieses Niveau völlig neu“, sagte Bender. Gerade bei den jüngeren Athleten seien manche vor dem Rennen „grenzwertig angespannt“ gewesen.

Johannesen sieht Unerfahrenheit als Grund des Scheiterns

Auch Johannesen sah in der Unerfahrenheit der Mannschaft einen möglichen Grund für das glücklose Abschneiden. „Es war die erste größere Regatta für manche, fürs eigene Land, bei großer medialen Aufmerksamkeit“, sagte der Schlagmann, der erst Anfang August nach dem Ausfall von Mattes Schönherr in die wichtige Position gerutscht war.

Auch diese Umbesetzung habe bei dem Ergebnis vom Samstag „eine Rolle gespielt“, sagte Bender: „Das bringt natürlich ein bisschen Unruhe, einen anderen Rhythmus.“ Jedoch habe das Team im Vorrennen gezeigt, „dass wir es können“, so Bender.

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Darauf gilt es aufzubauen, auch wenn Bender die Erwartungen nicht zu hoch hängen wollte. „Die Briten wird man in diesem Jahr nicht mehr bekommen“, sagte der gebürtige Karlsruher. Den Abstand zuzufahren, sei „eine Aufgabe für die Jahre bis Paris“. Der Grundstein dafür soll direkt im Anschluss an die EM im Trainingslager in Österreich gelegt werden, sagte Bender: „Die Mannschaft weiß, dass wir viel Arbeit haben.“ (sid/pw)

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