Andrea Petkovic (l.) gratuliert Elena-Gabriela Ruse zum Turniersieg in Hamburg
  • Andrea Petkovic (l.) gratuliert Elena-Gabriela Ruse zum Turniersieg in Hamburg.
  • Foto: WITTERS

Petkovic erobert Herzen – aber die Krönung bleibt aus

Riesenüberraschung am Rothenbaum: Bei der ersten Neuauflage des Damen-Turniers nach 19 Jahren gewann die Rumänin Elena-Gabriela Ruse mit 7:6, 6:4 gegen Andrea Petkovic aus Darmstadt. Völlig verrückt – die Qualifikantin hatte vor dem Turnier noch mit der Deutschen trainiert und aufmunternde Worte von ihr bekommen. Das schien zu wirken, die 154. der WTA-Weltrangliste ist neuer Champion von Hamburg.

Steffi Graf, Arantxa Sánchez Vicario, Martina Hingis, Venus Williams oder zuletzt Kim Clijsters: Die Liste der Siegerinnen am Rothenbaum liest sich wie ein Best of des Tennissports. 19 Jahre nach dem letzten Turnier trägt sich jetzt Elena-Gabriela Ruse ins Hamburger Tableau der Gewinnerinnen ein.

Rothenbaum: Petkovic verliert Endspiel gegen Qualifikantin Ruse

Elena, wer? Vor dem Turnier war die 23-Jährige nur ausgewiesenen Tennisexperten ein Begriff. Nach sieben gewonnenen Matches im Turnierverlauf holte sie gestern auf der roten Asche von Pöseldorf ihren ersten Titel auf der WTA-Tour. „Als ich noch ein Kind war, habe ich so viele Matches von Andrea im Fernsehen gesehen. Ich kann es noch nicht richtig fassen, dass ich jetzt gegen sie gewonnen habe“, so Ruse nach dem Match.

Tennis am Rothenbaum: Beim Petkovic-Abschied fließen Tränen

Für Petkovic, die während der Woche auch in die Rolle als Turnierbotschafterin schlüpfte, war es die verpasste Krönung im Spätherbst ihrer Karriere. Bei der Dankesrede nach dem Match flossen eine Menge Tränen, wohl wissend, dass die Chance auf den ersten Turniersieg auf deutschem Boden vielleicht nicht mehr kommen wird. Kurios: Die 33-Jährige, die neben ihrer Tennis-Karriere bereits als Autorin und TV-Expertin arbeitet, sollte am Sonntagnachmittag eigentlich die „ZDF Sport-Reportage“ in Mainz moderieren, musste aber aufgrund ihres überraschenden Erfolges den Job kurzfristig weitergeben.

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„Normalerweise würde ich jetzt den ersten Zug in die Heimat nehmen, aber ihr müsst mich noch eine Woche als Turnierbotschafterin ertragen“, sagte sie nach dem Match. Das berühmte Tenniszitat von Schriftsteller Rudyard Kipling („Das Dschungelbuch“) hatte sie wahrscheinlich bereits verinnerlicht: „Wenn du Triumph und Niederlage hinnimmst und beide gleich behandelst, dann gehört dir die Welt, und alles, was drin ist.“

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